Toter bei Steinlawine in Kaprun
Zuschauer filmten das Unglück
ZELL AM SEE-KAPRUN. Am Vormittag des 4. September 2019 unternahmen zwei Einheimische - ein 53-Jähriger und dessen 51-jährige Lebensgefährtin - in Kaprun eine Wanderung vom Alpincenter am Kitzsteinhorn beginnend, über den Wanderweg Nr. 726 mit dem Ziel Mooserboden Stausee.
Auf dem Weg stießen die beiden Pinzgauer auf zwei deutsche Staatsbürger, eine Frau im Alter von 45-Jahren und einen Mann im Alter von 41-Jahren. Die Personen entschlossen sich den Weg gemeinsam weiter zu gehen.
Beim Abstieg am frühen Nachmittag von der Hohen Kammerscharte auf einer Höhe von 2325 Metern löste sich oberhalb aus den Felswänden des so genannten "Hochschober" ein mittelgroßer Felssturz. Die vier Wanderer versuchten noch, sich durch Weglaufen in Sicherheit zu bringen.
Hier sehen Sie ein Video von der Steinlawine, zur Verfügung gestellt von der Bergrettung Salzburg, das Zeugen (Quelle: Verbund) aufgenommen haben:
Schwerer Schock und zwei Verletzte
Der 53-jährige Einheimische wurde dabei von einem Felsbrocken so schwer verletzt, dass er noch an der Unfallstelle seinen Verletzungen erlag.
Seine 51-jährige Lebensgefährtin blieb soweit unverletzt, erlitt jedoch einen schweren Schock. Die 45-jährige Deutsche wurde von Felsbrocken im Bereich der Beine getroffen und unbestimmten Grades verletzt. Ihr 45-jähriger deutscher Lebensgefährte erlitt ebenso Verletzungen unbestimmten Grades.
Die Verletzten wurden von Notarzthubschraubern geborgen und ins Krankenhaus Zell am See verbracht. Der Leichnam des 53-Jährigen wurde von der Mannschaft des Polizeihubschraubers geborgen und ins Tal geflogen.
Kein Hinweis auf Fremdverschulden
Die Angehörigen wurden vom Unfalltod des 53-Jährigen in Kenntnis gesetzt und von einem Kriseninterventionsteam (KIT des Roten Kreuzes) betreut. Im Einsatz standen zwei Mann der Alpinpolizei Zell am See, 11 Mann der Bergrettung Kaprun sowie drei Notarzthubschrauber und ein Polizeihubschrauber. Die Staatsanwaltschaft Salzburg stellte nach Bekanntgabe des Sachverhaltes keine Anordnungen. Hinweise auf ein Fremdverschulden ergaben sich nicht. Weitere Personen waren von dem Felssturz nicht gefährdet.
Der von der Steinlawine betroffene Weg bleibt nun mindestens eine Woche lang gesperrt. Auftauender Permafrost dürfte laut ersten Untersuchungen die Ursache des Felsrutsches gewesen sein.
Quelle: Landespolizeidirektion Salzburg
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