"Zu fit" für das Krankenhaus
Neues Angebot für Übergangspflege

Patientinnen und Patienten, die eine Übergangspflege benötigen, werden ab 1. August 2023 am LPZ Mürzzuschlag betreut.  | Foto: KAGes
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  • Patientinnen und Patienten, die eine Übergangspflege benötigen, werden ab 1. August 2023 am LPZ Mürzzuschlag betreut.
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"Zu fit" für das Krankenhaus, aber noch nicht fit genug für zuhause: Patientinnen und Patienten, die eine Übergangspflege benötigen, werden ab 1. August 2023 am LPZ Mürzzuschlag betreut. Das neue Pilotangebot ist in dieser Form in der Steiermark einzigartig und hilft dabei, den stationären Bereich zu entlasten.

MÜRZZUSCHLAG. Nach größeren Operationen oder schweren Infektionen benötigen Patientinnen und Patienten nach einer gewissen Zeit die akutstationäre Betreuung nicht mehr, sind aber auch noch nicht ausreichend fit für die Entlassung nach Hause oder in den Wechsel in eine Remobilisationseinheit. Genau hier soll das neue "Pilotangebot Übergangspflege“ im Landespflegezentrum (LPZ) Mürzzuschlag der KAGes ansetzen.

Übergangspflege als "missing link"

"Mit der Übergangspflege schaffen wir ein zusätzliches Angebot in der abgestuften Versorgung. Es schließt eine Lücke, die bisher zwischen Krankenhausaufenthalt und Remobilisation bzw. dem selbstständigen Leben in den eigenen vier Wänden bestand. Auch ist die Übergangspflege eine weitere wichtige Maßnahme zur Entlastung des stationären Bereichs“, sagt Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß. SPÖ-Klubobmann Hannes Schwarz ist überzeugt: "Genau das sind die Modelle der Zukunft! Weiterhin top Versorgung der Menschen bei gleichzeitiger Entlastung der Spitäler" und erwartet sich noch weitere solcher Projekte in der Zukunft.

In der Übergangspflege wird auf einen aktivierend-therapeutischen Pflegeansatz gesetzt, bei dem es ganz viel um Instruktion und Übung geht. | Foto: Kzenon/PantherMedia
  • In der Übergangspflege wird auf einen aktivierend-therapeutischen Pflegeansatz gesetzt, bei dem es ganz viel um Instruktion und Übung geht.
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26 Betten ab August 2023

Als Budget für das Pilotprojekt hat die Gesundheitsplattform Steiermark im Juni 2023 2,14 Mio. Euro beschlossen. Es stehen ab August 2023 am LPZ Mürzzuschlag 26 Betten zur Verfügung. Betreut werden können erwachsene Personen bis maximal Pflegestufe 4 für bis zu 28 Tage. Anita Petritz, Pflegedienstleiterin am LPZ Mürzzuschlag erläutert: "Das neue Versorgungsangebot richtet sich an Patientinnen und Patienten, die nach ihrer akutstationären Behandlung weiterhin Pflegebedarf haben und als Überbrückung eine Einrichtung benötigen, bevor sie wieder in das häusliche Setting entlassen werden können oder in eine Remobilisationseinheit wechseln können." Ein vergleichbares Angebot gebe es in der Steiermark bislang noch nicht.

"Wir setzen in der Übergangspflege einen aktivierend-therapeutischen Pflegeansatz um, bei dem es ganz viel um Instruktion und Übung geht – in den Bereichen der motorischen, kognitiven, alltagspraktischen und sensorischen Aktivierung. Unter Einbezug der Angehörigen trainieren wir mit den Patientinnen und Patienten präventive Maßnahmen. Weiters werden sie auf Hilfsmittel geschult, die sie in ihrem Zuhause benötigen“, erklärt die Pflegedienstleiterin weiter.

Sieht die Übergangspflege als eine wichtige Maßnahme zur Entlastung des stationären Bereichs: Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß | Foto: Land Steiermark/Kanizaj
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Mögliche Bereiche für Übergangspflege 

Das LPZ Mürzzuschlag ist grundsätzlich auf Langzeitpflege spezialisiert, verfügt jedoch auch über eine umfangreiche Ausstattung im Bereich der Physiotherapie. Die betreuenden Ärztinnen und Ärzte im Krankenhaus entscheiden, ob eine Patientin beziehungsweise ein Patient ein Angebot für Übergangspflege benötigt. Das Entlassungsmanagement des Krankenhauses leitet das Anmeldeverfahren für den Aufenthalt in der Übergangspflege im LPZ Mürzzuschlag ein. Petritz nennt Beispiele für Bereiche, in denen Übergangspflege relevant sein könnte:

  • Unfallchirurgie, z. B. nach einer Oberschenkelfraktur, nach der Personen nach der Operation noch Zeit brauchen, bis sie soweit mobil sind, um in einer Remobilisationseinheit behandelt werden zu können.
  • Internistischer Bereich, z. B. nach einer Infektionskrankheit, wo aufgrund des geschwächten Allgemeinzustands ein selbstständiges Leben zuhause noch nicht möglich ist (auch bei LongCovid)
  • Neurologischer Bereich, z. B. Erkrankungen, wie Parkinson Multiple Sklerose oder Zustand nach einem Schlaganfall.

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