Unsere Hofheldinnen
Winzerin und Obstbäuerin im großen Rampenlicht
Die Landwirtschaftskammer kürte, unterstützt von der Steiermärkischen Sparkasse, heimische Heldinnen, die sich unter anderem durch ihr innovatives Denken, Mut und Tatkraft auszeichnen. Ganz vorne fanden sich zwei erfolgreiche Frauen aus Riegersburg bzw. St. Marein bei Graz wieder.
GRAZ. Topausgebildete, innovative und auch entscheidungskräftige Frauen prägen längst die Zukunft der Bauernhöfe und unserer ländlichen Regionen mit. Grund genug für die Steirische Landwirtschaftskammer, die Hofheldinnen 2023 zu küren. „Unsere Hofheldinnen sind große Vorbilder, weil sie bewusst herzeigen, dass sie für den wirtschaftlichen Erfolg des landwirtschaftlichen Betriebs den gleich wichtigen Anteil beisteuern wie ihre Partner“, so Maria Pein, Initiatorin und Vizepräsidentin der Steirischen Landwirtschaftskammer.
Drittel der Höfe in Frauenhand
Und die Landesbäuerin Viktoria Brandner unterstreicht, dass schon ein Drittel der Höfe in Frauenhand liegt. Sie freut sich über das hohe Engagement der mehr als 30.000 Frauen in der steirischen Landwirtschaft. Damit dieser Trend auch weiterhin anhält, unterstützt die Landwirtschaftskammer mit zahlreichen Bildungs- und Beratungsangebote die unternehmerischen Fähigkeiten und Leistungen der Bäuerinnen.
Aber jetzt zu den Heldinnen. Aus den zahlreichen Einreichungen in den beiden Kategorien Urproduktion und Diversifizierung/Innovation kürte eine unabhängige achtköpfige Jury 15 engagierte Frauen als Hofheldinnen. Nach einer persönlichen Präsentation und einer Überprüfung der wirtschaftlichen Agenden wählte die Jury die sechs Bestplatzierten aus.
Jeni nützt die Kraft des Wissens
Platz eins in der Sparte Urproduktion ging an die Jenifer Pöschl, Obstbäuerin und Ernährungstrainerin aus St. Marein bei Graz. Woher unser Essen kommt, was in den Produkten steckt und wie man mit regionaler und saisonaler Ernährung Gesundheitsvorsorge machen kann – das interessierte die zweifache Mama schon immer. Gemeinsam mit ihrem Gatten Peter und den Schwiegereltern kümmert sie sich nicht nur um die Urproduktion und verstärkt auch die Direktvermarktung am Hof in St. Marein bei Graz. Ziel der 32-Jährigen ist es vielmehr auch, als ausgebildete Ernährungstrainerin und -pädagogin das in der Gesellschaft schwindende Wissen um die Bedeutung gesunder Lebensmittel aus der Region weiterzugeben.
So gibt es am Hohenegger Hof nun etwa Tage der offenen Tür mit Führungen und Kinder-Events. Jeni Pöschl tourt auch als Botschafterin für regionale und saisonale Lebensmittel durch Schulen und Kindergärten und gibt Seminare für Erwachsene.
"Das Dirndl will das übernehmen?"
In der Kategorie Diversifizierung/Innovation ist Hofheldin Andrea Kessler-Dietl aus Riegersburg die Nummer eins. Ihr Lebenslauf besticht durch Wendepunkte und Lernkurven. „Heute bin ich stolz, diesen Weg gegangen zu sein“, strahlt die Hofheldin, die zu Jugendzeiten nie Bäuerin werden wollte. Schon als Projektleiterin in der Lüftungstechnik konnte sie sich in Männer-Metiers behaupten – „auch wenn die Männer viel mehr verdienten als ich", wie sie betont. Sprüche wie „Was, das Dirndl will übernehmen?“ haben die Südoststeirerin zusätzlich motiviert. Sie absolvierte ein Weinbau-Kolleg, den Weinbau-Meisterkurs und schloss diesen als „Österreichs Meisterin des Jahres“ ab. Andrea Kessler-Dietl setzt neben Urlaub am Winzerhof auf Weinverkostungen, eine Event-Location zwischen Weinkeller und Reben sowie den Ab-Hof-Verkauf. Sogar einen Hubschrauber-Landeplatz hat sie errichtet.
Und auf den Plätzen zwei und drei? In der Sparte Urproduktion platzierten sich hinter Jenifer Pöschl Hermine Ponsold, Almbäuerin und Waldpädagogin aus Passail und Claudia Reiter-Steinbach, Bergbäuerin aus Obdach.
In der Kategorie Diversifizierung/Innovation komplettieren Karin Strohmeier, Winzerin und Direktvermarkterin aus Eibiswald und Marion Moser-Reinisch, Bäuerin und HR-Managerin aus dem Lobmingtal, das Stockerl.
Und hier noch die weiteren Nominierten in alphabetischer Reihenfolge: Sabine Hebenstreit aus Fehring, Bettina Kaltenegger aus Rattenberg, Michelle Kaufmann aus Tragöss, Karin Mencigar aus Bad Radkersburg, Andrea Pirker aus Neumarkt, Katrin Posch aus Heimschuh, Sandra Pucher aus Kirchbach, Magdalena Sommerauer aus Tragöss-St. Katharein und Heidemarie Strobl aus Thannhausen.
Heldinnen bei Klimaschutz und Tierwohl
Und was sagt Oliver Kröpfl, Vorstandsmitglied der Steiermärkischen Sparkasse, zu den Heldinnen? „Ob innovative Trendsetterinnen, Managerinnen zwischen Tradition und Moderne oder zukunftsorientierte mutige Einsteigerinnen – für landwirtschaftliche Unternehmerinnen ist es heutzutage selbstverständlich, sich Zukunftsthemen wie beispielsweise dem Klimaschutz oder dem Tierwohl zu widmen. Und damit auch die Zukunft des ländlichen Raumes entscheidend zu prägen und aktiv mitzugestalten." Die Steiermärkische Sparkasse unterstütze die Initiative Hofheldin 2023, weil dem Unternehmen die Weiterentwicklung und der Fortbestand landwirtschaftlicher Betriebe ein wichtiges Anliegen sei.
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