Gastro-Umfrage
Nur Bares ist hier das Wahre
Das Bier, das Mittagsmenü, die Nächtigung nur mit Karte bezahlen? Oder doch lieber bar? Das sagen die Wirte.
Zwei Innsbrucker Lokale haben es in die österreichweiten Nachrichten geschafft, weil sie ihren Zahlungsverkehr ausschließlich auf bargeldlose Zahlungen umgestellt haben. Sprich: Mit Bargeld ist man aufgeschmissen. Andererseits ist man gerade im ländlichen Raum nur mit der Bankomat- oder Kredtitkarte verloren, weil diese Zahlungsform schlicht nicht möglich ist – sei es aus technischen Gründen oder vom Betrieb nicht akzeptiert wird. Wie halten es unsere Betriebe mit dem bargeldlosen Zahlen? Wir haben uns umgehört.
Franz Lendl jun., Gasthof Lendl in Mürzzuschlag: "Bei uns ist das Gegenteil der Fall, wir nehmen gar keine Karten an. Wir sind der Meinung, dass wir in unserer Gesellschaft allgemein nicht aufs Bargeld verzichten sollten. Klar wäre es von den Abrechnungen her einfacher, aber dennoch bleiben wir dabei. Für eine kurze Phase hatten wir sogar bargeldlose Zahlungen, aber damit haben wir schnell wieder aufgehört. Dahingehend gibt es nur ganz wenige Anfragen. Wir haben nicht vor, auf diesen Zug mit aufzuspringen."
Thomas Leitner, Schlagobersbauer Krieglach: "Wir bieten zwar Bankomatzahlung an, aber 90 Prozent unserer Gäste zahlen bar. Ich sehe auch keinen Grund, warum es einfacher sein sollte, wenn wir auf das Bargeld verzichten würden. Hinzu kommt, dass unsere Internetverbindung am Alpl oftmals nicht so mitspielt, was die Sache mit den bargeldlosen Zahlungen eher verkompliziert. Für uns gibt es keinen Grund, irgendetwas zu ändern."
René Reiter, Segafredo Bruck: "Bargeldloses Zahlen wird bei uns immer mehr zum Thema. Vor ein paar Jahren haben so rund 10 Prozent der Gäste mit Karte bezahlt, jetzt sind es doch schon so rund 40 Prozent, Tendenz stark steigend. Ein Umstieg auf komplett bargeldlos ist aus unserer Sicht auszuschließen, es ist guter Kundendienst, stets beide Varianten anzubieten. Für den Wirt hat das Zahlen mit Karten den großen Vorteil: Die Gäste brauchen nicht mehr aufschreiben lassen."
Karolin Schäffer, Gasthof Schäffer, Neuberg: „Wir bieten zwar Kartenzahlung an, aber ich finde es nicht so gut, wenn nur mehr mit Karte bezahlt werden könnte. Auch die Ansteckungsgefahr in Zeiten von Corona ist kein Argument gegen das Bargeld, denn die Karte muss man auch angreifen. Weiters fällt für uns Gastronomen bei einer Barzahlung keine Kartengebühr an. Der dritte Punkt betrifft das Trinkgeld, die Karte verkompliziert es, bar kommt es direkt bei den Angestellten an."
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