Unmut nach Bundesstraßensanierung in Warth
B54 – der grüne Ruf nach Tempo 30
Gut gemeint ist leider nicht gut getan: Warths Gemeinderat Josef Kerschbaumer (Grüne) sieht Probleme auf Radfahrer mit der sanierten B54 zukommen.
WARTH. Knapp eine halbe Million Euro floss in die Sanierung der B54 in der Gemeinde Warth. Mit der Reduzierung der Fahrbahn auf 6,5 m Breite hielten Fahrbahnteiler und Grüninseln Einzug, und das Tempo konnte von bisher 60 auf erlaubte 50 km/h reduziert werden (die BezirksBlätter berichteten).
Und doch ist die B54 in Warth keineswegs sicherer geworden – so zumindest die Wahrnehmung der Grünen Gemeinderäte Klaus Palkovits und Josef Kerschbaumer sowie anderen Radfahrern. "Der einzige Vorteil ist, dass der Verkehr nun langsamer durch den Ort rollt", wettert Palkovits.
Bitte noch langsamer
Die Fahrbahnverengung durch Rabatten sorgt dafür, dass das Überholen eines Radfahrers bei Einhaltung des gesetzlichen Abstandes von 1,5 m nur möglich ist, wenn überholende Lenker auf die Gegenfahrbahn ausweichen (und damit die StVO brechen).
"Wenn das erlaubte Tempo auf 30 km/h reduziert würde, ginge sich das Überholen wieder aus, weil beim Überholen weniger Abstand gehalten werden muss."
"Wenn das erlaubte Tempo auf 30 km/h reduziert würde, ginge sich das Überholen wieder aus, weil beim Überholen weniger Abstand gehalten werden muss", so Palkovits. Lässt die Verkehrslage ein Überholen nicht zu, hat ein Autofahrer den Pedalritter im gesamten Ortsgebiet vor sich. "Oder Lenker fahren auf die Rabatten, damit sie überholen können. Auch das gab's schon", weiß Josef Kerschbaumer.
Während die Grünen hier noch Handlungsbedarf orten, ist Ortschefin Michaela Walla (ÖVP) mit der erfolgten Sanierung mehr als zufrieden.
Ein Nein zu Tempo 30
Dem 30-er erteilt sie eine Abfuhr: "Wir sind froh, dass wir den 50-er bekommen haben. Ich bin selbst heute mit dem Rad zum Amt gefahren und ich sehe keine Probleme für die Sicherheit von Radfahrern."Detail am Rande: für Radfahrer existieren Anschlussstellen, um von der B54 auf den Eurovelo-Radweg auszuweichen."Aber das bedeutet Umwege von gut einen Kilometer, die Radfahrern zugemutet werden", kritisiert Palkovits, dass Alltagsradeln in Warth unattraktiv ist.
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