"Da lacht der Steirer"
Bund Steirischer Heimatdichter feiert 65 Jahre

Zum Jubiläum: Michaela Feiner-Wuthe, LH Christopher Drexler und Anton Wilflinger mit dem neuen Band „Gedichte und Geschichten - 65 Jahre Bund Steirischer Heimatdichter“ | Foto: Archiv Heimatdichter
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  • Zum Jubiläum: Michaela Feiner-Wuthe, LH Christopher Drexler und Anton Wilflinger mit dem neuen Band „Gedichte und Geschichten - 65 Jahre Bund Steirischer Heimatdichter“
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Die Zeilen, sei es in Mundart oder in Schriftsprache, die die steirischen Heimatdichterinnen und -dichter seit ihrem Bestehen als eigener Verein verfasst haben, sind wohl nur schwer in Zahlen zu gießen. Beachtlich sind jedoch die Jahre des Bestehens, die der Bund heuer begeht: 65 Jahre, in denen 22 Sammelbände aus der Feder steirischer Heimatdichterinnen und Heimatdichter entstanden sind – ein Rück- und Ausblick.

STEIERMARK. Seit 65 Jahren besteht der Bund Steirischer Heimatdichter, der Autorinnen und Autoren aus der gesamten Steiermark und den benachbarten Bundesländern, die ihre Werke sowohl in Mundart als auch Schriftsprache verfassen, unter einem "Dach" vereint. In diesen Jahrzehnten "gab es zahlreiche Herausforderungen zu meistern, von der Finanzierung über die Organisationsstruktur bis hin zu den zahlreichen Veranstaltungen. Es hat sich gezeigt, dass ein starkes Team all diese Herausforderungen meistern kann", schildert Anton Wilflinger, der dem Bund seit 2001 als Präsident vorsteht. 
Der Bund Steirischer Heimatdichter stellt mit seinen Lesungen und Publikationen ein kulturelles Angebot bereit, um steirische Identität zu bewahren, aber auch die kulturelle Vielfalt zu fördern. Zweimal im Jahr erscheint der Sammelband "Gedichte und Geschichten" mit ganz unterschiedlichen Beiträgen aus und um die Steiermark. Diese zeichnen ein Bild der aktuellen steirischen Heimatdichtung und sind ein Beweis für die Kontinuität der Arbeit des Vereins zur Förderung von heimatlichem Schrifttum.

"Mit Worten die Herzen erreichen"

Gemäß diesem Credo wurde der Bund vor 65 Jahren in Graz gegründet. Am 7. April 1957 fand in Graz die gründende Generalversammlung statt. Erster Präsident des Bundes war Ferdinand Fauland, auf ihn folgte Alfred Guss.
Nicht ganz friktionsfrei, besonders für die Zeit seiner Gründung, war die Bezeichnung des Vereins, die auch Fred Strohmeier, Chefredakteur vom "Neuen Land", anläßlich seiner Rede zum 40-jährigen Bestandsjubiläums im Jahr 1996 thematisierte: Er befasste sich zunächst mit dem Heimatbegriff sowie mit dessenbelasteter Geschichte: "Es wagte kaum jemand das Wort 'Heimat' in den Mund zu nehmen, weil man sich damit nicht nur verdächtig machte, hoffnungslos sentimental und provinziell verstaubt, sondern auch gefährlich reaktionär zu sein. In dieser Zeit, nämlich vor vierzig Jahren, wagten es beherzte Menschen in unserem Lande, zur Bewahrung und Pflege des heimatlichen Schrifttums den Bund Steirischer Heimatdichter zu gründen."

Urkunde anlässlich des 250. Leseabends – im Jahr 1998 durch den damaligen Kulturreferenten der Landeshauptstadt Graz Helmut Strobl überreicht. | Foto: Archiv Heimatdichter
  • Urkunde anlässlich des 250. Leseabends – im Jahr 1998 durch den damaligen Kulturreferenten der Landeshauptstadt Graz Helmut Strobl überreicht.
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Die Arbeit des Bundes spiegelt sich nicht nur in der regelmäßigen Veröffentlichung der Sammelbände wider, sondern auch in Veranstaltungsreihen wie „Das freut den Steirer“ oder „Da lacht der Steirer“, Radiosendungen und monatlichen Lesungen in Graz. Anton Wilflinger setzte unter anderem auch neue Akzente mit der Öffnung für neue Mitglieder, einer Homepage, einem neuen Logo, einer Kulturzeitung „Durchs Steirerland“, zahlreichen Lesungen in den Regionen, Schulprojekten, mit der Zusammenarbeit mit dem Verein „Wir machen Kultur“ und den jährlich erscheinenden Büchern „Gedichte und Geschichten“. 

Der Bund Steirischer Heimatdichter präsentiert sich seit über zwanzig Jahren auch bei zahlreichen Großveranstaltungen im ganzen Land wie beispielsweise beim Aufsteirern in Graz, beim Steiermark-Frühling am Wiener Rathausplatz oder beim Erlebnistag im Freilichtmuseum Stübing. Lesungen in den Regionen der Steiermark runden das Angebot ab. Mit Jugendprojekten wird versucht, auch die Jüngsten für die steirische Sprache zu begeistern. Mit der Aktion „Künstler besuchen Senioren“ bringen steirische Heimatdichterinnen und Heimatdichter ständig Freude und Abwechslung in steirische Senioren- und Wohnheime.

Zuhören und mitschreiben

Jeden dritten Donnerstag im Monat wird in Graz eine eigene Lesung veranstaltet. Hier werden jeweils die neuesten Arbeiten der Mitglieder, aber auch von Gastvortragenden, vorgestellt. Heuer findet bereits die 470. Lesung in diesem Rahmen statt. Zusätzlich gibt es im Verein die Möglichkeit bei Schreibseminaren einiges über die Mundartschreibung zu erfahren und neue Texte in den Büchern zu veröffentlichen.

Bund Steirischer Heimatdichter beim Aufsteirern 2019: Erika Zötsch, Gabi Fasching, Lisbeth Mitlöhner, Erika Winkelbauer, Anton Wilflinger, Erich Köldorfer und Krista Theuerman (v.l.)
 | Foto: Archiv Heimatdichter
  • Bund Steirischer Heimatdichter beim Aufsteirern 2019: Erika Zötsch, Gabi Fasching, Lisbeth Mitlöhner, Erika Winkelbauer, Anton Wilflinger, Erich Köldorfer und Krista Theuerman (v.l.)
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Mitte August wurde die neue Anthologie, „Gedichte und Geschichten“, Band 22, mit Beiträgen von über 50 steirischen Autorinnen und Autoren und mit einem kurzen geschichtlichen Rückblick auf 65 Jahre Vereinsgeschichte im Grazer Raiffeisen Sportpark von Präsident Anton Wilflinger vorgestellt. „Wir freuen uns immer auf interessierte Autorinnen und Autoren, die gerne vortragen und Texte zur Veröffentlichung beitragen“, ermutigt Wilflinger weiterhin auch Neulinge, ihre Werke zu präsentieren.

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