WOCHE Tischgespräch
Eine rein optische Zweirad-Beziehung
Tischgespräch mit den Kindberger Unternehmern Gabriele und Kurt Machhammer sowie Herbert Trippl.
Sie waren die eigentlichen Initiatoren der WOCHE-Serie und sie kooperieren über Branchengrenzen hinweg: Optik Köpfelsberger und Zweirad Windbacher. Im WOCHE-Tischgespräch erklären sie, wie so eine Zusammenarbeit funktionieren kann:
In der Serie „Kindberg radelt“ wurde augenscheinlich, wie sehr ihr über Branchengrenzen zusammenarbeitet. Wie ist diese Zusammenarbeit entstanden?
KURT MACHHAMMER: Begonnen hat die Zusammenarbeit eigentlich mit dem ersten Rad, das ich vor ewigen Zeiten bei Herbert gekauft habe, damals noch bei der Familie Windbacher angestellt.
HERBERT TRIPPL: Ja, vor mehr als zehn Jahren habe ich zum ersten Mal eine Hausmesse für Zweirad Windbacher gemacht und da haben wir gemerkt, dass wir so eine Messe eigentlich gemeinsam machen könnte. Vor allem weil es im Frühling nichts Vergleichbares gab.
GABRIELE MACHHAMMER: Im Grunde passiert die Zusammenarbeit auf der langen Freundschaft zwischen Herbert und Kurt. Durch den Schritt in die Selbstständigkeit von Herbert hat sich die Zusammenarbeit deutlich vertieft.
Kann man so eine Zusammenarbeit noch weiter vertiefen. Gibt es weitere Synergiemöglichkeiten?
HERBERT: In gewisser Weise kann man es planen, weil es doch Anknüpfungspunkte gibt, zum Beispiel bei der Ausstattung mit Sportbrillen und Sehsicherheit.
GABRIELE: Was dazu kommt ist die Authentizität von Kurt und Herbert. Herbert ist seit 36 Jahren für die Zweiradsparte zuständig, Kurt ist ein leidenschaftlicher Sportler und Radfahrer. Er wird bei uns immer die Sportler beraten – und damit hat man in beiden Fällen den Sprung zum Spezialisten geschafft und ist dabei glaubwürdig.
KURT: Es hat sich in beiden Sparten das Material enorm weiterentwickelt. So ist einem Radhändler kaum mehr möglich, eine Beratung für Radbrillen anzubieten und da kommen wir ins Spiel.
Ist es auch eine Form des Buddy-Systems? Die erfahrenen Unternehmer helfen den Neueinsteiger?
GABRIELE: Natürlich kann man es so sehen. Die Zusammenarbeit basiert auf Vertrauen und als Unternehmer nehmen wir uns ja gegenseitig nichts weg, ganz im Gegenteil – es ergibt sich eine Win-Win-Situation für beide Seiten.
HERBERT: Von Gabi und Kurt, die schon lange als Unternehmer tätig sind, kann ich ungemein viel profitieren. Gerade in der Übergangszeit in die Selbstständigkeit haben sie mich sehr unterstützt.
Vielleicht generell eine neue Stufe, Unternehmertum neu zu denken?
GABRIELE: Es wäre generell wichtig, wenn alteingesessene Unternehmer jungen Unternehmern unter die Arme greifen. Man redet von Unternehmer zu Unternehmer offen über Dinge wie Umsatzentwicklung, wann muss sich ein Gewinn einstellen und so weiter. Da bräuchte es in der Startphasen mehr unterstützende Paten.
Herbert, wie hat sich das erste Jahr entwickelt?
HERBERT: Durch die Lieferengpässe hätte ich mir das erste Jahr schwieriger vorgestellt. Ich Prinzip bin ich zufrieden, auch aufgrund der vielen Vorbestellungen fürs nächste Jahr. Von Jänner bis jetzt haben wir zu zweit 800 Service durchgeführt, das kann schon was. Dominik mein Mitarbeiter war ein Glücksfall für mich, er ist wie ein Engel vom Himmel gefallen. Er wird jetzt auch mit der Ausbildung zum Mountainbikeguide fertig. Auch im Bereich des Radverleihs werden wir im nächsten Jahr aktiv werden.
Was macht ein Fahrradhändler im Winter?
HERBERT: Arbeiten und servicieren. Der Winter ist die beste Jahreszeit, um das Rad fit fürs Frühjahr zu machen. Wir bitten jetzt auch Service mit Einlagerung an.
Gabi und Kurt, was sind bei Euch momentan die größten Herausforderungen?
GABRIELE: Sehr viele Optikerketten drängen über den Onlinehandel herein. Wobei vergessen wird, dass das Thema Augen und Sehen ein sehr persönliches Gut ist, wo ein wirklicher Handwerksmeister gefragt und gefordert sein sollte. Fachkräftemangel ist und bleibt ein großes Thema, auch wie man junge Menschen an technische Berufe heranführen kann.
Gut durch die Corona-Pandemie gekommen?
KURT: Profitiert haben wir vom Umdenken vieler Menschen: Wir können jetzt zwar nicht auf Urlaub fahren, dafür investieren wie eben in eine neue Brille.
GABRIELE: Wir sind ohne große Verluste durchs Jahr 2020 gekommen, trotzdem muss man das Jahr als einmaliges Ereignis herausnehmen. Als Unternehmer sind wir schon weitgehend allein gelassen worden. Ruhig schlafen konnte ich erst wieder ab September, als es sich abgezeichnet hat, dass wir gut übers Jahren kommen werden.
Was darf man vom Jahr 2022 erwarten?
GABRIELE: Ich hoffe auf ein normales Jahr – und vor allem auf Planungssicherheit.
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