Bezirksgericht Judenburg
Rauschiger Diebstahl und dreister Betrüger

Wir berichten regelmäßig über die Verhandlungen am Bezirksgericht Judenburg. | Foto: Pixabay
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Die jüngsten Verhandlungen am Bezirksgericht Judenburg drehten sich um Schüsse, Diebstahl und Betrug. Die Woche Murtal war vor Ort und hat sich die Aussagen der Angeklagten angehört. 

JUDENBURG. Mit Richter Christoph Lackner wollten am jüngsten Verhandlungstag im Bezirksgericht Judenburg einige Angeklagte über das von ihm gefällte Urteil verhandeln, was natürlich nicht möglich ist. Dieses Mal standen Betrugsfälle, Diebstahl und Schüsse auf der Tagesordnung.

Schuss ging nach hinten los

Einige Schüsse aus dem Fenster seiner Wohnung hat ein 58-jähriger arbeitsloser Murtaler gefeuert. „Irgendwen hot des gestört“, vermutet er. Er wurde angezeigt. „I hob scho einige Nächte wegen der Verhandlung net schlofen können“, sagt der geständige Angeklagte dem Richter. Dieser verurteilte ihn nicht rechtskräftig zu einer 320 Euro hohen Geldstrafe. Seine Gewehre samt Munition werden eingezogen. „Des hot 1.300 Euro kostet, kunnt i des net verkafen?“, versuchte der Angeklagte einen Deal auszuhandeln. Das ist leider nicht möglich und schließlich kam die Erkenntnis.

„Die Strof zohl i jetzt. Für mi is des jetzt eh guat ausgongen, i hätt mir mehr erwortet.“
Angeklagter vor Gericht

Der Angeklagte muss eine Geldstrafe zahlen. Zusätzlich werden ihm die Munition und Gewehre abgenommen.  | Foto: Pixabay
  • Der Angeklagte muss eine Geldstrafe zahlen. Zusätzlich werden ihm die Munition und Gewehre abgenommen.
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Rauschiger Diebstahl

„Ich war voll betrunken“, erklärt die 60-jährige Murtaler Pensionistin dem Richter, wie es zum Diebstahl in einem Supermarkt gekommen ist. Wie dem einschreitenden Polizisten versprochen, hat sie den Schaden tags darauf bezahlt und sich auch entschuldigt. Gegen Zahlung einer Buße in Höhe von 250 Euro will der Richter die Angelegenheit im Rahmen einer Diversion erledigen.

Es zieht ihn in die Heimat

Nachdem der 53-jährige Kosovare in Eisenstadt vorzeitig bedingt aus der Haft entlassen wurde, zog er in den Bezirk Murtal. Hier hat er kurzzeitig gearbeitet, war aber seit 2014 meist arbeitslos. In dieser Zeit ist er wieder, ohne das dem AMS zu melden, in seine Heimat gereist. Genau konnte bisher nicht ermittelt werden, wie hoch der Schaden ist, den er durch den Auslandsaufenthalt unberechtigt bezogene Arbeitslosenunterstützung angerichtet hat. Dazu hatte er noch viele Krankheiten: „Erst gebrochene Hand, dann gebrochener Fuß und schließlich auch noch gebrochener Finger“.

Der Angeklagte ist am liebsten in seiner Heimat (Kosovo) und meldet sich nur dann und wann beim AMS in Österreich.  | Foto: Marie O.
  • Der Angeklagte ist am liebsten in seiner Heimat (Kosovo) und meldet sich nur dann und wann beim AMS in Österreich.
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Die Krankenstände hat er ebenfalls in seiner kosovarischen Heimat verbracht. Die Vertreterinnen des AMS und der Gesundheitskasse haben Aufzeichnungen zur Verhandlung gebracht. Diese zeigen deutlich, dass der Angeklagte am liebsten in seiner Heimat ist und sich nur dann und wann beim AMS meldet. Richter Lackner verurteilte ihn wegen Betrugs zu drei Monaten unbedingter Haft. Wie das Landesgericht Eisenstadt über die noch offene Haft entscheidet, bleibt diesem überlassen. „Was? Ich soll sitzen gehen?“ ist der Angeklagte entsetzt. „Die Strafe ist viel zu hart für mich, ich gehe in Berufung“, kündigt er an.

Dreister Betrüger

Der 32-jährige Murtaler hat bei einer Murtaler Tankstelle eine Tankkarte gelöst. Diese berechtigt ihn, zu tanken. Abgerechnet wird monatlich, und zwar durch Abbuchung vom Konto. Irgendwas muss der Angeklagte falsch verstanden haben. An einem Tag hat er nämlich 16 Mal getankt, und zwar betankte er Autos seiner Verwandten und Bekannten.

Insgesamt wären über 1.800 Euro abzubuchen gewesen, wenn der Angeklagte das Geld auf dem Konto gehabt hätte. Zur Verhandlung ist er nicht erschienen. Richter Lackner hat erfahren, dass der Angeklagte zwar haftunfähig ist, dass ihm aber die Teilnahme an einer Verhandlung zumutbar wäre. Er ist aber wiederholt den Verhandlungen ferngeblieben. So wurde er nicht rechtskräftig zu vier Monaten Haft, bedingt auf drei Jahre, verurteilt.

Bericht: Gertrude Oblak

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