Murau/Murtal
Klimabonus sorgt erneut für Verwirrung in der Region

Der Aichfeldbus sorgt für eine gute Vernetzung in der Region - das wird offenbar "bestraft". | Foto: Aichfeldbus
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  • Der Aichfeldbus sorgt für eine gute Vernetzung in der Region - das wird offenbar "bestraft".
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Der Klimabonus wird ab Herbst ausbezahlt. Aber die Unterschiede in den einzelnen Gemeinden sorgen für Kopfschütteln in der Region Murau-Murtal.

MURAU/MURTAL. Mit dem Klimabonus will die Regierung klimafreundliches Verhalten im Alltag belohnen, er gilt sozusagen als Abfederung der CO2-Steuer und steht allen Menschen zu, die mindestens 183 Tage im heurigen Jahr ihren Hauptwohnsitz in Österreich haben. Die Auszahlung startet im Herbst – bis zum Frühjahr 2024 kann es aber dauern, bis alle den Klimabonus erhalten haben.

Wer bekommt wieviel?

Die Höhe des Bonus ist vom jeweiligen Wohnort abhängig. Grundsätzlich bekommt jeder Murtaler 110 Euro, den sogenannten Sockelbetrag. Das ist der Mindestbetrag, auf den es noch den Regionalaufschlag von 40, 75 oder weiteren 110 Euro gibt. Das hängt ganz davon ab, wie gut man am gemeldeten Hauptwohnsitz im Hinblick auf nachhaltiges Mobilitätsverhalten versorgt ist. Das heißt: Wer nicht auf Öffis umsteigen kann, weil sie entweder nicht vorhanden oder nur schwer zu erreichen sind, bekommt mehr. Das betrifft vor allem ländlichere Gemeinden.

Wie viel Geld wirst du bekommen?

Regionale Staffelung

Soweit, sogut. Bei der tatsächlichen Staffelung in den einzelnen Gemeinden gibt es dennoch Verwirrung. Im Bezirk Murau ist es noch relativ einfach: In allen Gemeinden wird der Höchstbetrag von 220 Euro ausbezahlt, außer in der Bezirksstadt selbst - dort sind es die 185 Euro der zweithöchsten Kategorie. "Ich gehe davon aus, dass da die Verkehrsanbindung eine Rolle spielt", mutmaßte Bürgermeister Thomas Kalcher (ÖVP) bereits bei der ersten Auszahlung im Vorjahr und befand das aufgrund des im Vergleich zu den Nachbarn dichteren Netzes als "durchaus logisch".

Etwas kompliziert

Etwas komplizierter wird es im Bezirk Murtal: In allen Gemeinden gibt es den Höchstbetrag, außer in den fünf Aichfeld-Kommunen Judenburg, Fohnsdorf, Spielberg, Knittelfeld und Zeltweg. "Das ist für mich nur schwer nachvollziehbar", sagt Judenburgs Bürgermeisterin Elke Florian (SPÖ). Auch in Judenburg sei die Verkehrsanbindung ausbaufähig. "Für mich ist das nicht gut bemessen."

Das sind die Kriterien. | Foto: finanz.at

"System ist komisch"

Aber selbst im Aichfeld gibt es noch Unterschiede: Während in Judenburg, Knittelfeld, Zeltweg und Fohnsdorf pro Bürger 150 Euro ausbezahlt werden, gibt es in Spielberg 185 Euro. "Das ganze System ist komisch", befindet Gemeinderat und Landtagsabgeordneter Wolfgang Moitzi (SPÖ). Die Abstufung der Aichfeld-Gemeinden liegt nämlich hauptsächlich am gut ausgebauten Regionalbus-Netz. "Und dieses finanzieren die Gemeinden teilweise selbst. Also werden die Bürger eigentlich dafür bestraft", wundert sich Moitzi.
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