Erfolgsgeschichte

Mürztaler Ex-Skispringer wird Rad-Staatsmeister

Der sportliche Werdegang des jungen Josef Dirnbauer aus Langenwang kann sich sehen lassen.

„Sport wird immer Teil meines Lebens bleiben“, sagte Josef Dirnbauer bei seinem Abschied als Spezialskispringer im Jahr 2019. Lediglich zwei Jahre später holte sich der Langenwanger bei seinem ersten Antreten der Amateur-Rennradfahrer gleich den österreichischen Staatsmeistertitel.
Im niederösterreichischen Markersdorf an der Pielach absolvierte er für sein Team Melasan Sport 104 Kilometer in zweieinhalb Stunden und bewies, dass er nicht nur zu den stärksten Fahrern des Tages zählte, sondern auch mit Abstand der Schnellste in der Spitzengruppe war.
Unterstützung auf dem Weg zum Sieg gab es dabei von seinem Teamkollegen und Obmann des oberösterreichischen Teams, Matthias Wieneroither. Bei strömendem Regen und kühlen Temperaturen konnten sich die beiden schon sehr bald in der Spitzengruppe platzieren.
Für Josef Dirnbauer, aber auch für das Team Melasan Sport, war es der erste Staatsmeistertitel im Straßenrennen.
Beachtlich auch der 7. Rang von Wieneroither, der zwei Tage zuvor bei Tempo 50 in einer Kurve beim Zeitfahren gestürzt war und angeschlagen in den Bewerb ging.

Vom Skispringer zum Biker

Der 22-jährige Josef Dirnbauer konzentrierte sich zeit seiner Jugend auf den Skisprung und bestritt für den ESV Mürzzuschlag zahlreiche Wettkämpfe. Als Vorspringer flog er unter anderem auch über den Kulm sowie in Oberstdorf.
Nach dem Skigymnasium in Saalfelden verschlug es den Mürztaler Athleten nach Salzburg, um an der FH Urstein Süd das Studium der Physiotherapie aufzunehmen. Dort nahm das Radfahren einen immer größeren Stellenwert ein. Nach zahlreichen Trainingseinheiten in und um Salzburg und einigen Ausfahrten mit Fahrern des Mürzzuschlager Vereins Alpin X hat Josef Anfang August 2020 seinen ersten Wettkampf bestritten. Beim Jedermann-Rennen auf der Formel 1 Strecke des Salzburg Rings ist er zum ersten Mal „aufgefallen“. Aber nicht nur, weil er der einzige Teilnehmer im Starterfeld war, der die 14 Kilometer lange Strecke mit einem herkömmlichen Hobbyrad bewältigte, sondern auch, weil er damit auf Rang 5 gefahren ist.
Noch am selben Abend bekam er einen Anruf des oberösterreichischen Teams Melasan Sport. Nach einigen Treffen und gemeinsamen Trainingsfahrten war eine Zusammenarbeit klar.

Lässt sich nicht einordnen

Das Besondere am jungen Langenwanger ist, dass ihm sowohl Straßenrennen als auch Kriterien und kürzere Strecken liegen. Dass er auch am Berg nicht einfach durchgereicht wird, bewies er vor Kurzem bei der Höss Climb Challenge in Hinterstoder, wo er den hervorragenden siebten Platz einfuhr. Man darf gespannt beobachten, wohin die Reise des Mürztaler Athleten weitergeht.