Murtalerin der Woche

"Jeder will sich gerne mal wegträumen"

Kann man sich in eine Stimme und den dazugehörigen Charakter verlieben? Wenn es nach Nadine Schojer geht, dann schon. Zumindest ergeht es den Protagonisten ihres Buches so. Die gebürtige Zeltwegerin hat mit "Wiener Melange für zwei" eine tiefgründige Liebesgeschichte veröffentlicht.

MURTAL/WIEN. Damals, wenn die Unterrichtsstunden zu langweilig waren, hat Nadine Schojer, geborene Fauland, einfach zu Papier und Kugelschreiber gegriffen und gemeinsam mit ihrer besten Freundin Alex Geschichten geschrieben. Heute steht sie selbst als Lehrerin vorne, unterrichtet Wirtschaftsgegenstände und Tourismus an einer Tourismusschule in Wien. Die Liebe zum Schreiben, die ist allerdings geblieben.

Seit gut zwei Wochen ist ihr Roman "Wiener Melange für zwei" am Markt. Eine romantische Liebesgeschichte mit Tiefgang zwischen Lissy und Matthias, den Protagonisten ihres Werkes. 

Lissy betreibt seit der Corona-Pandemie den Pizzakummerkasten, einen Lieferservice der besonderen Art, in Wien. Es gibt keine Speisekarte, stattdessen bestellt man mit seinen Empfindungen. Lissy hat für jedes Wehwehchen das passende (Koch-) Rezept parat. An einem besonders hektischen Tag bestellt Matthias bei ihr. Ein wenig überfordert kreiert sie ein exotisches Menü für ihn und gibt ihm den Spitznamen Mr. Crunch. Leider liegt sie mit ihrer Menüauswahl aber komplett daneben, sodass eine schlechte Bewertung von Matthias im Internet folgt. Sie will das nicht hinnehmen und denkt sich etwas ganz Besonderes aus, um den schwierigen Kunden doch noch zu überzeugen. Lissy beliefert ihn selbst, doch von Matthias lernt sie nur seine Stimme kennen. Aber die zieht Lissy immer mehr in den Bann …

Pseudonym

"Wiener Melange für zwei" ist nicht das erste Werk der 39-Jährigen. Unter dem Pseudonym Lana N. May hat die Autorin bereits etliche Liebesromane verfasst, eines davon wurden auch ins Englische übersetzt. "2015 habe ich meinen ersten Kindle-Roman im selfpublishing verlegt", erzählt die gebürtige Zeltwegerin, die sich "über drei Buchverkäufe schon mega gefreut" hat. Amazon ist dann auf die Autorin aufmerksam geworden und hat hat angefragt, diesen Roman zu verlegen. "Mein Werk wurde als eBook, Taschenbuch und Hörbuch verlegt und war auch am amerikanischen Markt zu haben. Mit dem Amazon-Verlag hab ich  insgesamt vier Romane herausgebracht", erzählt Schojer ihren Werdegang. Später wurde die Autorin dann von einer Agentur unter Vertrag genommen. Mit der Geburt ihrer Tochter hat die Lehrerin dann eine kreative Pause eingelegt, "die Zeit hat damals einfach nicht gereicht".

Für das Pseudonym hat Schojer sich bewusst entschieden. "Ich wollte mir, da ich ja als Lehrerin arbeite, eine gewissen Anonymität wahren. Und jetzt unter Nadine Fauland zu schreiben, ist ein Festhalten an meinem Mädchennamen, meinen Wurzeln", verrät sie.

Vier starke Frauen

Geschrieben wird am liebsten daheim auf der Couch, das Handy auf Flugmodus. "Mein Tag ist ziemlich durchstrukturiert. Am kreativsten bin ich definitiv in der Früh", lacht die Autorin, "dann wenn noch absolute Ruhe herrscht". Der Nachmittag gehört der Familie außer es steht ein wichtiger Abgabetermin an so wie in den letzten Tagen. "Ich habe mit dem Lübbe-Verlag einen neuen Vertrag über eine dreiteilige Buchreihe abgeschlossen. Soviel sei verraten, es geht um vier starke Frauen in der Nachkriegszeit", so Schojer. Erscheinen werden die Romane 2024 bzw. 2025. 

Zur Person:

Nadine Schojer, geborene Fauland, ist Jahrgang 1983. Sie studierte Tourismusmanagement in Wien. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter lebt sie in der Bundeshauptstadt. Die gebürtige Zeltwegerin ist sportlich aktiv, sehr gesellig und liest natürlich für ihr Leben gern.

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