Ärztin in Judenburg
Nachfolger gefunden, aber Stelle wird nicht besetzt

Mit Blick in die Zukunft: Ärztin Gudrun Uran (r.) mit Bürgermeisterin Elke Florian. | Foto: Verderber
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Kassenärztin Gudrun Uran verabschiedet sich mit Ende des Jahres in Pension und hätte für ihre Kassenstelle in Judenburg einen Nachfolger gefunden - die Stelle wurde aber mittlerweile gestrichen. 

JUDENBURG. Für Medizinerin Gudrun Uran war es ein Spießrutenlauf: Die Ärztin geht mit Ende des Jahres in den Ruhestand und hätte gerne eine Nachfolge für ihre Kassenstelle in Judenburg. Bereits im Vorjahr hat sie Gesundheitskasse, Ärztekammer und die Gemeinde informiert und alle notwendigen Schritte eingeleitet. Erst wurde die Stelle auch ausgeschrieben, daraufhin hat sich aber niemand gemeldet ...

Nachfolger gefunden

Kürzlich hat die Ärztin aber selbst einen potentiellen Nachfolger gefunden, der ins Murtal ziehen und ihre Ordination übernehmen will. Allerdings gibt es die Stelle mittlerweile nicht mehr. "Es könnte mir ja eigentlich egal sein - aber mir sind meine Patienten nicht wurscht", sagt Uran.

"Das ist mein Lebenswerk. Ich habe die Ordination 38 Jahre lang aufgebaut. Es bricht mir das Herz, wenn sie dann weg ist."
Gudrun Uran, Ärztin

Stellen besetzt

Bei der Gesundheitskasse (ÖGK) wird mittlerweile mit "mangelnder Frequenz" argumentiert. Uran hat im einwohnerstarken Ortsteil Murdorf aber bislang bis zu 2.500 Patientinnen und Patienten betreut, viele auch von auswärts. In Judenburg gibt es insgesamt sechs Kassenstellen, die allesamt besetzt sind.

Das Gesundheitszentrum in Zeltweg - neue sollen in Fohnsdorf und Knittelfeld entstehen. | Foto: KK
  • Das Gesundheitszentrum in Zeltweg - neue sollen in Fohnsdorf und Knittelfeld entstehen.
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Keine Geschenke verteilen

"Die Einwohnerzahl rechtfertigt das nicht mehr", bestätigt Josef Harb, Vorsitzender der ÖGK Steiermark. "Es sind schon Überlegungen, die schwerfallen. Aber von einer Unterversorgung können wir hier nicht sprechen - und wir können auch keine Geschenke verteilen". Die Entscheidung sei im Einvernehmen mit der Ärztekammer gefallen. Bürgermeisterin Elke Florian kann die Vorgehensweise nicht verstehen: "Das muss man überregional denken. Da wird sehr kurzsichtig gedacht und das wird uns noch auf den Kopf fallen", kritisiert sie.

Neue Gesundheitszentren

Von einer "irritierenden Situation" wird unterdessen bei der Gesundheitskasse gesprochen. Offenbar waren sich auch die restlichen Ärzte in Judenburg nicht über eine Nachbesetzung einig, diese haben sich außerdem gegen ein neues Gesundheitszentrum in der Stadt ausgesprochen. Solche sollen jetzt stattdessen in Fohnsdorf und Knittelfeld realisiert werden. "Und das hat einen Versorgungseffekt für die ganze Region", sagt Josef Harb.

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