20 Kilo pro Kopf
Wege aus der Lebensmittelverschwendung in der Region

Nach dem Osterfest landen Brot, Eier und Co im Müll. Doch die Haltbarkeit der Lebensmittel wird oft unterschätzt. | Foto: MeinBezirk
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  • Nach dem Osterfest landen Brot, Eier und Co im Müll. Doch die Haltbarkeit der Lebensmittel wird oft unterschätzt.
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Rund 20 Kilogramm Lebensmittel wirft jeder Mensch in der Region jährlich weg – viele davon wären noch genießbar. Besonders zu Ostern steigen die Abfallmengen deutlich an. MeinBezirk zeigt, wie man Reste sinnvoll verwerten kann, welche Initiativen der Handel setzt und wie Apps helfen, Lebensmittel vor dem Müll zu retten.

MURTAL/MURTAL. Pro Kopf werden in der Region rund 20 Kilogramm Lebensmittel im Jahr weggeworfen. Laut dem WWF haben Konsumentinnen und Konsumenten am häufigsten Probleme mit Obst- und Gemüse- sowie Brot- und Gebäckabfälle zu vermeiden. Das betrifft auch das Osterfest. Denn rund um die Feiertage füllen sich die Müllbehälter deutlich. "Es ist generell spürbar, dass vor Feiertagen oft über die Notwendigkeit hinaus eingekauft wird und dadurch die Lebensmittelabfälle steigen. Zu Ostern befinden sich noch viele genießbare und nicht abgelaufene Osterwaren wie zum Beispiel Backwaren in den heimischen Abfallbehältern", berichtet René Hochegger vom Abfallwirtschaftsverband Murau.

MeinBezirk hat sich mit dem Thema auseinandergesetzt und zeigt, wie sich Lebensmittelreste rund um das Osterfest sinnvoll verwerten lassen. Viele Produkte können nämlich auch nach den Feiertagen noch problemlos gegessen werden. 

Mehr dazu: 

So lange sind Osterfleisch und Co haltbar
Tipps und Tricks für die Resteverwertung nach Ostern

Bewusster Umgang beginnt zu Hause

Lebensmittelverschwendung ist aber nicht nur zu Ostern ein großes Thema. In Österreich landen jedes Jahr rund 760.000 Tonnen Lebensmittel im Müll. Besonders alarmierend: Rund 491.000 Tonnen davon gelten als vermeidbar. Der erste Schritt gegen die Lebensmittelverschwendung beginnt im eigenen Haushalt. Wer bewusst einkauft, auf richtige Lagerung achtet und Lebensmittel nicht automatisch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums entsorgt, kann aktiv zur Reduktion beitragen. Vor allem Gemüse, Obst, Brot und Milchprodukte landen oft vorschnell im Abfall.

Handel mit zahlreichen Initiativen

Auch im Lebensmittelhandel in der Region Murau-Murtal setzen sich viele Unternehmen verstärkt gegen Verschwendung ein. So etwa Billa: Unter dem Motto „Gutes retten“ gibt es in allen Filialen Obst, Gemüse und Gebäck mit kleinen optischen Mängeln oder ohne Verpackung zu vergünstigten Preisen.  Ähnliche Initiativen gibt es auch bei Lidl, wo in manchen Filialen „Rette-mich-Boxen“ mit Obst und Gemüse sowie Gebäck-Sackerl angeboten werden.

Auch in Knittelfeld werden durch die Team Österreich Tafel Waren ausgeben und Lebensmittel gerettet. | Foto: ÖRK_Markus Hechenberger
  • Auch in Knittelfeld werden durch die Team Österreich Tafel Waren ausgeben und Lebensmittel gerettet.
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Viele Supermarktketten arbeiten auch eng mit karitativen Einrichtungen zusammen und geben nicht verkaufte, aber noch genießbare Lebensmittel kostenlos weiter. In der Steiermark gibt es zahlreiche Organisationen, die solche geretteten Lebensmittel an Bedürftige verteilen – oft getragen von privaten, kirchlichen oder sozialen Trägern. Ein Beispiel dafür ist die Team Österreich Tafel, die auch in Knittelfeld aktiv ist und im vergangenen Jahr rund 69 Tonnen Lebensmittel im Murtal retten konnte (mehr dazu).

App gegen Verschwendung

Auch digitale Lösungen wie die App „Too Good To Go“ helfen beim Retten von Lebensmitteln. Das Prinzip: Betriebe wie Bäckereien, Cafés, Restaurants, Tankstellen oder Supermärkte bieten überproduzierte Ware kurz vor Ablauf zum vergünstigten Preis an. Nutzerinnen und Nutzer können über die App ein sogenanntes „Überraschungssackerl“ reservieren und direkt vor Ort abholen – was genau enthalten ist, bleibt bis zur Abholung offen.

Überblick über die Angebote via App. | Foto: MeinBezirk
  • Überblick über die Angebote via App.
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Auch in der Region Murau-Murtal erfreut sich die App wachsender Beliebtheit. Neben klassischen Lebensmitteln machen neuerdings auch Baumärkte wie OBI in der Arena am Waldfeld oder der Hagebaumarkt in Judenburg mit – und bieten Zimmerpflanzen, Gemüsejungpflanzen und sogar Tiernahrung über die App an.

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Auch Baumärkte machen bei der App mit. | Foto: MeinBezirk
Auch in Knittelfeld werden durch die Team Österreich Tafel Waren ausgeben und Lebensmittel gerettet. | Foto: ÖRK_Markus Hechenberger
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