Den Jungen das Altern beibringen
"Flying Labs" in Schulen erwünscht

Die Med Uni Graz beschäftigt sich in mehreren Segmenten mit dem Älterwerden der Menschen. | Foto: Med Uni Graz
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Wir werden immer älter und neun von zehn österreichischen Gemeinden mit dem höchsten Altersschnitt der Bevölkerung kommen aus der Steiermark. Das stellt nicht nur das Gesundheitssystem vor neue Herausforderungen, sondern beschäftigt auch die Wissenschaft. Zuletzt wurde das Projekt "Aging Research Hands-On" von der Med Uni Graz ins Leben gerufen.

STEIERMARK/GRAZ. Altern ist ein komplexer Prozess. Nicht nur auf individueller und gesundheitlicher, sondern auch auf der gesellschaftlichen Ebene. Die Wissenschaft beschäftigt sich schon seit längerem mit dem Phänomen des Älterwerdens. Um bereits den Jüngsten dieses Thema nähe rzu bringen, hat Corina Madreiter-Sokolowski vom Gottfried Schatz Forschungszentrum der Med Uni Graz das durch den Wissenschaftsfonds FWF geförderte Projekt "Aging Research Hands-On" ins Leben gerufen. Kinder und Jugendliche können dabei selbst Experimente durchführen und mit Wissenschafterinnen und Wissenschaftern aktuelle Fragen diskutieren. Dadurch soll nicht nur das Interesse an der Wissenschaft, sondern auch das Vertrauen darin geweckt werden. 

Forschung als Traumjob

Arzt/Ärztin, Astronaut/Astronautin, Schauspieler/Schauspielerin und Lehrer/Lehrerin: Die Berufswünsche der Kinder und Jugendlichen sind vielseitig. Umso wichtiger ist es, ihnen schon früh die Möglichkeit zu geben, verschiedene Berufsfelder und Optionen kennenzulernen. Das Projekt "Aging Research Hands-On" zielt auf dieses Thema ab. Das Team um Corina Madreiter-Skolowski tourt für dieses Projekt durch die steirischen Bezirke, um dem Nachwuchs dort die Themen Wissenschaft und Forschung direkt und altersgerecht näher zu bringen. 

Corina Madreiter-Sokolowski leitet das Projekt Aging Research Hands-On an der Med Uni Graz. | Foto: Med Uni Graz
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Das Ziel des Projekts ist es, nicht nur die Leidenschaft für die Wissenschaft in den Kindern und Jugendlichen zu entzünden und zu verstärken, sondern auch dem aktuell sehr wichtigen Thema der Wissenschaftsskepsis zu begegnen. Die Jugendlichen können im Rahmen des Projekts lernen, wie Wissenschaft funktioniert und Wissenschafter sowie Wissenschafterinnen arbeiten. Wichtig dabei ist zu zeigen, dass Wissenschaft eben mehr ist als nur die Arbeit im Labor. Sie sucht den direkten Kontakt zu Menschen, um das erforschte Wissen weiterzugeben. Ein wichtiger Aspekt ist das direkte Ansprechen von Mädchen und jungen Frauen, weshalb besonders Schulen mit einem hohen Anteil an Schülerinnen angesteuert werden. 

Von der Schule ins Labor

Das Kommunikationskonzept des Projekts baut auf mehreren Pfeilern auf: von der Bereitstellung von Lehrinhalten auf Online-Plattformen über "Flying Labs", also Hands-On-Forschung und einem Symposium an der Med Uni Graz speziell für Schülerinnen und Schüler. Die Schülerschaft der Oberstufen können im Rahmen von Praktika direkt erste Laborluft schnuppern und gemeinsam mit Wissenschafterinnen und Wissenschaftern im Labor der Med Uni Graz an aktuellen Fragestellungen experimentieren. 

Info zu Corina Madreiter-Sokolowski: 
SIe ist Assoziierte Professorin an der Medizinischen Universität Graz und leitet derzeit ein zwölfköpfiges Forschungsteam, das sich im Rahmen von vier FWF-Projekten der Erforschung verschiedener Mechanismen im Alter im widmet. Sie hat 2012 das Diplomstudium Pharmazie an der Karl-Franzens-Universität in Graz abgeschlossen. Die Promotion im Fach Molekularbiologie erfolgte 2016 an der Medizinischen Universität in Graz und wurde mit dem Staatspreis des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung ausgezeichnet. Es folgten eine Forschungstätigkeit als Postdoktorandin an der Med Uni sowie Tätigkeiten in der pharmazeutischen Industrie. Von 2018 bis 2020 leitete Madreiter-Sokolowski ein FWF-finanziertes Forschungsprojekt an der ETZ Zürich und sammelte weitere Erfahrungen in Paris und Innsbruck. Seit Dezember 2020 ist sie als Professorin am Gottfried Schatz Forschungszentrum für zelluläre Signaltransduktion, Stoffwechsel und Altern tätig. 

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