Wildbachaufseher ausgebildet

"Wir versuchen mit diesem Kursangebot, den Gemeinden eine Hilfestellung zu geben", sagt Gerhard Baumann, Leiter der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) Steiermark. Denn es ist Aufgabe der Gemeinde, mindestens einmal jährlich eine Wildbachbegehung und die Beseitigung von Übelständen bei Grundeigentümern zu veranlassen. "Möglichst im Frühjahr, bevor die Hochwassersaison beginnt, sind Wildbäche zu kontrollieren", so Baumann.
33 Teilnehmer aus der ganzen Steiermark absolvierten letzte Woche den dreitägigen Kurs im Naturlabor Altenberg/Rax, der von der Wildbach- und Lawinenverbauung Steiermark und dem Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverein veranstaltet wurde. Es war dies der erste dieser Art in der Steiermark. "Wir wollen diesen Kurs auch in anderen Regionen der Steiermark anbieten", so Baumann.

Gefahren erkennen

Wildbachaufseher, das können Gemeindebedienstete sowie Privatpersonen sein, berichten der Gemeinde, wo Wildholz aus den Bächen zu entfernen ist, oder wo Holz am Ufer eine mögliche Gefahr darstellt und ob der Zustand der Schutzbauwerke in Ordnung ist. Grundeigentümer werden informiert und gebeten, etwaige Missstände zu beheben. Passiert das nicht, kann als letzte Maßnahme ein Bescheid der Bezirkshauptmannschaft ergehen bzw. die Arbeiten werden durchgeführt und dem Grundeigentümer in Rechnung gestellt. Bei Hochwasser hat Wildholz einen großen Einfluss auf das Schadensausmaß. Das Holz wird aus den Gräben oder Uferböschungen mitgerissen und stellt somit eine Gefahr durch Verklausungen, Rückstau oder direkte Treffer an Objekten dar.
"Ich habe eine Privatperson, die bei uns die Wildbäche kontrolliert", sagte Neubergs Bgm. Peter Tautscher. Es ist Johann Kromberger, der die Gefahren bei Hochwasser kennt und als Feuerwehrmitglied auch dann im Einsatz ist. In Altenberg/Rax begeht Vzbgm. und Feuerwehrkommandant Werner Stieninger die Wildbäche. Auch er absolvierte letzte Woche den Kurs. Angelina Koidl