Esther Vilar-Stück im THEO-Oberzeiring
Die Wahrheit über Carlos Tod

„Die Strategie der Schmetterlinge" wird derzeit in Oberzeiring aufgeführt.
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  • hochgeladen von Hans Georg Ainerdinger

Nach seiner erfolgreiche Inszenierung ihres Theaterstücks „EiferSucht" im Jahr 2008 setzt Regisseur Peter Faßhuber im Theater Oberzeiring jetzt einmal mehr auf Esther Vilar. „Die Strategie der Schmetterlinge" begeisterte am 3. April `24 im ausverkauften Großen Saal mit der Steiermark-Premiere.

OBERZEIRING. Die sich da bei einer Aussprache in einem Bootshaus im Tigre Delta von Buenos Aires unnachahmlich wie Schmetterlinge umflattern, sind Julia Faßhuber als 30 Jahre jüngere Geliebte Ariana und Ninja Reichert als schwerreiche, betrogene Ehefrau Eve des gerade unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommenen Carlos. Regisseur Peter Faßhuber hebt mit seinem minimalistischen Bühnenbild des Liebesnests - Zeltplane, Doppelbett mit Moskitonetz, ein paar Rattanmöbel, Plattenspieler - das grandiose Spiel der Rivalinnen in den Vordergrund. Die sich nichts schenken. Taktieren, gegenseitig Fallen stellen. Ariana will fesselnd die Wahrheit über Carlos Tod erfahren. Trumpft mit ihrer Jugend, tanzt Piazzola-Tangos. Die reiche, tief ehrverletzte Eve lauert. Bietet viel Geld, auch einen Job als Gesellschafterin. Auch das ist eine Falle.

Esther Vilar polarisierte

Von allen Dressurmethoden, deren sich die Frau bei der Erziehung des Mannes bedient, hat sich das Lob als die brauchbarste erwiesen. Stellte in ihrem Buch „Der dressierte Mann" die umstrittene, brillante argentinisch-deutsche Schriftstellerin Esther Vilar fest. Worauf u. a. legendäre verbale TV-Gefechte mit Alice Schwarzer folgten, Vilar von einigen Frauen verprügelt wurde und zurück nach Argentinien ging.

Die Schauspielerinnen über das Stück

„Eve" Ninja Reichert erinnert sich: „Jene Lehrerin, bei der ich mich damals auf die Schauspielschule vorbereitet habe, spielte gerade die Ariana. Dieses tolle Stück hat mich sehr beeindruckt, ich habe es immer im Kopf gehabt! Zwei Frauen, die um einen Mann kämpfen? Es wirkt aus der Zeit gefallen. Doch wenn die Liebe tatsächlich, nach Esther Vilar, die größte und möglicherweise ja schönste Form der Unfreiheit ist, dann ist sie völlig zeitlos.“ Als sie vor zwei Jahren mit Peter Faßhuber über das Stück sprach und er es gelesen hatte, war auch er „von den geschliffenen Dialogen, der wahnsinnig spannenden Handlung und den häufigen Wendungen" begeistert, setzte es heuer auf den Spielplan. - „Ariana" Julia Faßhuber: „Unabhängig von Beziehungskonstellationen: Frau zu Mann, Frau zu Frau, Mann zu Mann. Die Liebe ist ein seltsames Spiel.“ - Ein grandioses Spiel, ein nicht nur verbales Krimi-Feuerwerk dagegen wartet auf die THEO-Besucher.

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