Wolf
Entscheid zum schnellen Abschuss laut Naturschützern rechtswidrig

Der Wolf erhitzt weiterhin landesweit die Gemüter. | Foto: pixabay
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Der Entscheid, dass Problemwölfe schneller zum Abschuss freigegeben werden könnten, sorgte bei der Almwirtschaft für ein Aufatmen. Doch Naturschützer sehen gravierende Probleme im Entwurf, der gegen Richtlinien des EU-Rechtes verstoßen soll.

SALZBURG. Gerade erst wurden von der Salzburger Landesregierung Pläne zur schnelleren Beseitigung von Problemwölfen vorgestellt. Nun kritisieren die Naturschutzorganisationen "WWF" und "Alliance for Nature" die präsentierten Pläne. WWF fordert eine ersatzlose Rücknahme des Verordnungsentwurfs und eine umfassende Herdenschutz-Offensive.

„Anstatt der Almwirtschaft langfristig zu helfen, will die Landesregierung das europäische Artenschutzrecht aushebeln. Das ist fahrlässig und verantwortungslos. Der Wolf ist eine europarechtlich streng geschützte Art. Daher braucht es fachgerechten Herdenschutz, der nicht nur Risse verhindert, sondern Schafe auch besser vor Krankheiten oder Unwettern bewahrt“, sagt Christian Pichler, WWF-Experte.

Christian Pichler denkt Herdenschutz-Maßnahmen sind die Lösung in der Wolfs-Debatte. | Foto: privat
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Einige Kritikpunkte

Die Naturschutzorganisation kritisiert vor allem eine "Willkürlichkeit" in der Festlegung mancher Regeln – wie in etwa festgelegte Obergrenzen an Rissen als Abschusskriterium und die "pauschale" Ausweisung von Gebieten, in denen Herdenschutz nicht durchführbar sei. Laut WWF gibt es in Europa alpine Gebiete, in denen ein Zusammenleben mit dem Wolf funktioniert. Außerdem würde die geplante Verordnung nicht sicherstellen, dass ausschließlich das zum Abschuss freigegebene Tier bejagt wird. 

Findest du das Einschreiten der Naturschützer gerechtfertigt?

„Die Politik darf die Almwirtschaft nicht mehr länger allein im Regen stehen lassen. Anstatt rechtswidriger Scheinlösungen braucht es dringend mehr Unterstützung und Beratung nach Vorbild der Schweiz. Dafür könnte Österreich auch EU-Fördertöpfe abrufen, tut dies bisher aber viel zu wenig“, kritisiert Pichler.

Einigung sorgt für Hoffnung bei der Landwirtschaft

"Verstößt gegen Europa-Recht"

Auch der Naturschutzverein "Alliance for Nature" sieht die Verordnung als problematisch an und lehnt ihn in seiner Form dezidiert ab. Sie sehen die Verordnung, dass Jagdgebiete in den Regionen Kaprun-Fusch, Rauris und Gastein West zu einem Maßnahmengebiet erklärt werden, als rechtswidrig an. "‘Alliance for Nature‘ fordert daher, dass anstelle einer Verordnung zur Entnahme/Tötung der besonders geschützten Wildart Wolf Schutzgebiete für den Wolf ausgewiesen werden. Denn schließlich steht auch dem Wolf ein Lebensraum in Österreich beziehungsweise im Land Salzburg zu. Die Verordnung verstößt in dieser Form gegen Flora-Fauna-Habitat (FFH) Richtlinien, die im Europa-Recht verankert sind", erklärt Christian Schuböck, Generalsekretär von "Alliance for Nature".

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