"Winterausfall ist wahrscheinlich"

Josef Zangl hat 20 Bienenvölker und kämpfte heuer wie viele andere mit Melezitosehonig. | Foto: Koidl
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Nach einem Totalausfall des Blütenhonigs durch zu kaltes und verregnetes Wetter im Frühjahr, kämpfen heimische Bienenzüchter nun mit den Folgen der Hitze. "Die Trockenheit wirkt sich jetzt auf das Pollenangebot aus", so Josef Zangl Obmann der Bienenzüchter des ehemaligen Bezirks Mürzzuschlag, der in Allerheiligen-Sölsnitz selbst 20 Bienenvölker hat. "Die Bienen brauchen die Blütenpollen für ihre Brut", so Zangl.
Die Qualität des heurigen Honigs sei zwar sehr gut sagt Zangl, aber die Menge lasse zu wünschen übrig. Im Mürztal rechnet er mit 40 bis 50 Prozent weniger Ertrag. Denn vor allem der so genannte Melezitosehonig macht den Bienenzüchtern zu schaffen. "Je heißer es ist, desto leichter tritt Melezitosehonig auf", erklärt Zangl. Im Volksmund auch "Lärchenhonig" genannt, handelt es sich dabei um Waldhonig, der innerhalb weniger Tage in den Waben fest wird und dann auch nicht mehr geschleudert werden kann. Um das Alpl-Gebiet sei Melezitosehonig wesentlich stärker vorgekommen als auf der Veitscher Seite.

Bienen würden verhungern

Sämtliche Honigwaben mussten ausgetauscht werden, da sich dieser Melezitosehonig für die Bienen nicht als Nahrung im Winter eignet. "Die Bienen würden bei der vollen Schüssel verhungern", so Zangl. Denn im Winter ist es den Bienen nicht möglich den kristallinen Honig ohne weiteres Wasser aufzunehmen. Für Zangl ist klar: "ein Winterausfall ist wahrscheinlich". Denn vor allem jungen Imkern fehle es an genügend Austauschmöglichkeiten, so genannten Leerwaben, um das Problem mit dem Melezitosehonig in den Griff zu bekommen.

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