Diätologe
Fasten – großer Verzicht mit oft kleinem Erfolg

Florian Strasser, Diätologe am Klinikum Schärding. | Foto: Klinikum Schärding
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Wenn schon Fasten, dann richtig. Florian Strasser, Diätologe am Klinikum Schärding, rät von Nulldiät und Co. ab. Stattdessen gibt er Tipps, wie Fasten richtig geht.

BEZIRK SCHÄRDING. Gerade die 40 Tage zwischen Aschermittwoch und Ostern nutzen jährlich wieder viele ÖsterreicherInnen, um sich bewusster zu ernähren oder gänzlich auf kleine Alltagssünden, wie das Gläschen Wein, die Zigarette oder auf Süßigkeiten zu verzichten. Häufig steht bei Fastenwilligen die Gewichtsreduktion rund um den „Winterspeck“ im Vordergrund. Jedoch können durch Fehler beim Fasten, wie durch ein zu striktes Kaloriendefizit oder einer zu einseitigen Ernährung, ungewünschte Ergebnisse auftreten.

Drastisches Fasten bringt nicht viel

Die drastischste Art des Fastens stellt die Nulldiät dar. Pro Tag werden nur 2 bis 3 Liter energiefreie Flüssigkeit wie Wasser, Mineralwasser oder Tee getrunken. Die Bilanz, so nüchtern wie der Magen: „Wenn der Körper vier Wochen nicht als Wasser bekommt, kann zwar mit einem Gewichtsverlust von 9 bis 14 Kilo gerechnet werden, doch verliert der Körper in erster Linie Muskelmasse und Wasser. Nur rund 40 Prozent des verlorenen Gewichts stammen aus den Fettdepots“, weiß Florian Strasser, Diätologe am Klinikum Schärding. Der Körper begreift die zeitweilige Nulldiät als Hungersnot. Nach dem Fasten kommt der Körper mit weniger Kalorien aus, lagert aber sämtliches Mehrangebot an Nahrung wieder in Form von Fettdepots ein. Die Folge davon ist der sogenannte Jo-Jo-Effekt. Bei anderen Formen des Fastens, wie etwa bei Molke-, Trink- oder Saftkuren, stellt sich der gleiche Effekt wie bei Nulldiäten ein.

„Nur gesunde Erwachsene sollten über längere Zeit fasten und nur unter ärztlicher Kontrolle."

„Nur gesunde Erwachsene sollten über längere Zeit fasten und nur unter ärztlicher Kontrolle. Für Schwangere, Stillende, Kinder und Jugendliche, ältere Menschen oder Menschen mit schweren Allgemeinerkrankungen, bei bestehenden Herzkreislauferkrankungen oder erhöhten Harnsäurewerten ist längeres Fasten ungeeignet und sogar gesundheitsschädlich“, warnt der Experte. Der Diätologe gibt aber Tipps, wie man es richtig machen kann: „Für eine dauerhafte Gewichtsreduktion ist wichtig, dass diese langsam und stetig erfolgt. Somit soll sichergestellt werden, dass bei der Gewichtsreduktion die Fettdepots – und nicht die Muskelmasse - schrumpft.“ Weiters sei wichtig, die Ernährung umzustellen, und zwar von alten ungesunden Gewohnheiten hin zu gesunden Alternativen. Zum Beispiel kann die Umstellung von zuckerreichen Getränken, wie Limonaden und Energie-Drinks, auf zuckerfreie, wie Wasser, Mineralwasser oder Tees bereits zu ersten Erfolgen führen.

Fasten kann Impuls sein

Fasten kann ein Impuls sein, den persönlichen Lebensstil zu überdenken. Fasten kann auch ein Ansatz sein, mit alten Essgewohnheiten zu brechen. Sicher sei aber, dass nur eine langfristige Änderung der Ernährungsgewohnheiten das Gewicht dauerhaft reduziert.

Florian Strasser, Diätologe am Klinikum Schärding. | Foto: Klinikum Schärding
Nur richtiges Fasten führt zum gewünschten Erfolg. | Foto: Lieres/panthermedia
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