Jahrestag Mittagstein-Inferno
Drohnen sollen Lagerfeuer aufspüren

Peter Lepkowicz in dem Bereich, wo das Feuer besonders heiß war.
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  • Peter Lepkowicz in dem Bereich, wo das Feuer besonders heiß war.
  • hochgeladen von Thomas Santrucek

Am 25. Oktober vor einem Jahr wütete ein Brand am Mittagstein, der jahrzehntelange Forstarbeiten zunichte machte. Auslöser war ein illegales Lagerfeuer. Ein Lokalaugenschein der BezirksBlätter mit Peter Lepkowicz von den Forstbetrieben der Stadt Wien im Waldgebiet.

Drohnenbild eines „Test-Feuers“. | Foto: MA49

HIRSCHWANG. Es ist 7 Uhr früh als die BezirksBlätter Peter Lepkowicz, Leiter der Forstverwaltung Nasswald, am 25. Oktober in der Zweigstelle der Forstverwaltung der Stadt Wien in Hirschwang treffen.

Beim Morgenkaffee geht Lepkowicz zum gekippten Fenster in dem Raum, von dem aus man direkten Blick zum Mittagstein hat: "Da habe ich das erste Mal die Flammen gesehen." 
Ausgangspunkt des Feuers, das 30 Millionen Euro Kosten mit sich bringen sollte, war ein Lagerfeuer, das an einem Wirtschaftsweg (kein eingezeichneter Wanderweg – Anm. d. Red.) von Wanderern illegal entzündet worden war.

Foto: Peter Lepkowicz

Franz Gschaider, Forstfacharbeiter bei den Forstbetrieben der Stadt Wien und Feuerwehrkommandant aus Rohrbachgraben, war mit neun Mann als erster beim den Flammen am Mittagstein. "Sie haben von 22 Uhr bis 4 Uhr früh in den ersten 24 Stunden dafür gesorgt, dass das Feuer nicht ins Höllental übergesprungen ist", betont Lepkowicz das Engagement, das ein noch größeres Fiasko verhindert hatte.

Drohne mit Wärmebildkamera zur Prävention

Für Lepkowicz ist klar: "Es geht um Prävention, damit solche Brände künftig verhindert werden und darum das Bewusstsein zu schaffen, dass ein Lagerfeuer saugefährlich ist." Und dafür griff die Stadt Wien auch tief in die Tasche und schaffte eine Drohne mit Wärmebildkamera an. Einer der Drohnen-Piloten ist Josef Kogler. Wann er fliegt? "Immer dann, wenn das Wetter danach ist, und große Ausflugsströme zu erwarten sind", so Lepkowicz. 
Sobald es hell geworden ist, steigen die BezirksBlätter mit Peter Lepkowicz und seiner Hündin "Abby" zum Mittagstein auf. Es geht vorbei an zahllosen verbrannten und beschädigten Bäumen. "Das sind 30 verlorene Jahre des Aufforstens", erklärt  der Leiter der Forstverwaltung bedrückt. Vor allem die Buchenbestände sind zerstört. Obwohl manche Bäume trotz angekohlter Rinde heuer ausgetrieben haben. Lepkowicz dazu: "Das Wasser in der Rinde begann zu kochen. Das hält kein Baum aus. Die Folgeerscheinungen kommen erst noch auf uns zu." Für den Forstfachmann ist klar, dass die Buchen, die teils noch blühen, in ein, zwei Jahren tot sind.

Nüsse, Eichen und Sträucher

Im Frühjahr und Herbst laufen die Bemühungen des Wiederaufforstens nach dem Waldbrand. Es werden tausende Nussbäume, einige hundert Buchen, aber auch Sträucher gesetzt. Warum gerade so viele Nüsse? "Weil die mit der Wärme besser zurande kommen", so Lepkowicz. Und mit Wärme spricht der Forst-Experte die Klimaerwärmung an: "Die Niederschläge liegen laut Messungen gut 25 Prozent unter den Mittelwerten. Und die Lage verschärft sich." Tatsächlich messen wir beim Abstieg vom Mittagstein für Ende Oktober beachtliche 15°C.
Übrigens: auch im Jänner dieses Jahres brannte es am Rande des Mittagsteins – trotz Schneegestöbers. Lepkowicz: "Ein Defekt an einer Überlandleitung."

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