"Jeder Einsatz kann Leben retten"

27 Feuerwehren und rund 1.400 Mitglieder gibt es im ehemaligen Bezirk Judenburg. Seit zweieinhalb Jahren hat Harald Schaden das Kommando über die freiwilligen Helfer. „Den Menschen zu helfen“ war vor 25 Jahren der Grund, warum es ihn zur Feuerwehr verschlagen hat.

MZ: Wie hat sich Ihre Tätigkeit geändert, seitdem Sie Kommandant sind?
Harald Schaden: Es hat sich in den letzten Jahren vieles geändert. Bei Einsätzen muss man sensibler vorgehen, dafür ist auch das Ansehen der Feuerwehr gestiegen, es gibt viele Fürsprecher.

MZ: Hat sich die Struktur der Feuerwehren durch die Fusionen verändert?
Schaden: Bei uns ist die Struktur gleichgeblieben. Sie ist so gewachsen und das muss man stark vom Politischen unterscheiden. Wir haben unsere Alarmpläne, unsere Fahrzeuge, unsere Technik. Keiner hat von etwas zuviel, deshalb sollte es auch so bleiben. Außerdem sind kleinere Strukturen oft besser zu führen, da hat man den Bezug zur Basis.

MZ: Was sind aktuell die größten Herausforderungen in Judenburg?
Schaden: Katastropheneinsätze, Industrie- und Waldbrände. Wichtig ist das Verständnis der Arbeitgeber, sonst funktioniert das System nicht mehr.

MZ: Wird es schwieriger, freiwillige Helfer zu finden?
Schaden: In Zukunft wird es da sicher Probleme geben - vor allem durch die Abwanderung. Das ist ein Teufelskreis.

MZ: Wie geht die Feuerwehr mit flexibleren Arbeitszeiten in den Betrieben um?
Schaden: Es wird immer schwieriger, Arbeitsplätze und Freizeit mit der Feuerwehr unter einen Hut zu bringen. Da muss man die Leute motivieren. Die Einsätze werden immer umfangreicher und komplizierter.

MZ: Was war Ihr bisher schwierigster Einsatz?
Schaden: Ein Waldbrand in Bretstein vor vielen Jahren. Die Zusammenarbeit über Grenzen hinweg war da sehr beeindruckend.

MZ: Wir suchen die beliebteste Feuerwehr - welche würden Sie wählen?
Schaden (lacht): Ich gönne jeder Feuerwehr den Sieg. Jeder leistet seinen Beitrag, das kann man nicht hoch genug einschätzen. Jeder Einsatz kann Menschenleben retten!

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