Kobersdorferin teilt die Geschichte ihrer Tochter
,,DANKESCHÖN für eure Unterstützung!"
KOBERSDORF. Verpfuschte Operation in Jordanien, unglaubliche Schmerzen, die schlussendlich zum Tod führte. Die 82-jährige Kobersdorferin Johanna Köller erzählte die Geschichte ihrer Tochter Angelika und möchte sich damit bei der Bevölkerung des Burgenlands, und vor allem bei den Kobersdorfern, für die unglaubliche Unterstützung bedanken. Im Gespräch schildert die Mutter die harte vergangene Zeit und möchte einen Dank für die unglaubliche Unterstützung im Burgenland aussprechen.
REGIONALMEDIEN BURGENLAND: Was führte Angelika nach Jordanien und wie lange verweilte sie dort?
JOHANNA KÖLLER: Angelika führte es der Liebe wegen nach Jordanien. Dort war sie 11 Jahre lang und wir standen im ständigen Kontakt. Täglich telefonierten wir - einmal länger, einmal kürzer. Meine Tochter wusste stets einen Rat und jedermann wandte sich an sie, da sie wirklich immer jeden helfen konnte! Auch handwerklich war sie überaus begabt! Angelika war einfach DA! Sie stand einfach mit beiden Füßen im Leben, bis die Operation anstand...
Was genau passierte bei der Operation mit Ihrer Tochter?
Sie rief mich ganz unbesorgt an und teilte mir ihren bevorstehenden "kleinen" Eingriff mit. Nach der Operation rief ich sie an und ich hörte sie voller qualvollen Schmerzen schreien. Von da an wusste ich, dass etwas schief gelaufen sein muss! Wochenlang wusste niemand was los war. Sie konnte sich kaum bewegen und litt irrsinnig unter den Schmerzen. Wir machten uns auf die Suche nach den Einträgen in ihrem Gesundheitsbericht. All das, was wichtig gewesen wäre - wurde im medizinischen Bericht jedoch überhaupt nicht erwähnt! Der Bericht geht nur bis September und nicht weiter. Es war dem Personal bewusst, dass etwas schief gelaufen ist und daher wurde gezielt vertuscht. Nach weiteren Eingriffen, stellte man fest, dass beim ersten gynäkologischen Eingriff etwas "verpfuscht" wurde.
Wie erfolgte der weite Weg von Jordanien bis nach Österreich?
Es war unglaublich schwierig. Angelika konnte sich nicht bewegen. Daher musste ein Ambulanz-Flug her! Um diesen Schwierigkeiten noch ein Krönchen aufzusetzen war in Jordanien am Tag des Abfluges ein extremer Schneefall! Dies kommt im arabischen Raum wirklich kaum vor! Auf der Straße war weit und breit kein Auto zu sehen! Wie sollen wir bitte zum Flughafen gelangen? Dank der österreichischen Botschaft in Arman wurde ein militärischer Krankenwagen für uns organisiert, welcher uns schlussendlich zum Flughafen brachte. Zurück in Österreich untersuchte ein Gynäkologe Angelika und konnte aufgrund all der Narben kaum etwas erkennen. Er war entsetzt von all den misslungenen Operationen! Mein Hausarzt Doktor Thomas Horvatits war ebenfalls sehr bemüht und teilte uns mit, dass Angelika sofort in ein Spital gebracht werden muss und nach Absprache mit einem weiteren Arzt wurde das Krankenhaus Oberpullendorf ausgewählt.
Wie ging es in Österreich weiter?
Trotz der großen Hilfsbereitschaft verstarb Angelika am 8. April dieses Jahres und am 30. April folgte die Beerdigung. Mir wurde mitgeteilt, dass kurz vor ihrem Tod noch Krebs bei ihr festgestellt wurde. Dieser legte sich wie ein Schleier über ihre Organe und für eine Chemotherapie war ihr Körper viel zu schwach. Ihr Ableben traf mich sehr. Danach fiel ich in ein tiefes Loch. Mir ging es lange Zeit sehr schlecht, doch nun ist die Zeit gekommen darüber zu sprechen und mich für all die Unterstützung zu bedanken!
Von wem haben Sie in Österreich die meiste Unterstützung erhalten?
Ein riesengroßer Dank geht einerseits an die Nachbarschaftshilfe, wo sich vor allem Michaela Stögerer als unglaubliche Unterstützung, sowie Hilfe erwiesen hat!! Weiteres möchte ich von ganzem Herzen dem Case- und Caremanagement danken! Auch an alle Kobersdorfer möchte ich einen Dank aussprechen, denn sei es einfach ein warmer Händedruck oder eine liebevoll Umarmung gewesen - auch das war mir eine unglaubliche Stütze! Auch bei meinen amerikanischen-, sowie türkischen Freunden möchte ich mich bedanken! DANKE, dass ihr mir ALLE so beigestanden seid, mich ständig unter die Arme gegriffen habt und ich euch einfach immer an meiner Seite hatte, trotz weiter Ferne.
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