Unwetter im Glemmtal: BFK Franz Fritzenwanger im BB-Interview
Bezirksfeuerwehrkommandant Franz Fritzenwanger hat seinen heutigen Einsatz im Glemmtal kurz unterbrochen, um einige seiner Eindrücke mit uns zu teilen.
SAALBACH / HINTERGLEMM / VIEHHOFEN. Eines gleich vorneweg: Der Bezirksfeuerwehrkommandant ist äußerst angetan vom Engagement seiner Pinzgauer Feuerwehrkollegen: "Immer wieder geht es mir zu Herzen und immer wieder rührt es mich fast zu Tränen, mit welchem Einsatz die Kollegen - alle ehrenamtlich - parat stehen. Schon gestern Abend, als auf den sozialen Medien die ersten Fotos und Videos aus dem Glemmtal zu sehen waren, bekam ich etliche Anrufe: Wie schaut es aus, sollen wir kommen, braucht es Hilfe? Die erste offizielle Alarmierung ging um 18.30 Uhr hinaus und ab 19 Uhr war dann klar, dass es richtig zur Sache gehen wird. In Viehhofen hatte man angesichts der Lage sogar Angst um das Feuerwehrhaus."
Und wie ist die aktuelle Lage jetzt (Anm. d. Red.: 13.50 Uhr)?
BFK Fritzenwanger: Jetzt fängt es zu regnen an und wir hoffen, dass dieser Regen nicht stärker wird. Die Hänge sind aufgeweicht und angerissen und vertragen keine Wassermassen mehr.
Was sagt der Wetterbericht? Bei der Feuerwehr kann man bestimmt auf feinen sehr guten Wetterdienst zurückgreifen...
BFK Fritzenwanger: Eigentlich schon, aber immer stimmen die Angaben auch nicht. Gestern zum Beispiel war es so. Aber ich hatte am Abend schon beobachtet, dass eine Gewitterfront oberhalb von Mittersill und Stuhlfelden steht und die ist dann über die Kitzbühler Alpen - dort, wo der Hochspannungsmasten steht - Richtung Hinterglemm gezogen. Und gleichzeitig ist eine Gewitterfront von Viehhofen Richtung Talschluss gezogen. Die beiden haben Erzählungen nach dort miteinander gekämpft wie wild - inklusive Hagelschlag. Und dann ist eben das passiert, was passiert ist.
Was genau ist Ihre Aufgabe derzeit im Glemmtal?
BFK Fritzenwanger: Ich koordiniere die Aufgaben der acht Feuerwehren, die im Einsatz finden... alles findet natürlich in Zusammenarbeit mit der Bezirkshauptmannschaft statt. Die dort Verantwortlichen sind vollzählig vor Ort - darunter Katastrofenreferent Manfred Pongruber und die Bezirkshauptmann-Stellvertreterin Monika Vogl.
Kann es sein, dass Hubschrauber zum Einsatz kommen, damit die in Hinterglemm eingeschlossen Bewohner und Urlauber das Tal verlassen können?
BFK Fritzenwanger: Zuerst hat es danach ausgesehen und seitens des Bundesheeres war man schon im Stand-by-Modus, aber nun gab es Entwarnung. Die Straße wird heute noch für eine Zeitlang freigegeben und wird unter Kontrolle einspurig befahrbar sein. Insgesamt sind im Talschluss gut 200 Menschen betroffen.
Den Bericht über die Unwetter im Glemmtal finden Sie >>HIER<<.
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