Viel Lärm um nichts?
Nur wenige Verstöße gegen Maskenpflicht

- In manchen Berufsgruppen gehört der Mund-Nasen-Schutz schon lange zum Alltag – ganz ohne Protest.
- Foto: ViltalKradko/panthermedia
- hochgeladen von Ingo Till
Auch wenn einige dagegen wettern, so scheint es in Oberösterreich kaum Probleme mit der MNS-Pflicht zu geben.
OÖ. Viele Menschen bekunden derzeit ihren Unmut gegenüber den Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus. Insbesondere die sozialen Medien sind voll von Schimpftiraden gegen die diesbezüglichen Entscheidungen der Politik – zum Symbol dafür ist die Ablehnung des Mund-Nasen-Schutzes (MNS) geworden, die Stimmungsmache gegen den „Maulkorb“ ist an der Tagesordnung. Das geht so weit, dass etwa dazu aufgerufen wird, sich in Gruppen zum demonstrativen Einkaufen ohne Maske zusammenzuschließen.
Kaum Probleme
Doch wie so oft dürfte es sich auch bei den renitenten Maskenverweigerern nur um eine relativ kleine Gruppe handeln, die einfach besonders laut auftritt – eine Nachfrage der BezirksRundschau bei den zuständigen Behörden hat ergeben, dass es in dieser Angelegenheit kaum Auffälligkeiten gibt. So wurden seit der Wiedereinführung der MNS-Pflicht in OÖ am 9. Juli nur knapp 30 Verstöße dokumentiert. Ein gruppenmäßiges Auftreten von Maskenverweigerern ist laut Landespolizeidirektion OÖ bislang nirgendwo im Land gemeldet worden.
Gesundheitliche Gründe
Natürlich kann es durchaus gesundheitliche Gründe dafür geben, keinen MNS zu tragen – etwa Atemwegs- bzw. Lungenerkrankungen oder Angststörungen. Entgegen vieler Behauptungen in den sozialen Medien ist dabei laut dem Krisenstab des Landes OÖ nicht einmal zwingend ein ärztliches Attest nötig. Glaubhaft begründen muss man den Verzicht allerdings schon. Wer dennoch eine Bescheinigung für die gesundheitliche Unvereinbarkeit mit der MNS-Pflicht haben will, um sie im Zweifelsfall vorweisen zu können, sollte zum Hausarzt gehen, so die Empfehlung der Ärztekammer OÖ: „Der Allgemeinmediziner kennt die Patientengeschichte und hat relevante Punkte vorliegen“, erklärt Ärztekammerpräsident Peter Niedermoser, der gleichzeitig auch zu Vernunft und Durchhaltevermögen mahnt.
MNS in geschlossenen Räumen wichtig
„In geschlossenen Räumen haben die Masken eine große Wirkung“, sagt der Mediziner. Es könne zwar manchmal passieren, dass nicht permanent alle Maßnahmen eingehalten werden, aber es bestmöglich zu versuchen, sei wichtig – „Dann werden wir auch den Herbst gut überstehen.“
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