Symbiose zwischen digital und regional

Heinz Janda an seinem Arbeitsplatz in Kindberg: Er ist schon seit 45 Jahren bei der Steiermärkischen Sparkasse tätig. | Foto: Koidl
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"Digital und trotzdem regional. Das ist ein gutes Sprichwort, das zu uns passt und das wollen wir auch erhalten", sagt Heinz Janda. Der Kindberger ist Leiter der Region Obersteiermark der Steiermärkischen Sparkasse. Mit 107 Mitarbeitern werden in den Bezirken Bruck-Mürzzuschlag und Leoben in 17 Filialen 67.000 Privatkunden und freiberuflich Tätige betreut, mit dem Kommerz-Center Hochsteiermark zusätzlich mit neun Mitarbeitern 2.800 Geschäftskunden. In der Region gibt es vier Regionalzentren: in Kindberg, Leoben, Bruck/Mur, Mariazell.

Bilanz 2016 in der Region Obersteiermark. Wie ist es gelaufen?
Heinz Janda: Wir waren in jedem Segment wirklich erfolgreich. Wir haben bei den Spareinlagen zugelegt, sind im Wertpapiergeschäft sehr gut, bei den Wohnbaufinanzierungen haben wir unsere Ziele weit überschritten. Auch die Konsumfinanzierungen sind gestiegen. Im IT-Sektor läuft es gut, vor allem mit unserem neuen Netbanking "George".

Was kann "George"?
Janda: Der Kunde kann sich über seine Konten informieren, kann Kredit- und Bankomatkarten bestellen, er kann sich sogar schon kleine Kredite selbst über "George" abrufen. Im Wertpapierbereich ist es möglich, die genauen Gewinne und Verluste zu sehen, selbst Wertpapiere zu ordern. Mit "George" ist vieles möglich, was bis jetzt nicht möglich war. Mitte November werden alle Kunden auf "George" umgestellt. Bei uns sind es ca. 40 Prozent der Internetkunden, die "George" schon verwenden.

Vieles also möglich, wofür der Kunde vorher noch in die Bank gegangen wäre?
Janda: Der Bankweg entfällt nicht immer. Wir wollen auf keinen Fall, dass der Kunde nur übers Internet seine Geschäfte tätigt. Aber übliche Geschäfte, die kann er locker von zu Hause machen. Er spart sich dadurch wirklich einige Wege.

Wie steht diese Digitalisierung im Einklang mit dem Erhalt der Mitarbeiter?
Janda: Viele Geschäftsfälle kann der Kunde selbst erledigen. So viele Mitarbeiter, die für alle Instrumentarien nötig wären, sind ein Ding der Unmöglichkeit. Die Mitarbeiter müssen sich auf Spezialgebiete konzentrieren und da haben wir ein Zweiwegesystem. Die Filialen für Ansprechmöglichkeiten jederzeit und die Regionalzentren für Spezialfragen. Seit drei Jahren haben wir 107 Mitarbeiter und werden auch in den nächsten Jahren keinen Mitarbeiter weniger haben.

Wo gibt es Nachholbedarf?
Janda: Die Administration hat extrem zugenommen und erfordert einen enormen Arbeitsaufwand. Die Überregulierung, die jetzt stattfindet, ist enorm durch die Finanzmarktaufsicht, durch die Nationalbank, durch das Konsumentenschutzgesetz, durch das Hypothekarkreditgesetz.

Wie wird sich das Zinsniveau in nächster Zeit entwickeln?
Janda: In den nächsten drei bis fünf Jahren wird sich an der Tiefzinsfront voraussichtlich nicht viel ändern. Das extreme Tiefzinsniveau ist aus Sicht einer Wohnbaufinanzierung äußerst positiv zu sehen; bei den Sparern entsteht dabei natürlich keine Freude. Das niedrige Zinsniveau bewirkt nebenbei bemerkt, durch die höhere Inflation, auch eine Entschuldung des Staatshaushaltes.

Wie sinnvoll sind noch die herkömmlichen Sparformen wie Sparbuch oder Bausparen?
Janda: Bausparen ist die ideale Vorsorge für die gesamte Familie. Schon mit ganz kleinen Beträgen bietet es sichere Zinsen und eine jährliche staatliche Prämie. Zusätzlich gibt es einen angenehmen Nebeneffekt: das Bauspardarlehen mit sehr günstigen Zinsen. Jetzt auch mit einer sehr attraktiven Fixzinsmöglichkeit. Sparen, Bausparen sind für mich die Einstiegsprodukte eines jeden Menschen - vom Baby bis zum Pensionisten. Wenn ich größere Beträge veranlagen will, höhere Zinsen möchte, entscheide ich über eine Einmalveranlagung in Fonds oder Anleihen. Dies aber auch wahlweise als monatliche Ansparform.

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