Arbeitsmarkt in Oberösterreich
24 Prozent weniger offene Stellen als im Februar 2023
Das AMS OÖ sieht den Höhepunkt der Arbeitslosigkeit vorerst überschritten. Einstellzusagen von Unternehmen werden erfüllt und angekündigte Konjunkturprogramme geben Hoffnung auf schnellere Erholung.
OÖ. Die konjunkurelle Arbeitslosigkeit scheint ihren Höhepunkt überschritten zu haben: So liegen die Abgänge aus der Arbeitslosigkeit mit 15.150 Personen deutlich über den Zugängen. Die gesetzten Initiativen bei den jungen Erwachsenen zeigen aus Sicht des AMS OÖ erste Wirkungen. Unternehmen erfüllen die avisierten Einstellzusagen – beim AMS OÖ rechnet man damit, dass angekündigte Konjunkturprogramme dies beschleunigen könnten.
„Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr hat sich zwar stabilisiert, ist aber mit +14,2 % nach wie vor hoch. Verglichen mit dem Vormonat verzeichnen wir einen Rückgang von knapp 4.600 Personen. Durch die absehbare Stabilisierung der Konjunktur gehen wir davon aus, dass uns damit auch wieder vermehrt Stellenangebote für die derzeit nach wie vor sehr hohe Zahl an benachteiligten Personen am Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen.“
Iris Schmidt, MA., Landesgeschäftsführerin
„Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt unterstreicht damit einmal mehr die Bedeutung von Konjunkturbelebenden Maßnahmen, wie sie von Seiten des Bund und des Landes OÖ gesetzt werden“,
betonen Landeshauptmann Stelzer und Landesrat Achleitner (beide ÖVP).
Arbeitslosenquote bei 5,4 Prozent
Die Arbeitslosenquote betrug in Oberösterreich im Februar 5,4 Prozent (Österreichschnitt: 7,6 %) und lag damit um 0,7 Prozentpunkte über dem Niveau des Vorjahres. Die Zahl der Beschäftigten lag bei 687.000 Personen (-3.330 bzw. -0,5 % weniger als im Vorjahr). Die Zahl der Arbeitslosen lag höher als vor einem Jahr (+4.828; +14,2 % auf 38.836 Personen). In Schulungen befinden sich 10.906 Personen (+11,8 % gegenüber dem Vorjahr).
Weniger Jugendliche arbeitslos als vor einem Jahr
Die Arbeitslosigkeit stieg bei den Frauen (+1.578; +12,0 %) weniger als bei den Männern (+3.250; +15.6 %), wobei das AMS OÖ zu den Männern auch Personen mit alternativem Geschlechtseintrag zählt. In altersmäßiger Hinsicht findet sich bei den Jugendlichen (unter 25 Jahre) ein leichter Rückgang im Vergleich zu 2023 (-7; -0,2 %) – im Jänner stand hier noch ein Jahresvergleichs-Plus von fast 27 %. Bei Personen über 55 Jahre stieg die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr um +5,2 % (+389 Personen).
17,6 Prozent weniger offene Lehrstellen
Ende Februar standen beim AMS OÖ 23.575 offene Stellen zur Verfügung, um 7.367 bzw. -23,8 % weniger als im Vorjahr. Zudem waren 1.555 sofort verfügbare Lehrstellen (-332 bzw. -17,6 %) und 557 sofort verfügbare Lehrstellensuchende (+89; +19,0% gegenüber dem Vorjahr) gemeldet.
Konjunkturerholung zur Jahresmitte erwartet
„Laut Prognosen wird sich die Konjunktur in Österreich Mitte des Jahres wieder erholen. Durch den Kaufkraftüberhang aufgrund der Lohn- und Gehaltsabschlüsse, die deutlich über der Inflationsrate liegen, ist insbesondere auch eine Ankurbelung des Konsums zu erwarten. Trotzdem setzt Oberösterreich auch weiterhin bewusst auf eine aktive Arbeitsmarktpolitik, insbesondere mit Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen“, unterstreichen Landeshauptmann Stelzer und Landesrat Achleitner.
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