Wolf in Salzburg
Abschuss-Urteil verzögert sich eventuell um Jahre
Der Pongau lies in den letzten Wochen mit einem raschen Urteil zur Beseitigung des Problemwolfes aufhorchen. Ein Einspruch von Tierschützern schiebt jetzt dem Urteil aber vorerst einen Riegel vor.
SALZBURG. In Salzburg tauchen immer wieder öfter Wölfe auf, manche von ihnen schädigen die regionale Almwirtschaft und deren Vieh. Für einen bestimmten "Problemwolf" im Großarltal erließ die Bezirkshauptmannschaft in St. Johann einen Abschussbescheid. Bis Ende Juli kann darauf Einspruch erhoben werden. Der WWF Österreich, ÖKOBÜRO und der Naturschutzbund haben eine Beschwerde beim Landesverwaltungsgericht eingebracht. Die Landwirtschaftskammer Salzburg befürchtet nun, dass dieser Aufschub jahrelange Verzögerungen mit sich bringen kann.
Urteil liegt auf Eis
"Wir haben damit gerechnet, dass es Einsprüche gibt und das Verfahren damit in die nächste Instanz geht“, kommentiert Rupert Quehenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer Salzburg. Diese Einsprüche von Naturschutzorganisationen legen nun das Urteil, das eine rasche Beseitigung von Problemwölfen möglich machen würde, vorerst auf Eis. Die Landwirtschaftskammer Salzburg befürchtet nun sogar, dass dieser Aufschub jahrelange Verzögerungen mit sich bringen kann.
Ein besseres Wolfsmanagement muss her
„Unsere Tierhalter brauchen endlich eine Perspektive, wie man das Thema ,Problemwölfe‘ rasch lösen kann. Jahrelange Verfahren für einzelne Abschüsse sind ebenso keine Lösung wie die ständigen Unterstellungen, dass die Bauern Herdenschutzmaßnahmen blockieren würden. Es bringt uns keinen Meter weiter, wenn wir immer wieder das Beispiel Schweiz vorgesetzt bekommen, wo die Almwirtschaft ein gänzlich andere Form hat als in Österreich. Unsere extrem weitläufigen Almgebiete lassen sich nicht einfach abzäunen und wir wollen das auch nicht. Denn Zäune bringen jede Menge andere Probleme mit dem Tourismus oder mit den vielen freilaufenden Wildtieren mit sich, dass haben Praxisversuche mehrfach bestätigt," erläutert Quehenberger weiter.
Perspektiven für Landwirtschaft
„Aus den bisherigen Erkenntnissen fordern wir erneut, dass dieses Verfahren so abgeändert wird, dass eine rasche Reaktion bei Auftreten von Problemwölfen möglich ist. Konkret wollen wir eine Verordnung, die Weideschutzgebiete ausweist. In diesen muss die Weidehaltung Vorrang genießen. Wenn hier ein Problemwolf die Kriterien des Wolfsmanagementplanes erfüllt, dann muss eine Entnahme umgehend ohne Bescheidverfahren möglich sein. Unsere Bauern brauchen nach vielen Jahren der Unsicherheit nun endlich Perspektiven, dass es in Salzburg mit der Almwirtschaft positiv weitergehen kann“, bekräftigt Rupert Quehenberger.
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