LKH Murtal
Situation um Personalmangel in Knittelfeld spitzt sich zu

Das Krankenhaus in Knittelfeld kommt nicht aus den Schlagzeilen. | Foto: Regionalmedien
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  • Das Krankenhaus in Knittelfeld kommt nicht aus den Schlagzeilen.
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Aufgrund des Fachärztemangels in Knittelfeld mussten erste Patientinnen und Patienten abgewiesen werden - FPÖ und Grüne kritisieren die Landesregierung.

KNITTELFELD. Der akute Personalmangel am Standort Knittelfeld des LKH Murtal ist bereits seit Längerem bekannt. Vor wenigen Wochen waren hochrangige Kages-Vertreter diesbezüglich zu einem Krisengipfel bei der Stadtgemeinde zu Gast. "Die Akutversorgung der Bevölkerung bleibt wie bisher 24 Stunden täglich und an sieben Tagen pro Woche aufrecht", wurde seitens der Kages bereits im Juni versprochen. Es könne jedoch zu zeitlichen oder örtlichen Verlagerungen kommen, wurde damals betont.

Späte Auskunft

Jetzt hat sich die Lage in Knittelfeld offensichtlich zugespitzt: Laut übereinstimmenden Medienberichten sind diese Woche zumindest zwei Notfallpatienten aufgrund mangelnder Kapazitäten abgewiesen und ins LKH Hochsteiermark nach Leoben transportiert worden. Zudem schildert eine Murtalerin, die namentlich nicht genannt werden möchte, gegenüber MeinBezirk.at: "Meine betagte Mutter ist vergangene Woche mit akuter Atemnot und Verdacht auf Herzinfarkt ins Krankenhaus Knittelfeld gebracht worden. Sie wurde dann nach Bruck überwiesen und wir haben erst am Dienstag eine Auskunft über ihren Gesundheitszustand bekommen können, weil offenbar nicht genügend Ärzte anwesend waren."

Erste Maßnahmen

Seitens der Kages wurden bereits im Sommer Maßnahmen gesetzt, um dem "unbestrittenen Fachärztemangel am Standort Knittelfeld" entgegenzuwirken. So wurden einerseits die stationären Kapazitäten reduziert, Unterstützung aus benachbarten Standorten angefordert und Kooperationen mit dem niedergelassenen ärztlichen Bereich in die Wege geleitet.

Michael Jagoditsch, ärztlicher Direktor des LKH Murtal. | Foto: Pfister
  • Michael Jagoditsch, ärztlicher Direktor des LKH Murtal.
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Kritik von FPÖ und Grünen

Aus politischer Sicht war das zu wenig. Massive Kritik kommt etwa von den Freiheitlichen. "Dieses erschütternde Beispiel zeigt einmal mehr das Totalversagen der schwarz-roten Landesregierung im Gesundheitswesen auf", schreibt Nationalrat Wolfgang Zanger als Reaktion auf die diese Woche bekannt gewordenen Abweisungen. "Leistungsreduktionen oder gar Abweisungen sind nicht hinnehmbar. Solche Vorfälle sind für Patienten und die Rettungseinheiten nicht zumutbar".

"Vertrauen verloren"

Kritik hagelt es auch von den Grünen: "Die Bevölkerung hat jegliches Vertrauen in die obersteirische Gesundheitsversorgung verloren", konstatiert Gesundheitssprecher Lambert Schönleitner. Bei der Kages heißt es nach wie vor, dass die Akutversorgung der Murtaler Bevölkerung jederzeit gewährleistet werden könne - allerdings auch mit Unterstützung des LKH Hochsteiermark. "Im Falle von Notarzt-begleiteten Transporten erfolgt die Weiterleitung an das LKH Hochsteiermark nach telefonischer Abstimmung mit den begleitenden Notärzten", erklärt Primar Michael Jagoditsch, ärztlicher Direktor des LKH Murtal.

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