Kosten für Transport zur Impfung
Rotes Kreuz zeigt sich kulant
Ein auf den Rollstuhl angewiesener Multiple-Sklerose-Patient aus dem Bezirk Perg ließ sich am 1. Juli vom Roten Kreuz zur vierten Corona-Impfung ins Donaupark Mauthausen bringen. Was er nicht wusste. Seit Juli bezahlt die Krankenkasse diese Transporte nicht mehr, weil die Impfungen in solchen Fällen im Rahmen von Hausbesuchen durch Allgemeinärzte durchgeführt werden sollen.
PERG. Umso überraschter war der Mann, als Mitte August eine Rechnung des Roten Kreuzes über 57,34 Euro ins Haus flatterte. Er wandte sich mit der Bitte, der Sache nachzugehen, an die BezirksRundSchau. Denn ihn habe niemand darauf hingewiesen, dass der Transport zur vierten Impfung jetzt selbst zu bezahlen sei – bei den drei vorhergehenden Corona-Impfungen habe das immer die ÖGK übernommen. Und die impfende Ärztin habe beim vierten Termin auch den Transportschein unterzeichnet.
Eine Rückfrage bei der Österreichischen Gesundheitskasse brachte die Bestätigung: "Covid-19-Impfungen werden nun zu großen Teilen im niedergelassenen Bereich abgewickelt. Daher können Impfungen von vulnerablen Personen im Rahmen eines Hausbesuchs stattfinden. Bis zum 30.06.2022 haben die Krankenversicherungsträger für den Gesetzgeber die COVID-19-Transporte als Vorleistung übernommen. Der Auftrag des Gesetzgebers wurde am 01.07.2022 nicht verlängert."
ÖGK zahlt Transport zur Corona-Impfung nicht
Bedeutet: Alle Transporte in Zusammenhang mit Corona werden seit Juli von den Krankenversicherungsträgern nur mehr dann übernommen, wenn die bestehenden gesetzlichen und satzungsmäßigen Bestimmungen erfüllt sind – Beispiele: Gehunfähigkeit, ärztliche Transportanweisung, Krankenbehandlung vor oder nach dem Transport. Wird jemand wegen Corona ins Krankenhaus gebracht, kann der Transport mit der Krankenkasse abgerechnet werden – nicht aber Transporte zu Impfungen oder Tests.
Rettung übernimmt ausnahmsweise Kosten für Perger
Eine Rücksprache der BezirksRundSchau mit dem Roten Kreuz Oberösterreich brachte nun eine kulante Lösung: "Seit 1. Juli 2022 bezahlt die Sozialversicherung die Transportkosten zu Covid-Schutzimpfungen nicht mehr. Patienten sind daher angehalten, diese privat zu bezahlen", heißt es vom Roten Kreuz: Aber: "Im konkreten Fall ist das OÖ. Rote Kreuz jedoch bereit, eine Kulanzlösung über den Rechnungsbetrag von 57,37 Euro anzubieten."
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