Tourismus-Branche
Wie sieht die Tourismusorganisation der Zukunft aus?

Gastronomen und Hotelliers müssen Umdenken: Arbeitnehmer suchen sich ihren Arbeitsplatz nach Attraktivität.  | Foto: Symbolbild: Unsplash
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  • Gastronomen und Hotelliers müssen Umdenken: Arbeitnehmer suchen sich ihren Arbeitsplatz nach Attraktivität.
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In der Krise sind cirka 30 Prozent aus dem Tourismus abgewandert, das hänge auch stark mit der Sicherheit des Arbeitsplatzes ab, der in der Corona Krise gefährdet war. Es gibt aber auch Betriebe, die Mitarbeiter in der Kurzarbeit gehalten haben. Ausländische Arbeitskräfte haben gefehlt. Normalerweise gewinnt das Arbeitsmarktservice 250 Fachkräfte aus dem Ausland, das funktioniert aktuell nicht mehr – denn auch im Ausland versucht man die Fachkräfte zu halten.

SALZBURG. Der Tourismus hänge noch sehr in der Vergangenheit, was den Dienstplan und den Umgang mit den Mitarbeitern angeht heißt es von Georg Kaltschmid, Tourismussprecher im Tiroler Landtag, Hotelier, Walchseer Hof. Insbesondere in der Sternegastronomie gäbe es schwarze Schafe, die noch alte Modelle verfolgen.

Um Fachkräfte zu aktivieren, müsse man ihre Leidenschaft entfachen. In Salzburg sind die offenen Stellen um 85 Prozent gestiegen, zwei Drittel macht der Tourismus aus. "Es muss ein Umdenken passieren, Mitarbeiter können es sich aussuchen und die wählen die guten Betriebe. Das Arbeitsmarktservice berät Tourismusbetriebe wie sie attraktive Arbeitgeber werden können. Aber auch der Gast selbst muss umdenken. Die Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern fehlt manchmal bei den Gästen", so Jaqueline Beyer, Landesgeschäftsfüherin AMS-Salzburg. 

AMS Landesgeschäftsführerin Jaqueline Beyer. | Foto: AMS Salzburg
  • AMS Landesgeschäftsführerin Jaqueline Beyer.
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Der Nachwuchs scharrt mit den Hufen – aber er stellt Forderungen an den Arbeitgeber. "Ein Praktikum sollte doch da sein um zu lernen und hinauszugehen. Aber das ist selten der Fall. Es fängt an bei den Überstunden, wir wünschen uns geregelte Arbeitszeiten, oft weiß man gar nicht wann man seine Schichten anfängt. Die fehlende Flexibilität ist für junge Leute auch abschreckend", so  Linda Lorenzoni, Schulsprecherin der Tourismusschule Salzburg. 

Unternehmen müssen für planbarere Arbeitszeiten sorgen

Wenn ich jeden Tag bis um 23 Uhr im Betrieb bleibe obwohl der Dienstplan 22 Uhr vorgesehen hat, dann bin ich frustriert. Meist reiche eine schlechte Erfahrung aus um die Stelle oder den Beruf zu wechseln. "Es ist ein großer Schlüssel bei unserer Beratung. Die Dienstpläne, Mitarbeitergespräche. Auch in kleinen Betrieben ist eine Analyse sinnvoll. Alleine das Bemühen kann schon große Wirkung machen", schildert Jaqueline Beyer.  Enormes Potenzial läge bei den Frauen – Betriebstageseltern und Betriebskindergärten könnten ungenütztes Potenzial aktivieren. Wenn die Kinderbetreuung gewährleistet ist, dann können sich Frauen im Tourismus Karriere machen und Beruf und Familie vereinbaren. 

Das Interesse in der Gastronomie zu arbeiten bestünde - heißt es von Linda Lorenzoni.  "Man könnte Kochschulungen oder Barschulungen gewinnen, dann könnte man Schüler oder Studenten gewinnen, die in den Spitzenzeiten unterstützen. In der Tourismusschule Klessheim gibt es das." Bessere Bezahlung und Wertschätzung durch den Arbeitgeber sind große Schlagworte für die Mitarbeiteraktivierung. 

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