Land OÖ startet Offensive
Pflege soll digitaler werden

- Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer zu Besuch im Pflegeheim Wolfern mit Sozialroboter "Pepper".
- Foto: Land OÖ/Peter C. Mayr
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Digitalisierung in Pflegeheimen soll dafür sorgen, dass Mitarbeiter entlastet und bei ihren Tätigkeiten unterstützt werden.
OÖ. Die Babyboomer-Phase in der Mitte der des vorigen Jahrhunderts zeigt Auswirkung – der Nachschub an älteren Menschen ist groß und die Anzahl der Jungen, die nachkommen zu gering. Früher oder später würden die Pflegefachkräfte weitaus zu wenige sein. Hierbei soll moderne Technik den Fachkräften unter die Arme greifen und den Alltag wesentlich erleichtern. Um die Entwicklungen in diesem Bereich voranzutreiben plant das Land Oberösterreich einen eigenen Pflegetechnologiefonds.

- Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer zu Besuch im Pflegeheim Wolfern mit Sozialroboter "Pepper".
- Foto: Land OÖ/Peter C. Mayr
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Digitalisierung ausbreiten
Im Vergleich zu anderen Branchen seien Digitalisierung und Technologisierung im Pflegebereich noch immer zu wenig fortgeschritten, beschreibt Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer – das soll sich jetzt ändern. Eines der ersten Ziele sei es, alle Pflegeeinrichtungen in den Bezirken auf den selben Stand zu bringen. Für jede Betreuungsstätte soll eine Mindestausstattung vorliegen, um die Pflegedokumentation und die Dienstplanerstellung mit Softwareprogrammen zu digitalisieren. Durch eine verstärkte Anbindung der elektronischen Gesundheitsakte soll eine bessere Schnittstelle zwischen Betreuung und Pflege zu Krankenhäusern, Arztpraxen und Apotheken hergestellt werden. Wichtig sei es, bei der Einführung neuer Technologien die Pflegekräfte und pflegende Angehörige praxisbezogen einzuweisen und ausreichend zu schulen, um sie nicht zu überfordern.

- Zum Startschuss der Digitalisierungsoffensive lud das Land Oberösterreich zum Experten-Talk am MedCampus ein. Mit dabei: Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer, Grit Braeseke vom Institut für Gesundheits- und Sozialforschung in Berlin und Johann Lefenda, Leiter der oberösterreichischen Zukunftsakademie (v. l.).
- Foto: Land OÖ/Andreas Krenn
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Pflegekräfte sind nicht ersetzbar
„Es darf nicht sein, dass der menschliche Kontakt ganz durch Technik ersetzt wird“, so Grit Braeseke vom Institut für Gesundheit- und Sozialforschung in Berlin. Technik könne die Arbeit der Pflegekräfte sicherlich nicht vollkommen ersetzen, aber zumindest erleichtern. Plan sei es, einfache technische Alltagshilfen für Mobilität, Selbstversorgung und Sicherheit zu entwickeln. Beispielsweise gibt es im Pflegeheim Wolfern bereits einen Sozialroboter. Als Nebeneffekt einer verstärkten Digitalisierung erhofft sich Hattmannsdorfer auch das Interesse der technikbegeisterten Jugend für die Tätigkeit in der Langzeitpflege zu wecken.



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