Tauernklinikum
Kurzarbeit für die "Helden der Krise"

Mittels Kurzarbeit will man Arbeitsplätze sichern. | Foto: Dürnberger
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Das Tauernklinikum beschloss die Kurzarbeit für einige Angestellte – eine Entscheidung, die nicht ohne Kritik blieb.

ZELL AM SEE. Das Tauernklinikum in Zell und Mittersill betreut zu dieser Jahreszeit im Normalfall zahlreiche Touristen. Die Reisebeschränkungen und der extreme Einbruch des Tourismus halten diese Wintergäste jedoch momentan fern. Daher wurden einige Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt, was eine Mitarbeiterin empört: "Zuerst werden wir als Helden gefeiert und arbeiten bis zum Umfallen, und dann sieht es so aus, dass wir in den Urlaub oder in die Kurzarbeit geschickt werden, sobald weniger Arbeit da ist."

Verluste kompensieren

Franz Öller, Geschäftsführer des Tauernklinikums, begründet die Maßnahmen aber so: "Wir sind dafür ausgelegt, die gesamte Bevölkerung des Pinzgaus und alle Touristen, die in die Region kommen, zu versorgen. Durch das praktisch komplette Wegfallen des Tourismus haben wir eine Überkapazität an Arbeitskräften. Genau wie der gesamte Pinzgau hängen auch wir am Tourismus und müssen nun finanzielle Verluste abfedern und Leistungen, die derzeit nicht gebraucht werden, einstellen."

Franz Öller, Geschäftsführer des Tauernklinikums, sagt: "Ich will garantieren, dass es diese Arbeitsstellen am Tauernklinikum noch lange gibt." | Foto: Tauernklinikum
  • Franz Öller, Geschäftsführer des Tauernklinikums, sagt: "Ich will garantieren, dass es diese Arbeitsstellen am Tauernklinikum noch lange gibt."
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Kurzarbeit bis Ende Juni

"Wir erarbeiten nun eine Maßnahmensstruktur, die neben der Kurzarbeit auch andere Punkte beinhaltet. Daher ersuchen wir die Mitarbeiter, keine Überstunden zu leisten, den Urlaub abzubauen und teilweise auch ins Stunden-Minus zu gehen. Wenn sich die Corona-Situation in den nächsten Monaten entspannt und die Mutationen keine größeren Probleme verursachen, denke ich, dass wir die Kurzarbeit mit Ende Juni wieder beenden können", erklärt Franz Öller weiter.

"Ist das der Dank an die Beschäftigten, die unser Gesundheitssystem am Laufen gehalten haben", fragt sich Peter Eder, Präsident der AK-Salzburg.  | Foto: AK/Neumayr
  • "Ist das der Dank an die Beschäftigten, die unser Gesundheitssystem am Laufen gehalten haben", fragt sich Peter Eder, Präsident der AK-Salzburg.
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"Dank für Helden?"

Peter Eder, Präsident der Salzburger Arbeiterkammer, lehnt die Kurzarbeit für die Beschäftigten im Tauernklinikum ab: "Ist das der Dank an die Beschäftigten, die als ,Helden der Krise' unser Gesundheitssystem am Laufen gehalten haben? Applaus ist zu wenig. Wir dürfen das Pflegepersonal nicht vergraulen."

Nachhaltig in die Zukunft

Franz Öller teilt die Meinung des Arbeiterkammer-Präsidenten nicht. "Als Geschäftsführer habe ich auch die Verpflichtung gegenüber dem Unternehmen per se. Ich will garantieren, dass es diese Arbeitsstellen noch lange gibt. Ziel muss es sein, nachhaltig in die Zukunft zu gehen. Es geht für uns primär darum, Erlösausfälle abzufangen. Das Tauernklinikum hat für eine Zeit ohne Tourismus mehr Personal im Dienst, als gebraucht wird - und die Kurzarbeit ist in Österreich auch von den Sozialpartnern für gut befunden worden", so Öller.

Kein Stellenabbau

An Kündigungen denkt man beim Tauernklinikum aber nicht, zu wichtig seien die Arbeitskräfte, wenn der Normalbetrieb zurückkehrt. "Wir gehen davon aus, dass der Tourismus in diesem Jahr wieder zurückkommt. Daher verschwenden wir auch keinen Gedanken daran, Leute zu kündigen, um Kosten zu sparen", versichert der Geschäftsführer.

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Mittels Kurzarbeit will man Arbeitsplätze sichern. | Foto: Dürnberger
Franz Öller, Geschäftsführer des Tauernklinikums, sagt: "Ich will garantieren, dass es diese Arbeitsstellen am Tauernklinikum noch lange gibt." | Foto: Tauernklinikum
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