Ein Meilenstein für die Zellstoff Pöls

- Per Sondertransport wurde der Zylinder angeliefert. Foto: Andritz AG
- hochgeladen von Stefan Verderber
Das Herzstück der neuen Papiermaschine ist im Murtal angekommen - jetzt folgen der Aufbau und 2019 die Inbetriebnahme.
PÖLS-OBERKURZHEIM. Die Zellstoff Pöls AG sorgt weiterhin für Aufsehen. Im Frühjahr war es eine groß angelegte Personaloffensive, kürzlich folgte ein Schwertransport, der quer durch die Steiermark nach Pöls rollte. Beides steht in Zusammenhang mit einer Großinvestition des Unternehmens. In Pöls wird derzeit die modernste Papiermaschine Europas gebaut. Die Investition in die PM3 beträgt 130 Millionen Euro. Mit zwei Sondertransportern wurde das Herzstück angeliefert: der Trockenzylinder (zum Bericht).
Präzision
Der Zylinder ist mit einem Durchmesser von 7,3 Metern und einem Gesamtgewicht von rund 200 Tonnen der größte geschweißte Hochpräzisions-Trockenzylinder der Welt. Monatelange Vorbereitungen zusammen mit der Asfinag und dem Lieferanten, der Andritz AG, waren für den Transport nötig. „In der Folge werden die beiden Zylinder-Hälften im Außenbereich der Baustelle fertig zusammengebaut. Nach der Fertigstellung bis Anfang November heben wir den Zylinder mittels 1.200-Tonnen-Spezial-Kran über das Dach in die Maschinenhalle ein“, berichtet der neue Zellstoff Pöls-CEO Andreas Rauscher.
Strikter Terminplan
Im Sommer 2019 soll die PM3 mit einer Kapazität von 100.000 Jahrestonnen an den Start gehen: „Damit können wir zukünftig unsere internationalen Kunden mit der doppelten Menge an Kraftpapier höchster Qualität versorgen“, CFO Ingrid Gruber. Rauscher erklärt: „Der Zylinder ist für die Trocknung des Papiers zuständig. Die PM3 kann damit einseitig glattes Papier herstellen, eine Papiersorte mit besonders hoher Festigkeit, deren Nachfrage laufend steigt.“
Meilenstein
Mit diesem Schritt setzt Zellstoff Pöls europaweit einen Meilenstein: „Mit der PM3 wachsen wir in die nächste Dimension. Denn die modernste Kraftpapiermaschine Europas erreicht eine maximale Produktionsgeschwindigkeit von 85 km/h.“ Damit wird dem weltweiten Trend zu nachhaltigem Verpackungsmaterial Rechnung getragen. Die gesamte Region spürt den Aufwind durch den Ausbau, so Andreas Rauscher: Im Zuge der Bauarbeiten wurde die lokale Wertschöpfung enorm gesteigert.
Info
Die Zellstoff Pöls AG ist eine Tochtergesellschaft der Heinzel Group und erwirtschaftet rund 260 Millionen Euro Jahresumsatz (2017). Das Unternehmen ist der größte Hersteller von hochwertigem, elementar chlorfrei gebleichtem Langfaser-Sulfatzellstoff in Mittel- und Südosteuropa.
Geleitet wird das Unternehmen von CEO Andreas Rauscher und CFO Ingrid Gruber.
Personaloffensive: Rund 60 neue Mitarbeiter wurden gesucht, insgesamt gibt es bald 500 Beschäftigte in Pöls.


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