Krankenhaus Spittal
Neue Betriebsvereinbarung zwischen Land Kärnten und Familie Samonigg
Land und Krankenhaus Spittal rücken mit neuer Vereinbarung näher zusammen. Immobilie wird in Betriebsgesellschaft übernommen, somit mehr Geld für Investitionen übrig.
SPITTAL (ven). Das Krankenhaus Spittal und das Land Kärnten gestalten eine neue Betriebsführungsvereinbarung. Damit sind weitere Investitionen sowie der Ausbau der Kooperationen mit den Kabeg-Häusern gesichert.
Neue vertragliche Grundlagen
Der Regionale Strukturplan Gesundheit (RSG) habe eines zum Ziel: alle Krankenhaus Standorte in Kärnten auf höchstem und effizienten Qualitätsniveau langfristig abzusichern. „Um dies für das Krankenhaus Spittal gewährleisten zu können, war es notwendig, neue vertragliche Grundlagen mit der Eigentümerfamilie Samonigg zu schaffen“, erklären die zuständige Landesrätin Beate Prettner und die Geschäftsführerin des Krankenhauses Andrea Samonigg-Mahrer. Denn mit dem bisherigen Pauschalvertrag aus dem Jahr 2009 gebe es kein finanzielles Auslangen mehr.
Mehr Mitsprache von Land
Daher wurde ein "Letter of Intent" (LOI) unterschrieben, der die einzelnen Schritte bis zur neuen Betriebsführungsvereinbarung festlegt. Somit soll das Krankenhaus zukunftsfit gemacht werden und der Standort mit einem PPP-Modell (Public Private Partnership), das laut Prettner "Geschichte schreiben" wird, abgesichert werden. Konkret heißt das, dass das Land auch künftig mehr Mitsprache bekommt und zwei Aufsichtsräte entsendet.
Die Familie habe auch die Möglichkeit, den Betrieb an die Kabeg zu übergeben (Put-Option). Andererseits kann das Land mittels Call-Option Anteile übernehmen. "Diese Call-Option besteht bis 2035, aber bis 2024 wird diese sicher nicht gezogen", so Prettner.
Keine Auswirkungen
Für die Patienten und auch für die Mitarbeiter werde sich dadurch nichts ändern, das Haus wird weiterhin von Familie Samonigg geführt. Die kollegiale Führung mit Verwaltungsdirektorin Andrea Samonigg-Mahrer, dem Medizinischen Direktor Gerald Bruckmann und der Pflegedirektorin Michaela Wutti wird weiterhin die Verantwortung für das Haus tragen.
Immobilie wird übertragen
Durch die neue Vereinbarung werde auch eine bisher private Liegenschaft, die im Eigentum der Stiftung stand, in die Betriebsgesellschaft (die zu 99 Prozent die Familie Samonigg hält) eingebracht, somit fallen Mietzahlungen weg. "Damit ist mehr Geld die Gesundheitsversorgung der Oberkärntner zur Verfügung", so Samonigg-Mahrer.
Zubau um 13,6 Millionen Euro
Wie die WOCHE berichtete, wird das Land auch gemeinsam mit dem Krankenhaus einen Zu- und Umbau realisieren. "Dazu wird die Ambulanz neu gestaltet, mit neuem Eingangs- und Wartebereich, dazu auch ein OP und mehr tagesklinische Angebote", so Samonigg-Mahrer.
Rund 13,65 Millionen Euro, die zu 90 Prozent vom Land getragen werden, werden investiert. Spatenstich soll 2020 sein.
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Nachtrag: "Letter of Intent" bis Jahresende umzusetzen
Am Dienstag, 26. Februar, berichtete Beate Prettner in der Regierungssitzung von den Vereinbarungen. Das Regierungskollegium beauftragte sie damit, den "Letter of Intent" bis Jahresende umzusetzen. Die Verträge sollen mit 1. Jänner 2020 rechtskräftig werden.
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