Großeinsatz der Polizei
Polizei stoppte Schlepper nach Verfolgungsjagd

Im Oberen Murtal kam es zu einer Verfolgungsjagd. | Foto: Pixabay
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Im Oberen Murtal kam es am Montagvormittag zu einer Verfolgungsjagd. Es handelte sich dabei um ein Schlepperfahrzeug. Es wurden regionale Fahndungsmaßnahmen eingeleitet und die Polizei errichtet Straßensperren. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.

MURTAL. Alles begann um ca. 6.30 auf der A9 Pyhrn Autobahn in Oberösterreich. Im Spering-Tunnel (Bezirk Kirchdorf an der Krems/OÖ) hielt ein Fahrzeug in der Pannenbucht und es kam zur Tunnelsperre. "Es stellt sich heraus, dass es sich um ein Schlepperfahrzeug handelte und mehrere geschleppte Personen im Tunnel herum irrten. Die Autobahnpolizei wurde darauf aufmerksam", berichtet Markus Lamp von der Landespolizeidirektion Steiermark. Autobahnpolizisten aus Oberösterreich nahmen umgehend die Verfolgung des Fahrzeuges auf. Dabei missachtete der Lenker jedoch die Anhaltezeichen und flüchtete auf der A9 in Richtung Steiermark.

Flucht nach Trieben

Umgehend und mit Hilfe eines modernen Einsatzleit- und Kommunikationssystems (ELKOS) wurde der Einsatz von den Landesleitzentralen (LLZ) Oberösterreich und Steiermark länderübergreifend koordiniert. Via Funk alarmierte Streifen errichteten mehrere Straßensperren entlang der Fluchtroute, nachdem das Fluchtfahrzeug bei Trieben abfuhr und über die B114/Triebener Straße in Richtung Möderbrugg flüchtete. Dabei durchbrach das Fluchtfahrzeug eine polizeiliche Straßensperre mit Gewalt und ein Streifenwagen wurde schwer beschädigt. Verletzt wurde jedoch niemand. 

Zwei Schlepper wurden bereits festgenommen. | Foto: Pixabay
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Schlepper festgenommen

Im Zuge der eingeleiteten Fahndung standen neben zahlreichen Polizeistreifen aus Oberösterreich und der Steiermark auch ein Polizeihubschrauber sowie Drohnen im Einsatz. In St. Johann am Tauern konnte man das Fahrzeug schließlich aufhalten. Im Fahrzeug befanden sich auch mehrere geschleppte Personen. Sie werden aktuell medizinisch versorgt. Die beiden mutmaßlichen Schlepper versuchten vorerst zu Fuß zu flüchten. Auch ihre Flucht war jedoch von kurzer Dauer – Polizisten nahmen die beiden Männer im Gelände bzw. auf einer Wiese fest.

Nachdem der Lenker auf der rasanten Flucht mehrere Anhalteversuche missachtet und vor einer Straßensperre über eine Wiese gewendet hatte, durchbrach er eine polizeiliche Straßensperre gewaltsam und touchierte einen Streifenwagen. | Foto: LPD Steiermark
  • Nachdem der Lenker auf der rasanten Flucht mehrere Anhalteversuche missachtet und vor einer Straßensperre über eine Wiese gewendet hatte, durchbrach er eine polizeiliche Straßensperre gewaltsam und touchierte einen Streifenwagen.
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Update Ermittlungen

Bisherige Ermittlungen ergaben, dass die beiden festgenommenen pakistanischen Schlepper (25 und 27 Jahre alt) mit zwei Pkws insgesamt 14 Personen von Ungarn nach Frankreich bzw. Deutschland schleusen wollten. Dabei musste ein Pkw-Lenker auf der A9 Pyhrn Autobahn im „Spering-Tunnel“ (Bezirk Kirchdorf an der Krems/OÖ) aufgrund des leeren Treibstofftanks in einer Tunnelnische anhalten. Während die sechs im Fahrzeug befindlichen Geschleppten aus der Türkei zu Fuß flüchten wollten, stieg der Schlepper in den Kofferraum des zweiten Pkws. Dieser folglich mit insgesamt zehn Personen besetzte Pkw flüchtete anschließend in Richtung Steiermark. Die Schlepper wurden danach in St. Johann am Tauern festgenommen. Die Männer zeigten sich bislang nicht geständig und befinden sich weiterhin in Haft. Die acht Geschleppten aus der Türkei im Alter zwischen sieben und 44 Jahren stellten einen Asylantrag.

Weiterhin Kontrollen

Unterdessen bekräftigte der Leiter des Büros gegen Schlepperei und Menschenhandel im Bundeskriminalamt (BK) die verstärkten Kontrollen der Polizei:

„Die Kontrollmaßnahmen verleiten Schlepper oftmals zur kopflosen Flucht. Eine Alternative zu diesen umfassenden Kontrollmaßnahmen gibt es jedoch nicht. Darüber hinaus darf auch nicht vergessen werden, dass die Kontrollen ebenfalls maßgebend im Kampf gegen den Extremismus sind. Würde man diese nicht durchführen, so wäre dies ein fatales Signal an die Schleppermafia und man würde sich zu einem Hauptzielgebiet machen. Ohne Kontrollen würde die Botschaft lauten: Der Weg nach Europa ist frei.“
Gerald Tatzgern, Brigadier

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