Karl Fussi
"Die Entscheidung am Kreischberg war goldrichtig"

Karl Fussi bei der Doppel-WM 2015: "Dadurch sind wir noch immer im Gespräch." | Foto: GEPA pictures
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  • Karl Fussi bei der Doppel-WM 2015: "Dadurch sind wir noch immer im Gespräch."
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Kreischberg-Geschäftsführer Karl Fussi zum Jubiläum über Entwicklungen in der Branche, die Ausrichtung als Eventberg und seine beiden Zusatzaufgaben.

KREISCHBERG. Spätestens seit der Doppel-Weltmeisterschaft 2015 ist der Kreischberg weit über die Region hinaus bekannt. Einer, der für diese Entwicklung mitverantwortlich ist, feiert dieser Tage großes Jubiläum. Karl Fussi wurde am 1. April 2003 zum Geschäftsführer bestellt und ist mittlerweile seit 20 Jahren mit an Bord.

  • Wie lässt sich diese Erfolgsgeschichte erklären?

Karl Fussi: Wir haben tolle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sind ein starkes Führungsteam und damit super aufgestellt. Ich war hier immer Teil eines hervorragenden Teams - das ist unser Erfolgsgeheimnis und es gilt für alle drei Bereiche (Anm.: Kreischberg, Lachtal, Golfclub Murau-Kreischberg, die allesamt zum Unternehmen gehören).

  • 20 Jahre am Kreischberg: Ist es schwierig an einem Arbeitsplatz, an dem alle anderen ihre Freizeit verbringen?

Überhaupt nicht. Es gibt eigentlich kein besseres Umfeld. Die Leute sind immer positiv gestimmt, weil sie im Urlaub sind und ihre schönsten Stunden hier verbringen.

  • Wie oft stehen Sie selbst auf der Piste?

Das geht natürlich nur stundenweise, vielleicht 15 bis 20-mal pro Saison - und meistens mit einer beruflichen Tätigkeit verbunden.

Karl Fussi - zweite Leidenschaft: Golf. | Foto: GEPA pictures
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  • Der Kreischberg wird in Rezessionen überwiegend sehr positiv bewertet und jüngst gab es wieder 16 Auszeichnungen von renommierten Skitestern - ist Ihnen das wichtig?

Die vielen Auszeichnungen ehren uns natürlich, weil wir wissen, wie seriös das gemacht wird. Sie sind in erster Linie der Verdienst aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ich sehe mir die Bewertungen immer selbst an, vor allem die Kritik. Jede Beschwerde kommt zu mir, wird Ernst genommen und beantwortet. Das ist unsere Wertschätzung gegenüber den Kundinnen und Kunden. Natürlich ist da manchmal auch etwas zum Schmunzeln dabei - wenn zum Beispiel über Neuschnee auf den Pisten geklagt wird ...

  • Zum Kreischberg sind später noch Lachtal und der Golfclub gekommen - hat sich dadurch auch die Arbeit verdreifacht?

Das wäre nicht möglich (schmunzelt). Nein, wir können natürlich viele Synergien nutzen - etwa beim Marketing. Bei Kreischberg und Lachtal haben wir als "Lieblings-Steirer" eine sympathische Marke geschaffen. Und der Golfclub ist eine super Ergänzung, um das Netzwerk auch im Sommer zu pflegen.

  • Der Kreischberg hat sich spätestens seit der Snowboard-WM 2003 als Eventberg etabliert - war das die richtige Schiene?

Der damalige Geschäftsführer Ernst Autischer und die Sportvereine haben schon in den 90er-Jahren früh erkannt, wo sich der Kreischberg international etablieren kann. Alles andere war in der Steiermark besetzt und wir haben mit Snowboard und Freestyle die richtige Nische gefunden. Die Entscheidung war goldrichtig.

Karl Fussi 2015 mit Auszeichnung und Familie. | Foto: GEPA pictures
  • Karl Fussi 2015 mit Auszeichnung und Familie.
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  • Der Kreischberg wurde während der letzten Snowboard-WM in Georgien oft erwähnt und gelobt - wie haben Sie das verfolgt?

Das ist schon öfters vorgekommen, weil wir mit der Doppel-WM 2015 Vorreiter waren. Da merkt man die langfristigen Auswirkungen einer solchen Veranstaltung - da ist man über viele Jahre hinweg im Gespräch. Und man muss schon sagen: Wir hatten auch die beste Doppel-WM bisher.

  • Was hat sich in den letzten 20 Jahren in der Branche verändert?

Alles hat sich extrem entwickelt, angefangen von der Beschneiungs-Technologie bis zum digitalen Skipass. Wir haben eine komplette Internationalisierung der Gäste erlebt und sind nun viel breiter aufgestellt. Wir können jetzt viel mehr Kundenservice bieten und haben auch im Eventbereich Akzente gesetzt. Zum Beispiel mit den vielen Weltcups und dem "Kreischer".

  • Was waren Ihre persönlichen Höhepunkte in dieser Zeit?

Die beiden Weltmeisterschaften und die vielen Entwicklungen in der Infrastruktur. Wir haben das Glück, dass unsere Eigentümer aus der Region in die Region investieren. Die Sixpack-Sesselbahn, die Riegleralm-Gondel und zuletzt die neue Zehnergondel waren wirkliche Meilensteine für die gesamte Wintersportregion.

Karl Fussi mit Co-Geschäftsführer Reinhard Kargl. | Foto: Verderber
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  • Wie wird der Kreischberg in 20 Jahren aussehen?

Von der Infrastruktur her perfekt aufgestellt und einer der besten Berge, was die Schneesicherheit betrifft. Es entwickelt sich hin zum Wintersport-Berg, wir werden oben am Berg noch mehr Wintererlebnisse bieten, nicht nur für Skifahrerinnen und Skifahrer und Boarderinnen und Boarder. Dafür ist besonders auch das Lachtal mit seiner Höhenlage prädestiniert - dort liegt die Talstation auf 1.600 Metern.

  • Dafür werden weitere Investitionen nötig sein - gibt es Pläne?

Wir haben einen Investitionsplan und der nächste Schritt wird sich am Rosenkranz abspielen. Pandemie und Teuerung haben die Pläne etwas verzögert, aber es wird dort in Richtung einer starken Sesselbahn gehen.

  • Energie und Klima werden auch auf den Skibergen immer mehr zum Thema - wie sehen die Lösungen der Zukunft aus?

Die Klimamodelle für inneralpine Täler zeigen uns, dass wir uns mit unserer effizienten Beschneiung auch in Zukunft wenig Sorgen machen müssen. Wir alle arbeiten intensiv, um ständig am Stand der Technik zu sein. Erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Beschneiung und bei der Präparierung sind dabei das Um und Auf und haben sich auch bei uns bereits sehr bewährt.

  • Was geht sich bei Ihnen neben Ski und Golf noch in der Freizeit aus?

Ich bin tatsächlich sehr gerne auf der Skipiste und am Golfplatz. Im Sommer spiele ich mit meiner Frau auch auf anderen Plätzen. Ansonsten Radfahren und viel Reisen, wenn die Zeit es zulässt.

Zur Person

Karl Fussi war erst im Holzmuseum St. Ruprecht, dann in der Urlaubsregion Murau führend tätig und wechselte mit 1. April 2003 in die Geschäftsführung am Kreischberg. Lachtal und Golfclub sind später ins Unternehmen integriert worden. Insgesamt sind dort 150 Mitabeiter beschäftigt.
Privat: Gattin Anna, zwei Kinder (Daniela und Florian).

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