Die Grünen
Salzburgs Grüne möchten Umwelt- und Naturschutz vorantreiben
Bei einem Pressegespräch mit der Bezirkskandidatin der Grünen Renate Holzer sowie deren Spitzenkandidatin Martina Berthold wurde schnell klar, dass sie, speziell für den Pinzgau, eine bessere Infrastruktur für die öffentlichen Verkehrsmittel forcieren. Des Weiteren stellten beide im Gespräch klar, dass sie die Nachhaltigkeit im Tourismus in unserer Region rasch vorantreiben möchten.
PINZGAU. "Für uns sind sowohl der Klimaschutz als auch die Energiewende zentrale Themen, die wir in Zukunft vorantreiben möchten. Verhindern können wir den Temperaturanstieg zwar nicht mehr, aber wir können versuchen, ihn so gering wie möglich zu halten", so Martina Berthold, Spitzenkandidatin der Grünen.
Der Permafrost spielt im Pinzgau eine Rolle
"Wir im PInzgau haben im Stubachtal den größten Permafrostaufbruch im gesamten Bundesland Salzburg. Das ist sehr bedenklich – hier gehört rasch gehandelt", meint Renate Holzer, Pinzgauer Spitzenkandidatin der Grünen im Pinzgau.
Auf viele Themen werde Wert gelegt
Weitere Themen, auf die die Salzburger Grünen setzen, sind: Hochwasserschutz, Tiefenwärme, Biomasse, Tourismus (Ressourcen schonend und nachhaltig das gesamte Jahr über), Ausbau der PV-Anlagen und vor allem die Windkraft. Beim Thema Windkraft sind sich sowohl Berthold als auch Holzer einig:
"Hier muss dringend die Bremse gelöst werden, vor allem die ÖVP ist diesbezüglich gefordert, endlich Taten folgen lassen, anstatt zu zögern. Es kann bei diesem Thema nur eines geben und zwar volle Kraft voraus."
Mit dem Zug anstatt mit dem Auto sei die Devise
Speziell im Tourismus solle laut den Grünen ein Umdenken her – momentan richte sich die Werbung an jene, die eine weite Anreise in den Pinzgau haben. Es solle aber versucht werden, hinsichtlich Mobilität nachhaltig zu werden – "wir müssen versuchen, dass die Touristen, die zu uns in den Pinzgau kommen, mit dem Zug anstatt mit dem Auto anreisen", so Renate Holzer.
Vermehrt auf Mikro ÖV-Systeme setzen
Laut den Grünen solle im periphären Raum, wie den Pinzgau, das sogenannte Mikro ÖV-System forciert werden. In ländlichen Gebieten sind einige Siedlungen für öffentliche Verkehrsmittel noch nicht ausreichend erschlossen. Hier kommt das Mikro ÖV-System ins Spiel, dieses wird vom Land gefördert und sei in der Lage, Mobilität im ländlichen Raum ohne Auto zu gewährleisten. "Im Pinzgau gibt es diesbezüglich bereits ein paar gute Vorbilder in Sachen Mikro-ÖV – Leogang und Zell am See. Danach können wir uns richten und im Pinzgau weiter ausbauen", betont Holzer.
"Auf die Nachhaltigkeit bei der Ski-WM nicht vergessen"
Renate Holzer hat ihren Blick auch schon auf die Ski-WM 2025 in Saalbach-Hinterglemm gerichtet: "Wir müssen zeigen, dass wir es ernst meinen, ein nachhaltiges Großevent auf die Beine zu stellen. Das bedeutet, dass die Anreise der Zuschauerinnen und Zuschauer bestens durchdacht und organisiert werden muss – wir müssen es schaffen, dass diese mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen und nicht einzeln mit dem Auto." Des Weiteren müsse, um der Nachhaltigkeit gerecht zu werden, auch die Ressourcenschonung sowie die Müllvermeidung, als auch -aufbereitung bestmöglich geplant und umgesetzt werden, nur dann könne ein Green Event funktionieren, so die Grünen.
Den ökologischen Fußabdruck durch Autominimierung senken
Die Bezirkskandidatin der Grünen ergänzt: "Uns ist klar, dass die Einheimischen am Land auf das Auto angewiesen sind – daher möchten wir dieses auch nicht verdammen. Was wir aber durchaus verhindern können, sind die zweit und dritt Autos, diese sind auch am Land nicht notwendig – hier müssen wir ansetzen, um den ökologischen Fußabdruck zu minimieren." Weiters, so Martina Berthold, sei eine gerechtere Aufteilung der Straße enorm wichtig – es müsse möglich sein, die Rad- und Gehwege auszubauen, beziehungsweise zu verbreitern. Darüber hinaus liege den Salzburger Grünen auch die Sicherheit der Kinder und Älteren sehr am Herzen, hier gäbe es auch enormen Handlungsbedarf. Ein Punkt, der dringend angepasst gehört, vor allem im Oberpinzgau, ist die schlechte Anbindung bei den Öffis zu den Randzeiten. Zu diesen Zeiten ist es für Oberpinzgauerinnen und Oberpinzgauer extrem schwierig ohne Auto von A nach B zu gelangen."
"Auf den Naturschutz nicht vergessen"
Martina Berthold stellt außerdem klar, dass Windräder im Nationalpark keine Option seien – es gäbe schließlich auch für die Salzburger Grünen Tabuzonen. Renate Holzer ist zudem wichtig zu betonen, dass bei allen Themen, die momentan relevant seien, der Naturschutz nicht vergessen werden darf – mit komplexen Systemen besser umgehen und nicht monokausal denken, dass wäre hilfreich.
Zum Abschluss unseres Gespräches stellte Martina Berthold eine Tatsache ganz klar: "Uns Grüne gibt es nur ohne Kickl – die FPÖ ist für uns keine Kollisions-Option. Der Weg dieser Partei ist nicht unser Weg."
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