Community Nurses
"Freies Arbeiten ist uns besonders wichtig"

Gesundheitsminister Johannes Rauch besuchte die Ö-Nurse-Praxis und tauschte sich mit Judenburger und Neumarkter Community Nurses sowie Sandra Krautwaschl (r.) aus. | Foto: Bärnthaler
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Das von der EU bis Ende 2024 geförderte Projekt "Community Nurses" soll bestehen bleiben. Gesundheitsminister Johannes Rauch garantierte bei seinem Besuch in der Ö Nurse-Praxis für Gesundheits- und Krankenpflege in Judenburg die Finanzierung für weitere fünf Jahre.

JUDENBURG. "Es ist eines unserer erfolgreichsten Projekte, weil es dabei hilft, Menschen so lange wie möglich zu Hause zu pflegen", brachte es Gesundheitsminister Johannes Rauch bei seinem Besuch in Judenburg auf den Punkt. Die Rede ist von "Community Nursing". Hinter dem sperrigen Begriff steckt ein seit dem Jahr 2022 von der EU gefördertes Projekt, das Angebote zur Unterstützung und Entlastung für pflege- und betreuungsbedürftige Personen und deren Angehörigen umsetzt. Grundgedanke ist, die Gesundheitsleistungen in den Gemeinden zu verbessern, Ärzte zu entlasten und Menschen zu helfen, so lange als möglich in den eigenen vier Wänden zu bleiben.

Vorzugsschüler Judenburg

In der Steiermark sind es insgesamt 32 Gemeinden, in denen "Community Nurses" aktiv sind. "Wir sind eine Art Drehscheibe zwischen der Bevölkerung, den Gemeinden, den niedergelassenen Ärzten und Fachärzten, den Krankenhäusern und den sozialen Einrichtungen wie Volkshilfe, Hilfswerk, Rotes Kreuz im Bezirk - wir wirken also in der kommunalen Gesundheitspolitik mit", so der Judenburger Ö-Nurse-Standortleiter Daniel Peter Gressl.

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Viele Aufgaben

Zu den primären Aufgaben der Community Nurses gehört es, ältere und chronisch kranke Menschen zu Hause, an deren Wohnort, in deren eigenen vier Wänden professionell zu unterstützen, bei medizinischen und sozialen Belangen zu begleiten und ihnen Hilfestellung bei behördlichen und organisatorischen Angelegenheiten zu bieten (z. B. bei der Anschaffung von Pflegehilfsmitteln). Innerhalb von nur 24 Monaten haben Gressl und sein Team, das aus selbstständigen diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegepersonen besteht, über 400 Patienten betreut und weit über 1.100 Hausbesuche durchgeführt. "Wir sind dort im Einsatz, wo eine regelmäßige Langzeitpflege noch nicht notwendig ist, bzw. wenn akute Erkrankungen vorliegen und wir beraten pflegende Angehörige", so der Pflegemanager.

Ändert sich der Bedarfsfall, ziehen die Nurses weitere Dienste hinzu, etwa die Heimhilfe für die Aufrechterhaltung des Haushalts und die Unterstützung bei der Körperpflege etc. Eine wesentliche Rolle spielt auch die Prävention in Form von Sprechstunden und Vorträgen.

Finanzierung gesichert

Da das Projekt mit 2024 endet und damit auch die EU-Gelder versiegen, gilt es jetzt, das Modell in das Regelsystem zu überführen und die "Community Nurses" langfristig ins Gesundheitssystem zu etablieren.

"Uns geht's darum, das Projekt finanziell abzusichern und das ist uns durch die Aufstockung des Pflegefonds seitens des Bundes für die nächsten fünf Jahre auch gelungen".
Johannes Rauch, Sozial- und Gesundheitsminister.

"Die Gretchenfrage ist, wie regeln die Länder mit den Kommunen die Finanzierung, wie geht's mit uns weiter", so Gressl. Beim letzten Netzwerktreffen unter den verschiedenen steirischen Projekten sei herausgekommen, dass man auf träge Systemlandschaften und Organisationen mit starrer Hierarchie verzichten möchte. Eine Herausforderung ist es aber auch, das Aufgabenspektrum der österreichweit rund 120 Projekte auf einen Nenner zu bringen, "denn auch das ist je nach Versorgungslage der Gemeinde unterschiedlich", resümiert Gressl.

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