Unwetter im Pinzgau
Vorbereitungen für Gewitter laufen auf Hochtouren

Bagger räumen die Schutzbauten zur Vorbereitung für die kommenden Unwetter frei. | Foto: WLV
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Bereits die letzten zwei Wochen kämpften Einsatzkräfte und Wildbach- und Lawinenverbauung im Pinzgau mit schweren Unwettern. Donnerstag Nachmittag werden weitere starke Niederschläge erwartet. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.

SAALBACH-HINTERGLEMM. Unter großem Zeitdruck werden derzeit Schutzbauwerke in Saalbach-Hinterglemm geräumt, um bestmöglich für erneute Unwetter gerüstet zu sein. Erst am Montag wurden zwei Sperren durch Gewitter mit Schutt und Holz gefüllt. Diese müssen schnellstmöglich ausgebaggert werden.

Wettlauf gegen die Zeit

Seit über zwei Wochen kämpfen Einsatzkräfte sowie Teams der Wildbach- und Lawinenverbauung gegen die Naturgewalten und die Zeit. Schwere Gewitter in der Region haben immer wieder zu Überflutungen, Murenabgänge und Anfüllungen der Schutzbauwerke geführt. Die Funktion der Schutzvorrichtungen muss so schnell wie möglich wiederhergestellt werden. Denn ab Donnerstag Nachmittag drohen erneute Unwetter. Die Bagger sind im Einsatz.

Martenbach Sperren Hinterglemm | Foto: WLV

Sofortmaßnahmen in Hollersbach

Glücklicherweise sind die aktuellen Sofortmaßnahmen im Pinzgau erfolgreich. Am Grubingerbach in Hollersbach wurden zum Beispiel nach den heftigen Unwettern am 28. Juli zwei Rückhaltebecken gebaut, die sich bereits jetzt bewährt haben. Ein bis zwei fixe Becken beziehungsweise Filterbauwerke sind hier geplant.

„Die Wassergenossenschaft dazu wurde bereits gegründet und nächste Woche ist bereits die erste Verhandlung. Man kann sich das oft nicht vorstellen: In der Stadt Salzburg scheint die Sonne, bei uns schlagen die Naturgewalten oft sehr lokal, aber heftig zu.“
Gebhard Neumayr, Gebietsleiter der Wildbach und Lawinenverbauung Pinzgau

Gebhard Neumayr (Mitte), zusammen mit Landesrat Josef Schweiger (links) und Bürgermeister Hannes Lerchbaumer (rechts) bei der Verbauung des Manlitzbaches in Uttendorf. | Foto: Land Salzburg/Melanie Hutter
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Schutzbauwerke in Hinterglemm

Auch in Hinterglemm trägt die Errichtung von Schutzbauwerken im Jahr 2020 Früchte. Die beiden Sperren in den Martenbächen wurden am Montag durch starke Gewitter komplett mit Schutt und Holz befüllt. Leonhard Krimpelstätter, Leiter der WLV Salzburg, bekräftigt: „Wir arbeiten derzeit unter Hochdruck an der Räumung der beiden Sperren.“

„2020 wurden diese Bauwerke im Rahmen des größten WLV-Projektes Österreichs fertiggestellt. Ohne sie hätten wir am Montag schon wieder eine ähnliche Situation gehabt wie im Jahr 2018, als nach Unwettern im Glemmtal Zivilschutzalarm ausgelöst werden musste und enorme Schäden entstanden sind.“
Leonhard Krimpelstätter, Leiter der WLV-Salzburg

Leonhardt Krimpelstätter (links) mit Landesrat Josef Schweiger bei einem Projekt der Wildbach- und Lawinenverbauung Pinzgau in Fusch an der Großglocknerstraße. | Foto: Land Salzburg/Bernhard Kern
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Schnelle Wildbachsperren-Räumung

Der restliche Pinzgau ist laut Gebhard Neumayr gut auf die kommenden regionalen Gewitter vorbereitet. So gibt es viele Schutzvorrichtungen an den Bächen. Laut Neumayr arbeiten seit 14 Tagen rund 100 Bagger und Lastwagen von Morgens bis Abends daran, die Bauwerke wieder voll funktionsfähig zu machen.  "Mit Erfolg“, so der Gebietsleiter der Wildbach- und Lawinenverbauung. „Die Sperren Trattenbach, Dürnbach, oberste Salzach und Breuergraben, alle im Oberpinzgau, sind wieder voll funktionsfähig“, so Neumayr.

Starke Unwetter sorgten in den letzten Wochen im Oberpinzgau für Verwüstungen. | Foto: Land Salzburg/Neumayr
  • Starke Unwetter sorgten in den letzten Wochen im Oberpinzgau für Verwüstungen.
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Größtes Schutzprojekt Österreichs

2019 starteten in Saalbach-Hinterglemm die Arbeiten am größten WLV-Projekt Österreichs.
Die Bauwerke konnten nun ihre Schutzfunktion am Montag unter Beweis stellen. Als Gewitter die Martenbachsperren mit Schutt und Holz anfüllten, wurden so Menschen und Infrastruktur beschützt. Knapp 700 Gebäude und zehn Kilometer Verkehrswege, unter anderem auch die L111 die für das Glemmtal absolut essenziell ist, werden so, laut Leonhard Krimpelstätter, vor Muren und Hochwasser geschützt. Bis 2039 soll dieser Schutz noch wesentlich ausgebaut werden. Im gesamten kostet das Projekt 58 Millionen Euro.

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