Auslastung kontra Belastung

Eine übervolle Tribüne beim Formel 1-Grand Prix 1980 am Österreichring. Foto: Ainerdinger
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Teil 8 der Serie: Anrainer machten den Rennbetrieb schwierig.

von HANS GEORG AINERDINGER

„Die Auslastung der Rennstrecke war sehr gut, wir hatten an über 200 Tagen im Jahr Rennbetrieb“,  erinnert sich der ehemalige Ö-Ring-GesmbH-Geschäftsführer Heinz Hemmer. Trotz Warnung der Österreichring-Verantwortlichen und der Warnung von Experten wurden jedoch in der Nähe der Rennstrecke landwirtschaftliche Grundstücke in Bauland umgewidmet. Als dann gebaut wurde, gab es bald Anrainerproteste wegen des Lärms. „Viele Anrainer haben die Rennen auch positiv gesehen. Es wurde aber zusehends schwieriger.“ 
Trotzdem bekam man die Probleme in den Griff. Durch Lärmschutzmaßnahmen, durch eine  neue Betriebsstättengenehmigung, die weniger Auslastung vorgesehen hat. Und durch das Leisermachen von Fahrzeugen bzw. die Reglementierung ihrer Lautstärke. Selbst in der Formel 3 bekam man das in den Griff. „Da gab es vorher ja Fahrzeuge mit 135 Dezibel“, weiß Hemmer. Wenn der schnelle Felix Mitterer bei Tourenwagenrennen auf seinem Kreiskolben-Mazda vorbeisägte, war selbst bei Fans oft die Schmerzgrenze erreicht.

Nur Bares ist Wahres

1978 kam Bernie Ecclestone ins Österreichring-Büro. Es war die Zeit, in der er sich einen Teil des vereinbarten Geldes noch in bar abgeholt hat. Heinz Hemmer war Chef des Rechnungswesens und bekam von Peter Ramsenthaler den Auftrag,  Geld im Koffer bereitzustellen. Heute undenkbar. 
Mit Ausnahme der Formel 1 wurden ja damals bei den Rennen auch die ganzen Preisgelder zum Beispiel bei der Superbike-WM oder Formel 3-Europameisterschaft oder Tourenwagen-EM  in bar ausbezahlt. Die Fahrer kamen also ins Büro und holten ihr Preisgeld ab.
Hemmer: „Dadurch lernte ich alle Fahrer kennen. Bei der Formel 1 war es bedauerlicherweise nur mehr Bernie, der gekommen ist.“ In Zeiten des STMSC-Präsidenten Gustav Tiroch holten die Fahrer wie beispielsweise Innes Ireland noch selbst das Geld ab. „Wir hatten einen riesigen, schweren Tresor - und es war viel Geld da.“  Soviel, dass er oft aus Sorge schlecht schlafen konnte. Transportiert wurde das Geld prinzipiell zu viert, zwei Leute waren von der Bank.

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