KOMMENTAR
Das ist der helle Wahnsinn!
Containerschiffe, Dreckschleudern erster Güte, befördern vornehmlich in China und anderen asiatischen Ländern hergestellte Produkte nach Europa. Vor der Krise lag der Preis pro Container bei rund 1.500 Euro. Jetzt sind die Preise auf bis zu 10.000 Euro pro Container gestiegen und Wirtschafts-Insider sehen darin noch nicht die Preisspitze. Abgesehen von den bekannten Lieferengpässen in der Produktionskette hat diese Entwicklung auch eine allgemeine Preisspirale nach oben in Gang gesetzt. Vor allem europäische Autobauer und der Handel bekommen die Preisanstiege und Lieferverzögerungen zu spüren. Man spricht bereits von der größten Beschaffungskrise nach dem Zweiten Weltkrieg. Das bekommen letztendlich auch wir Konsumenten zu spüren. Ein Ende im Lieferketten-Chaos ist nicht in Sicht. Die derzeitige Situation verdeutlicht einmal mehr die Nachteile einer global ausgerichteten Wirtschaft. Ein Großteil der Produktionsbetriebe ist in Asien angesiedelt. Die europäische Wirtschaft hat sich davon abhängig gemacht. Die Corona-Pandemie hat die Schwächen des Systems deutlich sichtbar gemacht. Gleichzeitig wird hierzulande über Umwelt- und Klimaschutz gefaselt, anstatt dort hinzuschauen, wo Umweltverschmutzung in großem Stil mit den bekannten gravierenden Auswirkungen auf unser Klima betrieben wird. Österreich hat daran einen vergleichsweise geringen Anteil. Nicht zuletzt deshalb, weil wir die Drecksarbeit lieber "außer Haus" erledigen lassen und die "sauberen Produkte" mit schwerölbetriebenen Containerschiffen importieren. Das ist der helle Wahnsinn!
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