Neues aus dem Gericht Judenburg
Zu viel Alkohol und ein Gedränge

MeinBezirk.at berichtet regelmäßig über die Verhandlungen am Bezirksgericht Judenburg. | Foto: Pixabay
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MeinBezirk.at besuchte einige Verhandlungen am Bezirksgericht Judenburg. Wieder einmal ist in den Fällen viel Alkohol geflossen. Bei den Verhandlungen verschaffte sich Richterin Helene Bader am Bezirksgericht Judenburg einen Überblick.

JUDENBURG. Es war nicht leicht, die 24-jährige, im Murtal wohnhafte Ukrainerin ausfindig zu machen, weshalb ihr auf die Silvesternacht zurückliegendes Delikt erst jetzt verhandelt werden konnte. Auch diesmal musste wegen der zur Einvernahme ebenfalls nicht erschienenen Zeugen vertagt werden. „Das dauert mir schon alles zu lange“, so die Angeklagte, ohne zu berücksichtigen, dass sie es war, die die Verhandlungen bisher verzögert hat.

Die Angeklagte hat die Nachbarin und ihren Mann mit einem Sektglas verletzt. | Foto: Pixabay
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Es ging darum, dass sie von ihrer Nachbarin in Anwesenheit ihrer Tochter als Prostituierte beschimpft wurde. Das wollte sie klären. Sie ging ihrer Nachbarin nach und läutete an deren Tür. Deren Gatte öffnete und wurde von der Ukrainerin zur Seite gestoßen, weil sie freien Zugang zur Nachbarin wollte. Im Zuge des Gerangels hat sie den Mann mit einem zu Bruch gegangenen Sektglas verletzt und ebenso die Nachbarin.

Warum sie mit einem Glas Sekt in der Hand ein klärendes Gespräch gesucht hat, weiß sie nicht mehr. Bei ihr wurden von den von ihr angeforderten Polizeibeamten 1,6 Promille gemessen.

Alles Missverständnisse

Mit einem Ast hat der 54-jährige Kosovare, der im Murtal wohnhaft ist, das auf den Namen seiner Tochter zugelassene, aber seinem Schwiegersohn gehörende Auto beschädigt. Die Angelegenheit sollte ihm Rahmen einer Diversion gegen Zahlung einer Buße von 840 Euro erledigt werden. Den Betrag hat er aber statt dem Gericht, seinem Schwiegersohn überwiesen. Der Schwiegersohn rief nach Erhalt das Gericht an und meinte, dass für ihn die Angelegenheit erledigt sei. Bei Gericht gelten aber andere Spielregeln. Der Schwiegervater musste abermals zur Verhandlung kommen.

Der Angeklagte musste 840 Euro zahlen. | Foto: Pixabay
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Er wurde von Richterin Helene Bader aufgeklärt. Nun wird er den Betrag ans Gericht überweisen. „Mein Schwiegersohn hat meine Tochter geschlagen“, erklärt er und versucht damit ein Schlupfloch zu finden. Vergeblich, denn diese Sache war nicht angeklagt.

Au Backe

Der 23-jährige Taxilenker aus dem Murtal ist sowohl als Angeklagter als auch als Opfer vor Gericht. Er war Lenker eines der zehn Shuttle-Busse, die Besucher des Red Bull Ringes vom Bahnhof und zurückgefahren haben.

„Wenn i kumman bin, hot si immer a Trauben vo Menschen um des Auto drängt. Olle wollten mitfohrn“, so der Lenker.

Im Zuge dieses Gedränges hat er einmal einen Mann angefahren. „Davon wass i nix“. Und weiters ist er dem 23-jährigen Studenten aus Graz über die Zehn gefahren. Der Taxler ließ die Scheibe herunter, um zu fragen, was passiert sei.

Seiner Meinung nach hat der Student ihm darauf etwa zehn Faustschläge auf die linke Backe versetzt. Der Taxler wurde wegen des ersten Unfalls bereits von der Polizei gesucht. „I hob mi gstöllt“, sagt er. Was so nicht stimmen kann, weil er von den Polizisten zur Einvernahme aufgefordert wurde. Seine Angaben, ein ausländischer Mann mit ausländischem Akzent hätte ihn geschlagen, stimmt auch nicht. Dass seine Backe 14 Tage rot und geschwollen war, ist nicht ganz richtig. Er hat nämlich einen ausgesprochen roten Teint und von Natur aus rote Backen.

Der Student übernimmt die Verantwortung. Er habe zu diesem Zeitpunkt viel getrunken gehabt und es wäre möglich, dass er den Taxler erwischt habe. Die geforderten 100 Euro Schmerzensgeld hat der Anwalt sofort bar bezahlt. Die 480 Euro für die Diversion will er sogleich überweisen.

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