Liebe Kuh, woher kommst denn du?

Stellen ihre Lieferanten in der Speisekarte vor: Gernot und Susanne Grünbichler vom Gasthof Oberer Gesslbauer in Stanz.
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In den heimischen Küchen werden verstärkt Lebensmittel verkocht, die auch bei uns gewachsen sind bzw. gezüchtet wurden. Studien zufolge essen aber 2,5 Mio. Österreicher täglich außer Haus. Dabei wird es schwieriger nachzuvollziehen, woher das Schnitzel auf dem Teller stammt.
Die Landwirtschaftskammer fordert seit geraumer Zeit eine verpflichtende Herkunftsbezeichnung von Fleisch- und Eierprodukten in der Gastronomie. Unterstützung erhält sie dabei vom Verein "Faire Lebensmittel", der sich für die Kennzeichnungen auf Speisekarten stark macht. "In der Schweiz funktioniert das seit über zehn Jahren, bei uns weiß man nicht, ob das Steak im Gasthaus von einem steirischen Almrind stammt oder vielleicht aus Kanada importiert wurde, wo der Einsatz von Antibiotika und Wachstumshormonen gang und gäbe ist", so Vereinsobmann Fritz Jeitler.

Karten auf den Tisch legen

Den bisher einzigen Anhaltspunkt über die in österreichischen Gaststätten verarbeiteten Lebensmittel liefert das AMA-Gastrosiegel. Dafür qualifizieren sich Wirte, Restaurants und Hotels, wenn sie die Herkunft der landwirtschaftlichen Rohstoffe auf ihrer Speisekarte angeben. Sie verpflichten sich zur frischen Zubereitung und lassen sich von unabhängigen Stellen kontrollieren. Dieses Siegel steht somit für Regionalität und frische Zubereitung, sagt aber gleichzeitig nichts über Bio-Aufzucht aus. Österreichweit tragen 1.300 Betriebe diese Auszeichung, knapp 140 davon befinden sich in der Steiermark. Darüber hinaus haben aber auch schon viele andere Restaurants die Zeichen der Zeit erkannt – sozusagen ihre (Speise)-Karten auf den Tisch gelegt – und kennzeichnen die Herkunft ihrer Gerichte, auch ohne ausgezeichnet worden zu sein.

Ausgezeichnete Mürztaler

"Die regionale Landwirtschaft zu unterstützen und demnach regionale Produkte zu kaufen, ist genauso wichtig, wie auf die gute Aufzucht der Tiere zu achten", so Gernot Grünbichler, Chef vom Gasthof Oberer Gesslbauer in Stanz, der das AMA-Gastrosiegel schon seit über fünf Jahren trägt. Das Gütesiegel umfasst ein Angebot traditioneller Gerichte und die Verwendung regionaler Produkte mit dem AMA-Gütesiegel. So kauft Grünbichler Rindfleisch und Eier in Stanz, das Wildfleisch in Mautern und Bier in St. Marein, Most produziert er selbst. In seiner Speisekarte stellt Grünbichler seine Lieferanten vor. Mit dem Jägerrostbraten findet sich im Speiseangebot auch ein uraltes Rezept, das bereits über Generationen überliefert wurde - gibt es den Gasthof ja bereits seit 1563.
Auch der Landgasthof Sepplwirt in Kindberg-Allerheiligen ist seit 2009 ein mit dem AMA-Gastrosiegel ausgezeichneter Betrieb. "Wir sind ein Landgasthof und bemühen uns, so viel wie möglich in der Region einzukaufen. Warum soll ein Gast zu uns kommen? Er will frische, regionale Produkte haben", so Chef Josef Blumrich. Lammfleisch hat der Familienbetrieb das ganze Jahr aus eigener Zucht, das Rindfleisch kommt aus Stanz, Eier aus Kindberg, Wildfleisch aus Allerheiligen und Veitsch. "Viele Leute schauen drauf, woher die Produkte kommen. Vor allem aufgrund der vielen negativen Berichte über Lebensmittel, die aus dem Ausland kommen", sagt Juniorchef Thomas Blumrich. Mit Flecksuppe, Beuschelsuppe und Klachlsuppe wie zu Oma's Zeiten sowie Heidensterz mit Rindsuppe und Mürztaler Streuobst-Mostbraten finden sich auch im Landgasthof einige traditionelle, heimische Gerichte. ^A. Koidl/A. Sittinger

Stellen ihre Lieferanten in der Speisekarte vor: Gernot und Susanne Grünbichler vom Gasthof Oberer Gesslbauer in Stanz.
So sieht das AMA-Gastrosiegel aus: Thomas (li.) und Josef Blumrich vom Sepplwirt in Kindberg.
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