Fußball-EM EURO 2020
Fans im Fußballstadion: Die Hoffnung auf ein wenig Normalität

Erste Reihe fußfrei im Wiener Ernst-Happel-Stadion: Die "Blutgruppe Rot Weiß Rot" aus dem Mürztal hofft, den Kickern der Nationalmannschaft auf dem grünen Rasen bald wieder nahe sein zu können. | Foto: Thomas Dormann
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  • Erste Reihe fußfrei im Wiener Ernst-Happel-Stadion: Die "Blutgruppe Rot Weiß Rot" aus dem Mürztal hofft, den Kickern der Nationalmannschaft auf dem grünen Rasen bald wieder nahe sein zu können.
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Die Fußballfans warten mit Spannung auf die Europameisterschaft. Dürfen sie überhaupt in die EM-Stadien? Dieses Thema beschäftigt auch die Mitglieder der Blutgruppe Rot Weiß Rot im steirischen Mürztal.

Auf ein Kaffeesudlesen hinsichtlich der bevorstehenden Fußball-EM „Euro 2021“ will sich Ingo Mach, im ÖFB für präventive Fanarbeit zuständig, nicht einlassen: „Wir wissen derzeit nicht, welche Kartenkontingente unseren Fans zustehen. Karten für die EM-Spiele sind nur über das UEFA-Portal erhältlich.“
Seitens der UEFA wurden dem ÖFB Informationen bis 19. April zugesagt. „Seit diesem Datum herrscht Blindflug, wir wissen noch nichts Konkretes“, sagt Mach. Er gibt zu bedenken, dass derzeit niemand seriös die Entwicklung des Pandemiegeschehens abschätzen könne. „Wir wissen ja nicht einmal, ob zum Zeitpunkt der EM-Spiele überhaupt Fans aus Österreich in die jeweiligen Länder reisen dürfen beziehungsweise welche Quarantänebestimmung es bei der Rückreise in Österreich gibt“, betont Mach.
Er wisse, dass die Fans des Nationalteams die Stadionbesuche und die Nähe zu den Teamspielern sehr fehlen. „Aber auch wir im ÖFB vermissen unsere Fans. Nach den derzeitigen Bestimmungen können aber beim freundschaftlichen Länderspiel des Nationalteams am 6. Juni gegen die Slowakei im Wiener Ernst-Happel-Stadion zumindest 3.000 Zuschauer dabei sein“, so der ÖFB-Fanbetreuer.

Mittendrin statt nur dabei

Eine Fußballeuropameisterschaft ohne österreichische Fans, das kann und will sich Martin Wachter – Obmann der "Blutgruppe Rot Weiß Rot" – gar nicht vorstellen. Obwohl es von Seiten des europäischen Fußballverbandes UEFA zu Kartenkontingenten für Auswärtsfans noch keine klaren Aussagen gibt, hofft Wachter, "dass wir bei den Gruppenspielen unserer Nationalmannschaft gegen Nordmazedonien und die Ukraine in Bukarest vor Ort sein können". Nach dem derzeitigen Stand der Dinge sind nur für Budapest Auswärtsfans zugelassen, einen negativen Coronatest vorausgesetzt. Daher hat Blutgruppen-Mitglied Thomas Dormann auch seine EM-Tickets für Bukarest nicht zurückgegeben. "Auf Chance habe ich vorab einen Flug gebucht, 55 Euro sind ein kalkulierbares Risiko!"

Zu viele Unsicherheiten

Die "EURO 2020" geht coronabedingt mit einem Jahr Verspätung heuer in elf europäischen Städten über den Rasen. Darauf hat sich Helmut Hasenburger, ein passionierter Fußballfan aus dem Mürztal, sehr gefreut. Er hat die Europameisterschaft aber für sich abgehakt: "Es gibt noch zu viele Unsicherheiten, vor allem etwaige Quarantäneregeln nach der Rückkehr, das will ich mir nicht antun."

In der ersten Reihe

Vor Corona drehte sich bei Hasenburger (fast) alles um den Fußball. Bei den Spielen seiner Lieblingsclubs Rapid Wien und Kapfenberg war er stets dabei, mit der Blutgruppe Rot Weiß Rot feuerte er Baumgartlinger & Co an vorderster Front an. Heli, wie ihn seine Freunde nennen, hat kaum ein Match ausgelassen. Wie auch Martin Wachter, der in den vergangenen neun Jahren von den 66 Spielen der österreichischen Nationalmannschaft, bei denen Fans zugelassen waren, nur drei versäumt hat.

Höhen und Tiefen

Die Fahrt vom Mürztal nach Wien ins Ernst-Happel-Stadion ist für die Fans der Blutgruppe nahezu ein Spaziergang. Die 18-stündige Busfahrt nach Montenegro, wo es nach dem Match gleich wieder zurück nach Österreich ging, haben sie in Kauf genommen. Wie auch die Anreise mit einem Kleinbus, den Hasenburger chauffiert hat, nach Luxemburg zum freundschaftlichen Länderspiel – mit acht Stunden reiner Fahrzeit für eine Strecke.
In besonders guter Erinnerung sind Martin Wachter die Fanreisen zum 1:0-Sieg der Österreicher gegen Russland und der 4:1-Erfolg gegen Schweden unter Teamchef Marcel Koller.
Nach den zuletzt ein wenig durchwachsenen Leistungen erwarten Wachter und "seine" Blutgruppenfans wieder starke Auftritte des Nationalteams. Etwa am 6. Juni in Wien im Testspiel gegen die Slowakei: "Da wollen wir nach der langen Stadionabsenz wieder dabei sein. Getestet, mit FFP2-Maske und mit der Hoffnung auf ein wenig Normalität und klarerweise auf einen Sieg!"

Der Fanclub

Der Fussball-Fanclub "Blutgruppe Rot Weiß Rot" wurde Ende 2012 gegründet und ist im Mürztal beheimatet. Das Motto der 82 aktiven Mitglieder: Unser schönes Land zu repräsentieren, für unsere Farben alles zu geben und unser Fußball-Nationalteam zu unterstützen – in guten wie auch in schlechten Tagen!
Mehr Informationen über die Blutgruppe Rot Weiß Rot gibt es auf Facebook!

Die EM-Termine des österreichischen Nationalteams:
Sonntag, 13. Juni, 18 Uhr:

Österreich – Nordmazedonien
National Arena Bukarest
Donnerstag, 17. Juni, 21 Uhr:
Niederlande – Österreich
Johan Cruijff Arena Amsterdam
Montag, 21. Juni, 18 Uhr:
Ukraine – Österreich
National Arena Bukarest

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