WOCHE-Hüttentipp: Seit 120 Jahren fast am Gipfel des Reichensteins

Die Hochsteiermark ist reich an alpinhistorischen Schätzen – die weltweit erste Bergrettung, der erste mit Skiern bestiegene Alpengipfel oder auch die heuer ihr 120-jähriges Jubiläum feiernde Schutzhütte am Eisenerzer Reichenstein. Nicht umsonst gilt die Region entlang von Mur und Mürz noch immer als Bergwandergeheimtipp. 

Viele Wege führen zum Ziel

Heute haben wir uns für unsere Tour ein etwas alpineres Ziel gewählt – das Schutzhaus knapp unterhalb des Eisenerzer Reichensteins. Aus allen Himmelsrichtungen führen Steige und Wege zu diesem gastlichen Haus hoch über dem steirischen Brotlaib, dem Erzberg.
Doch fast alle dieser Steige verlangen Kondition und auch da und dort ein wenig Trittsicherheit im alpinen Gelände. 

Vom Präbichl über die "Stiege"

Vom Präbichl geht es für uns über eine Skipiste (Grübl) und auf einem Steig bis zum sogenannten Rösselhals. In südlicher Richtung erreichen wir danach bald eine Weggabelung – nun entweder über die "Stiege" (versichert, etwas ausgesetzt) oder (länger) über eine Umgehung dieser "Schlüsselstelle" bis zum Schlußhang knapp unterhalb des Gipfels. Nun noch einmal steil zum aussichtsreichen Gipfel sowie zum knapp unterhalb gelegenen Schutzhaus. Abstieg wie Aufstieg, wobei im Abstieg die Umgehung der "Stiege" empfohlen wird. 

Niedertörl und Hohe Lins

Grandiose, allerdings sehr lange und auch ausgesetzte Bergwanderung, nur für Geübte!
Aus der Ramsau geht es vom P Galleiten über das Niedertörl, die Hohe Lins und den Reichhals zum Teil versichert und immer am Grat entlang bis zum Schutzhaus. Als Abstieg empfiehlt sich hier der Weg über die Große Scharte und die Kotalm (Gebietskenntnis vorteilhaft!). 

Hintergründiges

Der Eisenerzer Reichenstein und somit auch die knapp unterhalb des Gipfels gelegene Schutzhütte gelten als eher alpineres Bergwanderziel in der Hochsteiermark. Selbst der kürzeste Anstieg vom Präbichl über die "Stiege" hält eine versicherte Wegpassage bereit. Der Gipfel selbst zählt dann aber zu den schönsten Aussichtspunkten der gesamten Steiermark und liegt natürlich auch auf der neuen Weitwanderroute "vom Gletscher zum Wein" sowie auf der hochsteirischen "BergZeitReise".
Ob übrigens unser Jubilar Peter Rosegger jemals am Reichensteingipfel gestanden hatte, ist nicht bekannt. Bekannt ist aber die Freundschaft des Dichters zum Eisenerzer Johann Krainz und zur Hutmachertochter Anna Auer - vielleicht wanderten die ja einst gemeinsam auf den 2.165 m hohen Reichenstein. 

Tourinfo kompakt

 
• Ausgangs- und Endpunkt: P am Präbichl (Präbichlerhof) oder in der Ramsau (Galleiten)
• Aufstieg: vom Präbichl 900 Höhenmeter, aus der Ramsau (Galleiten) 1.150 Höhenmeter
• Gehzeit gesamt: ca. 4 bis 5 Stunden, Überschreitung aus der Ramsau 7 - 8 Stunden (nur für Geübte!)
• Stützpunkte entlang der Tour: Reichenstein Schutzhaus, Tel.: 0664 9836164
• Familieneignung nein