Martina Berthold
Sieben Monate Zeit, um in "Mega-Ressorts" aufzuzeigen

Martina Berthold kommt zurück in die Landesregierung, als Nachfolgerin des zurückgetretenen Heinrich Schellhorns.  | Foto: Die Grünen, Anna Pirato
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  • Martina Berthold kommt zurück in die Landesregierung, als Nachfolgerin des zurückgetretenen Heinrich Schellhorns.
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Schnell anzupacken wird von der künftigen Chefin der Salzburger Grünen, Martina Berthold, verlangt. "Eine gewisse Einarbeitung ist dennoch nötig, aber die Ressorts sind nichts grundsätzlich Neues für mich", so Berthold. 

SALZBURG. Martina Berthold kommt zurück in die Landesregierung, als Nachfolgerin des zurückgetretenen Heinrich Schellhorns. Die Grüne Landesversammlung soll Berthold am 29. Oktober als Spitzenkandidatin und Landeshauptmann-Stellvertreterin bestätigen. Bis zur Landtagswahl belieben der künftigen Chefin der Salzburger Grünen nur sieben Monate Zeit, in den "Mega-Ressorts" Pflege, Soziales und Energie/Klima aufzuzeigen. 

Frau Berthold, Sie haben große Ressorts übernommen in denen es Krisen zu bewältigen gibt – die Pflegekrise, die Teuerung (Sozialressort) und die Energiekrise. Was werden Sie als erstes angehen?
MARTINA BERTHOLD: Ganz klar die Pflegesituation. In der Pflegeplattform II. wurden viele Maßnahmen erarbeitet, diese gilt es jetzt schnell umsetzen. Ich habe schon erste Telefonate mit Stadträtin Anja Hagenauer geführt. Wir müssen schnell anpacken, denn es geht um die  Menschen – die Senioren, die Angehörigen und die Fachkräfte. Hier wurde lange zugeschaut und zu wenig getan. 

Martina Berthold: "Was auf Schiene ist, werde ich kraftvoll weiterführen. Aber ich will schon Themen setzten, die in der nächsten Legislaturperiode wichtig sein werden." | Foto: Die Grünen, Anna Pirato
  • Martina Berthold: "Was auf Schiene ist, werde ich kraftvoll weiterführen. Aber ich will schon Themen setzten, die in der nächsten Legislaturperiode wichtig sein werden."
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Die Zeit bis zur Landtagswahl ist kurz und die anderen Parteien haben wohl kein Interesse daran, dass Sie sich in diesen Monaten noch profilieren. Gibt es am Ende der Legislaturperiode überhaupt noch Gestaltungsmöglichkeiten?
MARTINA BERTHOLD: Ich werde natürlich nicht alles über den Haufen schmeißen und neu beginnen. Heinrich Schellhorn hat in seinen Ressorts viel gute Arbeit geleistet. Was auf Schiene ist, werde ich kraftvoll weiterführen. Aber ich will schon Themen setzten, die in der nächsten Legislaturperiode wichtig sein werden. Und das ist für mich das Klimathema.

Die SPÖ verlangt "keine Schonfrist" für Sie. Geht es ohne Einarbeitungszeit überhaupt?
MARTINA BERTHOLD:  Ich möchte das Wort "Schonfrist" kritisch hinterfragen. Ich möchte Verantwortung übernehmen und arbeiten und nicht in die Jagd ziehen. Eine gewisse Einarbeitung ist nötig, aber die Ressorts sind nichts grundsätzlich Neues für mich. Ich habe meine Erfahrungen in vielen Bereichen seit ich Politikerin bin, aber auch schon davor gesammelt.  

Als Landesrätin haben Sie zwischen 2013 und 2018 über die Zuständigkeit für die Kinderbetreuung viel Kontakt zu den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern im Land gehabt. Wie ist die Gesprächsbasis mit den Ortschefinnen und -Chefs heute?
MARTINA BERTHOLD: Das Zusammenspiel zwischen Land und Gemeinden ist sehr wichtig. Das habe ich auch wieder in der Stadtpolitik deutlich gemerkt. Gerade bei den großen Themen ist das Miteinander ein Muss.

Martina Berthold kommt zurück in die Landesregierung, als Nachfolgerin des zurückgetretenen Heinrich Schellhorns.  | Foto: Die Grünen, Anna Pirato
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Eines dieser großen Themen ist die Windrad-Thematik, wo ein Einvernehmen mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern sicher vom Vorteil sein wird.
MARTINA BERTHOLD: Stimmt, da kann Salzburg nicht länger hintenanstehen. Wir müssen mit den Gemeinden im Gespräch bleiben – damit meine ich die gesamte Landesregierung. Denn der Druck, die Energieversorgung zu diversifizieren und zu kombinieren, wird immer größer. Für mich ist es bei diesen Themen aber auch wichtig, Klima- Arten- und Naturschutz im Blick zu behalten. 

Seit ihrer Nachfolge auf Heinrich Schellhorn wird die Frauenfrage in der Politik wieder medial aufgegriffen. Darf es überhaupt noch diskussionswürdig sein, ob eine Frau oder ein Mann eine Partei führt?
MARTINA BERTHOLD: Im Jahr 2022 sollte das kein Thema mehr sein. Das ist absolut verfehlt.

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