Muttertag
Mehr Frauenhäuser und Plätze in Regionen gefordert

Frauen, die in Gewaltbeziehungen sind, brauchen schnell und unkompliziert Hilfe. Und Unterkünfte.  | Foto: pixabay.com
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  • Frauen, die in Gewaltbeziehungen sind, brauchen schnell und unkompliziert Hilfe. Und Unterkünfte.
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Forderung nach Frauenhaus im Waldviertel und Aufstockung der Unterkünfte in Regionen wird laut.

NÖ. "Mama, du bist die Beste": Am Sonntag lassen wir unsere Mütter hochleben, machen Ausflüge und sagen Gedichte auf. Doch – wie wird in den Frauenhäusern gefeiert? "Die Kinder haben mit unseren Pädagogen etwas für die Mamas vorbereitet", erzählt Frauenhaus-Leiterin Barbara Prettner.

Die Kinder haben für die Mamas schon was vorbereitet | Foto: privat
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Bis Ende März 2022 wurden 604 Betretungs- und Annäherungsverbote ausgesprochen (2021 gesamt 2.360, 2020 waren es 2280), wie Raimund Schwaigerlehner von der Landespolizeidirektion NÖ informiert.

Leid wird verlängert

Nicht in jedem Viertel oder Bezirk gibt es jedoch ein Frauenhaus.

„Das Land muss nun den Ausbau sicherer Unterkünfte für Frauen und ihre Kinder vorantreiben, um der Gewaltspirale ein Ende zu setzen. In vielen Bezirken fehlen entsprechende Einrichtungen und Plätze sind Mangelware. Das führt häufig dazu, dass Gewaltopfer gezwungen sind, zu den Tätern zurückzukehren. Für Frauen wird das Leid dadurch unnötig verlängert",

stellt NEOS-Chefin Indra Collini klar.

Das Foto zeigt ein Frauenhaus im Bezirk Mödling – das Haus selbst ist, wie man am Foto erkennen kann, in keinem guten Zustand. | Foto: NEOS
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Plätze aufstocken

Sozial- und Frauensprecherin Silvia Moser, GRÜNE, zieht am gleichen Strang: „Um entsprechenden Schutz sicherzustellen, braucht es in jeder Region in Niederösterreich ein Frauenhaus. Es ist untragbar, die betroffenen Frauen und Kinder zusätzlich zu den Gewalterfahrungen auch noch aus ihrer gewohnten Umgebung herauszureißen: aus dem Arbeitsplatz, der Schule, dem sozialen Umfeld und Freundeskreis, etc. Daher ist es dringend notwendig, im Waldviertel ein Frauenhaus zu schaffen und auch in den anderen Regionen die Plätze aufzustocken. Durch Corona und den sozialen Auswirkungen der Teuerung und Energiekrise ist Gewalt an Frauen und Kinder deutlich angestiegen. Gewalt in der Familie bedeutet für die Betroffenen körperliche und psychische Verletzungen und extreme Gefühle der Angst, Hilflosigkeit und des Ausgeliefertseins.“

Sozial- und Frauensprecherin Silvia Moser, GRÜNE | Foto: DIE GRÜNEN NÖ
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Problem an "der Wurzel packen"

Wenn der Bedarf gegeben ist, muss das Angebot selbstverständlich ausgeweitet werden. Wichtig ist es, das Problem „Gewalt gegen Frauen“ ernsthaft an der Wurzel zu packen. Das darf kein gesellschaftliches Tabu-Thema mehr sein. Da braucht es Aufklärung und echte Konsequenzen für die Täter – mit Klangschalen- und Aromatherapien werden Gewalttäter wohl kaum zur Vernunft kommen. Besonders die häusliche Gewalt gegen Frauen ist in den letzten beiden Jahren des Corona-Wahnsinns massiv angestiegen.

FPÖ-Frauensprecherin Vesna Schuster | Foto: FPÖ NÖ
  • FPÖ-Frauensprecherin Vesna Schuster
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Wir müssen weg vom Täterschutz und hin zum Opferschutz. Klar ist auch, dass Gewalt gegen Frauen leider oftmals ein Problem im islamisch geprägten, zugewanderten Kulturkreis ist. Auch das braucht niemand kleinreden. Dabei ist die Antwort simpel: Wer zuwandert und sich an Frauen und Kindern vergreift, hat hier nichts verloren",sagt FPÖ-Frauensprecherin Vesna Schuster.

Money, Money, Money

„Die NÖ Frauenhäuser blicken auf zwei Jahre massiver Verbesserungen zurück. Wir konnten sowohl die Schutzvorkehrungen mit 100.000 Euro ausbauen, den Personalschlüssel erhöhen und die Finanzierungsbasis auf stärkere Beine stellen (plus 180.000 Euro für das Jahr 2022 mit einer weiteren Steigerung für 2023) sowie in zwei Einrichtungen jeweils um ein Zimmer erweitern", informiert die zuständige Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig, SPÖ.

Bedarf wird erhoben

Nun werde zusammen mit den Trägern ein Plan zur weiteren Qualitätssteigerung in den Einrichtungen erarbeitet, gleichzeitig werde die Bedarfserhebung zur Ausweitung des Angebots, die mit der Studie zu den Wohneinrichtungen in Niederösterreich begonnen wurde, fortgesetzt.

"Dabei spielen die Standards der Istanbulkonvention, regionale (Unter-)Versorgung sowie sich wandelnde Bedürfnisse schutzsuchender Frauen eine wesentliche Rolle",

so die Landesrätin.
Zusätzlich zu den im Jahresschnitt zu 70 Prozent ausgelasteten Frauenhäusern mit ihren 58 Zimmern existieren in NÖ etwa auch 24 Plätze im Mutter-Kind-Haus sowie 29 Plätze in Notwohnungen speziell für Frauen in Notlagen.

"Ziel ist es, für jede Frau, die Schutz und Betreuung benötigt, das richtige Angebot zu schaffen. Klar ist aber auch, dass der gewünschte Ausbau des Angebots auf dem laufenden Budget nicht finanziert werden kann, sondern es zusätzliche Mittel bräuchte.“

Und was sagt die VPNÖ dazu? "Die Volkspartei NÖ verweist auf die zuständige Landesrätin Königsberger-Ludwig und man werde ihr über die Medien auch diesbezüglich nichts ausrichten".

Hier geht's zu Adressen und Infos zum Frauentelefon

Daten aus der Kriminalstatistik 2021:
8.369 Gewaltdelikte wurden 2021 in Niederösterreich zur Anzeige gebracht. Dies entspricht einem Minus von 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Aufklärungsquote lag bei 89,2 Prozent und ist gegenüber dem Vorjahr um 2,1 Prozent gesunken. Insgesamt wurden 9.467 Menschen Opfer von Gewalttaten. Dabei gab es in 6.207 Fällen (65,6 Prozent) ein Bekanntschafts- bzw. Verwandtschaftsverhältnis.
Gewalt in der Familie ist im Vergleich zum Jahr 2020 um 2,6 Prozent und damit auf 2.772 angestiegen. 2021 wurden vier vollendete Morddelikte statistisch erfasst, die alle geklärt werden konnten.

Hier geht's zu weiteren Artikeln:

Weniger Anzeigen, Aufklärungsquote steigt (mit Video)
Frauenhäuser zu drei Viertel ausgelastet (mit Video)
Regionale Vernetzungskonferenz im Waldviertel
Gemeinsam „Gegen Gewalt an Frauen“

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