Künstliche Intelligenz "SimplifAI"

Radiologische Befunde werden zukünftig "übersetzt"

Unter Leitung der Universitätsklinik für Radiologie der Medizinischen Universität Graz wird eine Künstliche Intelligenz entwickelt, welche die radiologischen Befunde von Patientinnen und Patienten "übersetzen" und damit leichter verständlich machen soll. 

GRAZ. Patientinnen und Patienten die ihre Befunde verstehen und nachvollziehen können, sind nicht nur in der Lage ihre Krankheitsbilder besser einzuordnen, sondern können im Gespräch mit medizinischem Personal auch eher für sie selbst relevante Fragen stellen. Auch die Planung und Umsetzung therapeutischer Maßnahmen fällt dadurch um einiges leichter.

Deshalb haben es sich die Medizinische Universität Graz, "World Direct", "chax.at", das "Know-Center" und die FH Joanneum zur Aufgabe gemacht, mithilfe des gemeinsamen Projekts "SimplifAI" eine Möglichkeit zu finden, radiologische Befunde schnell und einfach in eine Sprache zu übersetzen, die auch Patientinnen und Patienten ohne medizinisches Fachwissen verstehen können. 

Potenziale nutzbar machen

„Im Bereich der künstlichen Intelligenz tut sich aktuell sehr viel. Ganz wesentlich ist für uns im medizinischen Feld natürlich, dass technische Neuerungen auch mit einem Mehrwert für Patientinnen und Patienten einhergehen. Denn wir wollen unsere Forschung nicht einfach nur mit dem Stempel ,künstliche Intelligenz‘ versehen, sondern das Potenzial künstlicher Intelligenz für gesundheitsrelevante Fragestellungen nutzbar machen“, so Projektleiter Gernot Reishofer von der Universitätsklinik für Radiologie der Med Uni Graz.
„Die Befähigung und Beteiligung der Patientinnen und Patienten ist ein Schlüsselfaktor in der modernen Gesundheitspolitik und ein wichtiger Beitrag für eine optimale Gesundheitsversorgung, denn das nötige Wissen auf Seiten der Betroffenen führt auch zu einer höheren Akzeptanz bei therapeutischen Maßnahmen“.

Aber auch überweisende Ärztinnen und Ärzte erhalten durch das neue System Unterstützung bei der Kommunikation mit Patientinnen und Patienten, womit ein wichtiger Beitrag zur Beziehung zwischen diesen gewährleistet werden soll. 

Förderung der FFG

Das Projekt "SimplifAI" wird von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) im Programm "Informations- und Kommunikationstechnologien der Zukunft" mit einer Million Euro gefördert. Mit diesen Geldern werden Forschungsfelder in den Bereichen "natürliche Sprachverarbeitung", "künstliche Intelligenz", "Schutz der Privatsphäre", "Radiologie" sowie "Sozialmedizin" abgedeckt. Innerhalb von zwei Jahren soll ein System geschaffen werden, mit dem radiologische Befunde durch künstliche Intelligenz in eine für Patientinnen und Patienten verständliche Sprache übersetzt werden.

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