Ausblick
Was bringt die Zukunft für Schärdings Landwirtschaft?

Aufgrund der nassen Witterung der vergangenen Wochen wird's heuer wohl keine besondere Maisernte geben. | Foto: jpldesigns/panthermedia
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  • Aufgrund der nassen Witterung der vergangenen Wochen wird's heuer wohl keine besondere Maisernte geben.
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Klima, Teuerungswelle und Insekten für Tiernahrung – wo liegen für Bauern die künftigen Herausforderungen?

BEZIRK SCHÄRDING. Die BezirksRundSchau hat bei Schärdings Bauernbund-Bezirksobmann Peter Gumpinger nachgefragt. Der Raaber Landwirt glaubt, dass sich die Landwirtschaft auch weiterhin in zwei Richtungen entwickeln wird. "Obwohl die Auflagen immer mehr werden, werden viele weiterhin die Hauptprodukte wie Milch, Fleisch und Getreide herstellen. Andere werden sich weiter auf Nischen wie Direktvermarktung und Urlaub am Bauernhof spezialisieren." Was die klimatischen Bedingungen betrifft, sieht Gumpinger hier in naher Zukunft keine großen Veränderungen auf die Landwirte zukommen. Um Pflanzen dennoch widerstandsfähiger gegen etwaige Witterungseinflüsse zu machen, wird laut Gumpinger stets an neuen Züchtungen – etwa bei Weizen – gearbeitet. Großartige Veränderungen oder Trends im Anbau sieht Gumpinger im Bezirk in naher Zukunft ebenso nicht.

"Obwohl Auflagen immer mehr werden, werden viele weiterhin Milch, Fleisch und Getreide herstellen."

"Neben dem in den letzten Jahren zunehmenden Angebot von Kürbis und Aronia, nimmt der Anbau von Soja zu. Schließlich ist Soja ein Wärmeliebhaber." Was die heftigen Regenfälle der vergangenen Wochen betrifft, kann Gumpinger diesen sogar etwas Positives abgewinnen. "Der Regen tat nicht nur der Grundwasserversorgung gut, sondern auch Wald und Wiesen. Denn nasse Jahre schaden vor allem dem Forst nicht, machen ihn sogar widerstandsfähiger." Dennoch sorgt die nasse Witterung bei manchen Pflanzen für Probleme. "Durch das Schlechtwetter und den damit verbundenen Zeitdruck lässt sich etwa bei Mais schon sagen, dass es sicher keine besondere Ernte wird, sondern, wenn überhaupt, eine durchschnittliche."

Kommt Weinanbau?

Auch der zunehmende Anbau von Wein in Oberösterreich sei im Bezirk aktuell kaum ein Thema. In Zukunft sieht Gumpinger hier nicht den großen Zuwachs. Dennoch meint er: "Das könnte vielleicht etwas für Direktvermarkter sein, aber im großen Stil wird das wohl nicht kommen. Außerdem ist dafür sehr viel zusätzliches Wissen und Know-how notwendig."

"Ich für meinen Teil will auf jeden Fall keine Insekten auf meinem Teller."

Generell sieht Gumpinger die Gefahr, dass durch die Teuerungswelle die Bevölkerung wieder verstärkt zu billig produzierten Lebensmitteln greift – was sich bereits abzeichne. Das trifft nicht nur die durch konventionelle Landwirtschaft produzierten Lebensmittel, sondern auch die durch Biobauern. "Die Konsumenten haben es selbst in der Hand. Die Arbeit der Landwirte und Biobauern muss sich auf jeden Fall lohnen." Doch Gumpinger ist klar, dass vieles von der weiteren Teuerung und Wirtschaftslage abhängen wird. Auf die Frage, wie es generell mit der Landwirtschaft im Bezirk weitergeht, meinte er: "Wir haben eine gut ausgebildete Jugend. Aber für die muss sich die Weiterführung eines landwirtschaftlichen Betriebs eben finanziell auszahlen."

Keine Insekten auf den Teller

Aktuell entsteht ja in Andorf die größte Insektenzuchtanlage Österreichs, in der 2400 Tonnen Fliegenlarven für die Futtermittelproduktion gezüchtet werden. Wie steht eigentlich der Bauernbund Tierfuttermitteln mit zugesetztem Insektenmehl gegenüber? "Grundsätzlich nicht negativ. Vorausgesetzt, es finden entsprechend strenge Qualitätskontrollen statt." Dennoch will Gumpinger von Insekten auf seinem Teller nichts wissen. "Es gibt auf der Welt Kulturkreise, zu denen Insekten als Teil der Nahrung gehören. Jeder Konsument soll die Freiheit haben, zu wählen, was er essen möchte. Ich glaube aber, dass wir genug hochwertige Lebensmittel haben, um darauf verzichten zu können. Ich für meinen Teil will auf jeden Fall keine Insekten auf meinem Teller – man muss nicht jeden Trend mitmachen …"

Aufgrund der nassen Witterung der vergangenen Wochen wird's heuer wohl keine besondere Maisernte geben. | Foto: jpldesigns/panthermedia
Schärdings Bauernbund-Bezirksobmann Peter Gumpinger. | Foto: Gumpinger
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