Tiermast-Skandal / St.Pölten-Land
Geht das immense Tierleid in der niederösterreichischen Schaf- und Rindermast ungebremst weiter???
Tierquäler-Prozess endete mit Diversionsangebot!
NIEDERÖSTERREICH. Nach der Aufdeckung und Veröffentlichung schrecklicher Tierqualen in einem landwirtschaftlichen Betrieb im Bezirk St. Pölten-Land und infolge der Anzeige des Vereins gegen Tierfabriken (VGT) fand am 26. April 2023 der Strafgerichtsprozess im Landesgericht St. Pölten gegen den Betreiber der Mastanlage statt.Zur Vorgeschichte 2003-2023:
Es dürfte sich wohl kaum um einen einmaligen "Ausrutscher" des verantwortlichen Landwirts handeln, ganz im Gegenteil, das Horrorszenario dieser Mastanlage hat Berichten des VGT zufolge bereits eine lange Vorgeschichte, denn schon seit dem Jahr 2003 hätten empörte Nachbar*innen verschiedenste Missstände zur Anzeige gebracht und schließlich 2013 wegen jahrelanger Untätigkeit der städtischen Behörden auch eine Strafanzeige wegen Amtsmissbrauch abgegeben.
Im Jahr 2013 belegte das dem VGT anonym zugespielte Beweismaterial die gesetzeswidrige Massentierhaltung von Schafen und Rindern sowie mehrfache Übertretungen des Tierschutzgesetzes, woraufhin der VGT erstmals Anzeige gegen den besagten Mastbetrieb erstattete. Die Vorwürfe damals ähneln den aktuellen erschreckend: Massive Verschmutzungen, sterbende und verwesende Tiere. Die Behörde versprach Aufklärung, sogar ein Tierhaltungsverbot wurde in den Raum gestellt. Geändert hat sich aber bislang kaum etwas, wie man an den erschreckenden Bildern der neuesten Aufdeckungen sieht.
Im September 2022 wurden der Öffentlichkeit abermals erschütternde Aufdeckungen aus diesem Mastbetrieb zur Kenntnis gebracht, der VGT erstattete wiederum Anzeige und forderte ein endgültiges Tierhaltungsverbot. Dazu folgte nun am 26.04.2023 die Verhandlung im Landesgericht St. Pölten. ...
Milder Prozessausgang
Diversionsangebot für den Betreiber der Mastanlage
Just zum Prozesstag erscheinen in den Medien neue Aufdeckungen, die sämtliche bagatellisierenden Ausreden des Mastbetreibers widerlegen. Wie der VGT berichtet, wurde allerdings das aktuelle Beweismaterial bei dieser Verhandlung nicht berücksichtigt. Anstatt der Erteilung des vom VGT geforderten Tierhaltungsverbots wurde dem Landwirt ein Diversionsangebot unterbreitet.Katastrophale Haltungsbedingungen
Die aktuellen Aufnahmen vom Februar und April 2023 zeigen, dass sich die katastrophalen Haltungsbedingungen kaum verbessert haben. Gewissenhafte Konsument*innen, Österreicher*innen, denen eine artgerechte Tierhaltung am Herzen liegt, sind bestürzt:
" Geht das immense Tierleid in dieser niederösterreichischen Schaf- und Rindermast nun unverändert, ungehindert und ungebremst weiter??? "
>>> Aktuelles Video: Immer noch tote Tiere in der Skandal-Mast
Den leidenden Tieren muss umgehend geholfen werden. Nach dem wiederholten Skandal fordert der VGT ein endgültiges Tierhaltungsverbot, das auch bei diversionellen Maßnahmen möglich wäre."Massive Überforderung"
Der 49-jährige Betreiber der Mastanlage zeigte sich vor Gericht geständig und begründete die desaströse Haltung mit massiver Überforderung.
Da stellt sich doch für viele die Frage, ob man dieses für alle Beteiligten dringliche Problem der "Überforderung" nicht dahingehend lösen könnte, dass die zuständige Behörde den Landwirt von dieser Belastung endlich befreit, indem sie ihm künftig diese qualvolle Art der Tierhaltung verbietet!?
Niemand sollte Tiere halten dürfen, wenn er nicht in der Lage ist, sie angemessen zu versorgen!
Liebe Grüße Silvia
*) Zusätzliche Detailinformationen, Quellen, VGT- und Medienberichte samt entsprechenden Links sind in den Beitragskommentaren vermerkt.
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